Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!Jetzt Aktien finden

Procter & Gamble - Ist die Aktie jetzt günstig genug?

Veröffentlicht am 24.10.2022, 06:35
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Als defensive Aktie wird PG immer wieder als rezessionssichere Anlage genannt
  • Aufgrund der Inflationsentwicklung und des starken US-Dollar sind die Erträge aber auch hier bedroht
  • Mit dem 22-fachen der diesjährigen Gewinnprognose und dem 25-fachen des freien Cashflows ist die PG-Aktie für eine "Buy"-Empfehlung nicht billig genug
  • Vor sechs Monaten hab ich an dieser Stelle argumentiert, dass selbst Procter & Gamble (NYSE:PG) in einem Bärenmarkt keine kugelsichere Anlage ist. Seitdem ist die Aktie um 20 % gefallen. Und die These gilt immer noch.

    Auch bei dem niedrigeren Kurs ist PG bei weitem noch nicht billig. In der Zwischenzeit haben sich die Risiken, die sich im April abzeichneten, nämlich noch verstärkt, wie der Bericht von P&G für das 1. Quartal und die Prognose für das Gesamtjahr am Mittwoch gezeigt haben. Langfristig sollte sich die Aktie recht gut entwickeln, kurzfristig stehen zu viele Fragezeichen vor einer Kaufempfehlung.

    Quelle: Investing.com

    Ein "relativ gutes" Quartal

    Die Zahlen von Procter & Gamble für das erste Quartal waren verhalten. Der Gesamtertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1 %. Der verwässerte Gewinn pro Aktie ging um 2 % zurück.

    Diese Ergebnisse waren jedoch nicht überraschend. P&G schlug bei beiden Datenpunkten die Schätzungen der Wall Street, wenn auch nur geringfügig. Die beiden großen Problemfaktoren für das 1. Quartal sind allgemein bekannt: der starke US-Dollar und die Auswirkungen der globalen Inflation.

    Auf Basis konstanter Wechselkurse wuchs der Umsatz von Procter & Gamble nämlich um 7 %. Das Ergebnis pro Aktie stieg im etwa gleichen Umfang.

    Vor dem Hintergrund eines inflationären Umfelds sieht diese Leistung durchaus ganz gut aus. In gewissem Maße hat die Inflation sogar zu den Ergebnissen beigetragen: Die Preisgestaltung hat den Umsatz im Quartal um neun Prozentpunkte erhöht. Der Stückzahlumsatz ging im Vergleich zum Vorjahresniveau um 3 % zurück, wobei etwa zwei Prozentpunkte davon auf den Wegfall der Umsätze auf dem russischen Markt zurückzuführen sind.

    Aber bei einem Markenhersteller wie P&G, der oft höhere Preise diktieren kann, wirkt sich ein bescheidener Rückgang der Stückzahlen in diesem Umfeld nicht unbedingt negativ aus. Die Fähigkeit des Unternehmens, seine Preise zu gestalten und die operativen Gewinnspannen weitgehend intakt zu halten, zeigt sowohl die solide Umsetzung der Unternehmensstrategie als auch den inhärenten Wert der P&G-Produkte.

    Auch wenn das Zahlenwerk nicht gerade beeindruckend war, so war die Reaktion des Marktes - die PG-Aktie stieg in einem fallenden Markt um fast 1 % - durchaus nachvollziehbar. Wie ein Analyst von Goldman Sachs treffend formulierte, war der Q1-Bericht "relativ gut".

    Stehen P&G härtere Zeiten bevor?

    In jedem Fall bleibt festzuhalten, dass die derzeit bestehenden Herausforderungen nicht auf ein einziges Geschäftsquartal beschränkt sind. Der starke US-Dollar zeigt keine Anzeichen einer Abschwächung. Das Unternehmen dürfte sich diesen nicht ganz so dramatischen Bedingungen auch im Geschäftsjahr 2024 noch stellen können, aber ein stabiler US-Dollar auf diesem Niveau bleibt eine Herausforderung. Konkurrenten außerhalb der USA, die Umsätze und Gewinne in Landeswährung erwirtschaften, erhalten dadurch einen Wettbewerbsvorteil, es sei denn, P&G beschließt, die Preise in USD zu senken und zumindest partiell seine Margen zu opfern.

    Die Tatsache, dass sich die Konsumenten im ersten Quartal nur geringfügig günstigeren Produkten zugewendet haben, bedeutet keineswegs, dass sie auch in Zukunft so handeln werden. Auf dem US-Markt, der im Geschäftsjahr 2022 45 % des Umsatzes ausmachte, sind die Verbraucher weiterhin gut aufgestellt. Die niedrige Arbeitslosigkeit und die soliden Finanzen der Privathaushalte bedeuten, dass sie vorerst keine Abstriche machen müssen - noch nicht. Wenn die befürchtete Rezession eintritt, wird sich das ändern.

    P&G geht davon aus, dass das schwierige Umfeld auch in diesem Jahr anhalten wird. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang (einschließlich Währungseffekten). Der Gewinn pro Aktie wird voraussichtlich ungefähr gleich bleiben. Wenn man die Aktienrückkäufe mit einbezieht, bedeutet das einen Rückgang des Gesamtnettogewinns des Unternehmens.

    Man kann sich natürlich fragen, ob diese Prognose nicht zu aggressiv ist. P&G hat den Ausblick für die Zeit nach dem 4. Quartal aufgrund der steigenden Inflation und der Währungseffekte etwas zurückgenommen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn P&G das in den nächsten drei Quartalen erneut tun müsste.

    PG-Aktie erscheint nicht billig genug

    Angesichts dieser Problematiken und eines Rückgangs von mehr als 20 % gegenüber dem Höchststand erscheint die Aktie jedoch kaum billig. Auf der Grundlage der Prognosen wird PG zum 22-fachen der diesjährigen Gewinne und zum 25-fachen des freien Cashflows gehandelt.

    Damit liegt die Aktie am oberen Ende der Bewertungsspanne der letzten zwei Jahrzehnte. In Anbetracht der Risiken ist eine Gewinnrendite von 4,4 % kaum überzeugend, wenn die 2-jährige US-Staatsanleihe etwa die gleiche Rendite bringt.

    Langfristig gesehen kann Procter & Gamble das Multiple wohl stemmen. Währungsbereinigt und ohne eine weltweite Rezession dürfte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Es hat in den letzten zehn Jahren seine Produkte und seine Strategieumsetzung erheblich verbessert und scheint einen klaren Vorsprung vor Konkurrenten wie Unilever (NYSE:UL) und Kimberly-Clark (NYSE:KMB) zu haben.

    Auf lange Sicht spricht alles für PG, schließlich dürften die kurzfristigen Belastungen vorübergehen, das attraktive Geschäft des Unternehmens aber bestehen bleibt. Diese Sichtweise ist sicher nicht komplett falsch. Dennoch sind die gegenwärtigen Herausforderungen für das Unternehmen real - und die Lage kann sich weiter verschlechtern. Bei dieser Bewertung ist daher Geduld das Gebot der Stunde.

    Offenlegung: Vince Martin besitzt keine der in diesem Artikel genannten Aktien.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.