Die Baumarktketten Home Depot (NYSE:HD) und Lowe's (NYSE:LOW) haben während der Pandemie ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet. Vor dem Hintergrund der anhaltend guten Verfassung des Immobilienmarktes dürfte sich diese seit nunmehr sechs Quartalen andauernde Erfolgsserie fortsetzen, wenn diese beiden Unternehmen in dieser Woche ihre neuesten Finanzergebnisse vorlegen.
Trotz massiver Arbeitsplatzverluste und Insolvenzen in Branchen, die von Lockdowns und sozialen Distanzierungsmaßnahmen heimgesucht wurden, lief der Immobilienmarkt in den USA auf Hochtouren, weil viele Amerikaner auf der Suche nach mehr Freiraum in die Vorstädte zogen.
Die Eigenheimpreise stiegen im zweiten Quartal fast überall in den USA, da die robuste Nachfrage das Angebot an zum Verkauf stehenden Wohnraum weiterhin überstieg. Dieses neue Umfeld ist für beide Baumarktkonzerne ermutigend, schließlich geben Hausbesitzer tendenziell mehr für Renovierungen aus als Mieter und Vermieter.
Auch hatten die Verbraucher dank der Konjunkturhilfen der US-Regierung mehr Geld in der Tasche.
"Wenn die Immobilienwerte steigen, sind die Leute gern bereit, ins eigene Heim zu investieren", sagte Home Depots CEO Craig Menear im Mai bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Das allein ist, denke ich, eine sehr positive Perspektive für den Baumarktsektor, wenn man in die Zukunft schaut."
Home Depot wird morgen, am Dienstag, dem 17. August, vor Handelsbeginn an der Wall Street seinen Quartalsbericht vorlegen. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 4,42 US-Dollar bei einem Umsatz von 40,48 Milliarden US-Dollar. Lowe's legt seine Zahlen dann am Mittwoch, den 18. August, ebenfalls vor der Börsenglocke vor. Der Umsatz soll auf 26,65 Milliarden US-Dollar und der Gewinn pro Aktie auf 3,99 US-Dollar gestiegen sein.
Inflationsdruck
Angesichts des lebhaften Geschäfts war die Kosteneskalation für die Baumarktketten in den letzten Monaten eine Hauptsorge, da die Rohstoffpreise hochgeschnellt waren. Aber die neuesten Zahlen zeigen, dass Baumärkte von diesem inflationären Umfeld eher profitieren.
Die Großkäufe bei HD zeigten im erstes Quartal eine starke Bereitschaft der Kunden, mehr für die eigenen vier Wände auszugeben. Der Anzahl der Verkäufe von Artikeln im Wert von über 1.000 US-Dollar stieg im Vergleich zum Vorjahr auf vergleichbarer Basis um etwa 50%. Die Durchschnittsausgaben pro Einkauf erhöhten sich im ersten Quartal auf 82,37 US-Dollar, von zuvor von 74,70 US-Dollar. Die Zahl der Kundentransaktionen von Home Depot nahmen im Quartal auf 447,2 Millionen zu, von 374,8 Millionen im Vorjahr.
HDs Hauptkonkurrent Lowe's gewinnt mehr Aufträge von Handwerkern, die eine lukrativere und verlässlichere Art von Kundschaft sind. In seinem neuesten Ausblick schrieb der Konzern:
"Ein besser als erwartetes Jahresergebnis und die Unterstützung durch das makroökonomische Umfeld bestärken das Unternehmen in seiner Zuversicht, im laufenden Geschäftsjahr starke Ergebnisse zu erzielen, einschließlich weiterer Marktanteilsgewinne und der Erreichung einer operativen Marge von 12 %."
Die Aktien beider Baumarktketten sind in diesem Jahr weiter gestiegen, HD um 25% und Lowe's um etwa 20%. Einige Analysten glauben, dass diese Stärke wahrscheinlich anhalten wird, da die Nachfrage nach Hausrenovierungen immer weiter zunimmt.
"Wir bleiben optimistisch bei den Aktien von Home Depot, Lowe's und Floor & Décor, die unserer Meinung nach alle im aktuellen Renovierungswahn gut positioniert sind", schrieb die Bank of America (NYSE:BAC) kürzlich in einer Mitteilung.
Fazit
Beide Baumarkthändler befinden sich in einer starken Wachstumsphase. Diese sollte so lange anhalten, wie der US-Immobilienmarkt, befeuert durch das Niedrigzinsumfeld, robust bleibt.