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Die Risikoaversion kehrt mit Wucht an den Devisenmarkt zurück - BoE und SNB im Fokus!

Veröffentlicht am 18.06.2020, 06:56
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An den Finanzmärkten herrscht nach wie vor ein hohes Maß an Unsicherheit. Das belegen die teils erratischen Kursbewegungen an den Aktien- und Devisenmärkten. Währungen mit hohem Beta wie der Euro, das Pfund Sterling und der kanadische Dollar wurden abgestoßen, während der Schweizer Franken und der japanische Yen gefragt waren. Es bestehen zahlreiche Gründe zur Besorgnis, angefangen bei den neuen Schutzmaßnahmen in Peking, den rapide wachsenden Virusinfektionen in den USA, dem Auslaufen der US-Arbeitslosenunterstützung bis hin zu den politischen und militärischen Spannungen zwischen China und Indien sowie der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel. Zwischen chinesischen und indischen Soldaten kam es an einer Grenze im Himalaya zu einem grausamen Zusammenstoß, woraufhin Indiens Premierminister sagte, dass die Soldaten nicht umsonst gestorben seien. Nordkorea hingegen bombardierte ein gemeinsames Verbindungsbüro, das es sich mit Südkorea teilt. Ein drohender militärischer Konflikt in der asiatischen Region ist das Letzte, was die Welt - oder die Märkte - im Moment brauchen. Die heutige Rallye an den Aktienmärkten ist jedoch ein Zeichen dafür, dass die Investoren sich von diesen Unsicherheiten abschotten, denn die Gefahr eines ausgewachsenen militärischen Konflikts ist minimal. Stattdessen liegt ihr Augenmerk weiterhin auf den Entwicklungen rund um COVID-19.

Weltweit nehmen die Fälle neuer Coronavirusinfektionen zu, aber die Investoren begrüßen vielversprechende Berichte, wonach der gängige Wirkstoff Dexamethason zur Behandlung schwerkranker COVID-19-Patienten eingesetzt werden kann, um die Sterblichkeitsrate zu minimieren. Wie mein Kollege Boris Schlossberg ausführte: "Obwohl die Coronavirus-Fälle weltweit weiter zunehmen, nimmt die Sterblichkeitsrate allmählich ab, weil Mediziner auf der ganzen Welt bessere Behandlungsmethoden entwickeln. Möglicherweise gibt der Markt ein Signal, dass er nicht länger die existenzielle Bedrohung durch COVID fürchtet, selbst wenn nicht in absehbarer Zeit ein Impfstoff auf den Markt kommt, denn das Virus wird heute eher als eine kontrollierbare als eine tödliche Infektion angesehen".

In den USA waren die Konjunkturdaten in Form der Baubeginne und Baugenehmigungen im Mai etwas enttäuschender ausgefallen als erwartet. Die Warnung des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor einer erheblichen Unsicherheit im Hinblick auf die Konjunkturerholung und die Notwendigkeit weiterer Staatsausgaben findet an den Märkten großen Anklang. Auch am Mittwoch äußerte sich Powell skeptisch bezüglich einer raschen Erholung der US-Wirtschaft, was auch erklärt, warum der USD/JPY trotz starker Einzelhandelsumsätze nicht vorwärts kommt. Vor dem Hintergrund der robusten Empire-State-Umfrage sollte auch die Umfrage der Philadelphia Fed am Donnerstag besser als erwartet ausfallen und den Kursrutsch des US-Dollars begrenzen.

In den nächsten 24 Stunden stehen einige Ereignisse auf der Agenda, die zu Kursbewegung an den Finanzmärkten führen könnten, darunter die Zinsentscheidung der Bank of England, das neuseeländische BIP und die australischen Arbeitsmarktzahlen. Das Pfund Sterling hat sich gegenüber dem US-Dollar trotz der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik gut behauptet. Der GBP/USD hat in den letzten zwei Wochen stets oberhalb von 1,25 Dollar geschlossen. Der gestrige Arbeitsmarktbericht fiel schwächer aus als erwartet. Das durchschnittliche wöchentliche Lohnwachstum verlangsamte sich und die Zahl der Antragsteller auf Arbeitslosenunterstützung ging weniger stark zurück als erwartet. Auch der Anstieg der Verbraucherpreise verlangsamte sich auf Jahresbasis. Am Markt gilt es als ausgemachte Sache, dass die Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm um 100 Milliarden erhöht. Sie könnte es jedoch auch um 200 Milliarden bis 250 Milliarden Pfund aufstocken. Darüber hinaus ist die Notenbank der Idee negativer Zinssätze gegenüber aufgeschlossener als andere Zentralbanken. Wenn sie also die Anleihekäufe stärker als erwartet steigert und Spekulationen über negative Zinssätze anheizt, könnten wir einen zügigen und aggressiven Bruch des GBP/USD unter 1,25 Dollar sehen. Sollte die Zentralbank jedoch die Notwendigkeit negativer Zinssätze herunterspielen und das QE nur um 100 Milliarden Pfund erhöhen, so dürfte das Pfund Sterling zulegen. Nach der Performance der britischen Wirtschaft seit der letzten Sitzung glauben wir, dass sich die Bank of England für den aggressiveren Weg entscheiden wird. 

Der australische und der neuseeländische Dollar behaupten ihre jüngsten Kursgewinne vor den Konjunkturberichten heute Abend. Wie in vielen anderen Ländern der Welt wird das BIP im ersten Quartal voraussichtlich schrumpfen. Neuseeland hat COVID-19 jedoch schneller als jedes andere Land besiegt und vor einer Woche die Kontaktsperren und andere Corona-Regeln komplett aufgehoben. Daher werden sich die Anleger möglicherweise nicht so sehr auf die Q1-Daten konzentrieren. In Australien dürften die Arbeitsplatzverluste moderater ausfallen, aber es stellt sich die Frage, ob die Zahlen so erfreulich ausfallen werden, wie die Ökonomen erwarten. 

Zu guter Letzt steht auch eine geldpolitische Ankündigung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf dem Kalender. Es werden keine Änderungen erwartet, da die Lockerung der Corona-Restriktionen in Europa die Bedenken der Zentralbank hinsichtlich eines zu starken Frankens zerstreut. 

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