Die US-Konjunktur wird zwar nach Einschätzung von Fed-Präsident Jerome Powell mit einigen Risiken konfrontiert, befindet sich aber insgesamt am "rechten Platz". "Unser Job ist es, sie dort möglichst lange zu halten", sagte der Notenbankpräsident in der Eröffnungsrede einer Konferenz in Washington. Fed-Vertreter trafen sich unter anderem mit Geschäftsleuten, um die Ergebnisse der Gespräche in die Überarbeitung eines neuen Rahmens der Geldpolitik einfließen zu lassen. Erste Überlegungen dazu gab es schon im Juli, Entscheidungen sollen dann im ersten Halbjahr 2020 vorgestellt werden. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Notenbank auch Inflationsraten von über 2 Prozent zulassen sollte, um einen größeren geldpolitischen Spielraum zu haben. Powell sagte, eine der Erkenntnisse der bisherigen Treffen sei bislang, wie wichtig es sei, den historisch robusten Arbeitsmarkt beizubehalten. Der Schweizer Aktienmarkt hat eine schwache Woche mit Gewinnen beendet. In den kommenden Wochen dürften daneben die Unternehmensberichte zum dritten Quartal den Markt bestimmen. Der SMI gewann 0,7 Prozent auf 9.828 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und 6 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 44,77 (zuvor: 64,5) Millionen Aktien. Die Sika-Aktie setzte ihren Höhenflug fort und gewann weitere 2,6 Prozent. Das Spezialchemieunternehmen hatte am Vortag die Wachstumsziele angehoben. Die Experten von Vontobel urteilen, dass Sika trotz der schwierigen Marktumstände weiter liefern werde. Defensive Werte gehörten wieder zu den Favoriten. So gewannen Nestle (SIX:NESN) 0,9 Prozent, Roche (SIX:RO) 1,4 Prozent und Swisscom (SIX:SCMN) 1,6 Prozent. Givaudan stiegen um 1,1 Prozent. Das Unternehmen wird kommende Woche Umsatzzahlen zum dritten Quartal ausweisen. AMS gewannen 2 Prozent. Das Unternehmen wird am späten Freitag darüber informieren, ob die Übernahme von Osram (F:OSRn) geglückt ist. Am Dienstag war die Annahmefrist für die Andienung von Aktien abgelaufen. Nach einem soliden US-Arbeitsmarktbericht haben Europas Börsen am Freitag zugelegt. Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 12.013 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.447 nach oben. Der Euro zeigte sich kaum bewegt. Dass sich die Begeisterung über die Zahlen nicht stärker ausfiel, könnte damit in Zusammenhang stehen, dass sie nicht ausreichend gut waren, um die Rezessionsängste aus dem Markt zu nehmen. Die zuletzt sehr schwachen ISM-Daten aus den USA stecken den Anlegern offenbar noch tief in den Knochen. Die Strafen für Airbus (PA:AIR) könnten geringer als befürchtet ausfallen, da auch US-Airlines davor gewarnt hatten. Auch Analysten wie von Bank of America-Merrill Lynch sprachen nur von einer begrenzten Belastung. Unter Druck standen mit 2,3 Prozent Minus Commerzbank (DE:CBKG). Das mit Spannung erwartete Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) stärkt polnischen Kreditnehmern im Streit um Franken-Darlehen den Rücken. Das belastet besonders die Commerzbank. Denn die zum Verkauf stehende polnische Tochter M-Bank halte Milliarden an solchen Krediten in ihren Büchern. Für die LSE-Aktie ging es mit 3 Prozent kräftiger nach oben. Laut einem Reuters-Artikel soll die Hongkong Stock Exchange (HKEX) drei LSE-Aktionäre ermutigt haben, ein erhöhtes Gebot für die LSE (LON:LSE) zu unterstützen. Ein guter US-Arbeitsmarktbericht hat zum Wochenausklang für Erleichterung an der Wall Street gesorgt. Nach der jüngsten Reihe zum Teil extrem schwacher Daten aus den USA waren die Daten Balsam für die Aktionäre. Mit 136.000 neuen Stellen wurde die Prognose eines Stellenaufbaus von 145.000 zwar knapp verfehlt, doch die Arbeitslosenquote sank auf 3,5 Prozent, das ist die niedrigste Quote seit fünfzig Jahren. Hier war mit einem unveränderten Wert von 3,7 Prozent gerechnet worden. Auch wurden die Daten für den August leicht nach oben revidiert. Einziger Wermutstropfen war der leichte Rückgang der durchschnittlichen Stundenlöhne. Der Dow-Jones-Index gewann 1,4 Prozent auf 26.574 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen ebenfalls um jeweils 1,4 Prozent. Den 2.181 (Donnerstag: 1.718) Kursgewinnern an der NYSE standen 759 (1.226) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 77 (90) Aktien. Bei den Einzelwerten sackte die HP-Aktie nach der Ankündigung eines Restrukturierungsplans um 9,6 Prozent ab. Der US-Computer- und Druckerhersteller will in den kommenden Jahren weltweit bis zu 9.000 Stellen streichen. Apple (NASDAQ:AAPL) legten um 2,8 Prozent zu. Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtete, dass der iPhone-Konzern die Produktion um bis zu 10 Prozent erhöht. Die asiatischen Börsen tendieren am Montag uneinheitlich, wobei die Börsen in Hongkong und Schanghai feiertagsbedingt geschlossen sind. Die starke Entwicklung an den US-Börsen am Freitag schlägt sich an den Märkten kaum durch. Die anhaltende Sorge vor einer drohenden globalen Rezession zeigte sich bei den "sicheren Häfen" Gold und Anleihen, die nur kurzzeitig etwas nachgaben. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel mit steigenden Notierungen um 2,0 Basispunkte auf 1,51 Prozent. Hier stützte auch die Erwartung, dass es zu weiteren Zinssenkungen kommen wird. CS hebt H&M-Ziel auf 175 (132) SEK – UnderperformTop-Thema
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