Für die Anteilseigner von Robinhood Markets (NASDAQ:HOOD), der von einer Reihe von Kleinspekulanten bevorzugte Online-Broker, war das letzte Quartal ein ziemlich wilder Ritt.
Seit dem 29. Juli, als die Robinhood-Aktie an der NASDAQ debütierte, begannen die Papiere des Technologieunternehmens aus Menlo Park in Kalifornien einen Kursrutsch, der sie auf immer tiefere Niveaus führte – und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass sich HOOD in absehbarer Zeit erholen wird. Die Aktien des Brokers – ein Favorit der Meme-Anleger, die Daytrading zu einem Zeitvertreib der Pandemie-Ära gemacht haben – sind gegenüber dem Rekordhoch von 84 US-Dollar aus dem August um etwa 59% gefallen.
Die Aktie beendete den Freitag um 5% niedriger, was den Wochenverlust auf über 17% erhöhte. Robinhood Markets ist auf vier Rekordtiefs in Folge abgerutscht und wurde seit dem 8. November nicht mehr über dem Ausgabepreis von 38 US-Dollar beim Börsengang im Juli gehandelt.
Die Robinhood-Plattform, die mit ihrem benutzerfreundlichen, gebührenfreien Service den Handel auf den Finanzmärkten während der Pandemie revolutionierte, beendete den Freitag auf 28,99 US-Dollar. Nach einem Einbruch dieser Größenordnung mag HOOD vielen Anlegern attraktiv erscheinen, aber wir raten weiterhin zur Vorsicht bei diesem Wert, da es Anzeichen auf weitere Schwäche gibt.
Der Hauptgrund für unsere bärische Einschätzung? HOOD konnte mit seinem Quartalsbericht nicht überzeugen, der von vielen als Test für die Solidität seines Geschäftsmodells angesehen wurde.
Krypto-Umsatz bricht weg
Der Umsatz mit Krypto-Transaktionen auf der Plattform brach gegenüber dem zweiten Quartal um 78% ein, während der Gesamtumsatz ebenfalls die Prognosen der Analysten verfehlte. Zum 30. September hatte Robinhood 22,4 Millionen kapitalisierte Konten, was ein leichter Rückgang gegenüber dem Ende des Vorquartals war.
Diese Schwäche war ein klarer Beweis dafür, dass die Geschicke der Plattform eng mit einem sehr volatilen Marktsegment verbunden sind. Privatanleger waren weniger im Handel aktiv, nach einer robusten ersten Jahreshälfte, die durch den Anstieg der Meme-Aktien im Januar und eine anschließende Rallye bei Dogecoin, einer virtuellen Währung, die ursprünglich als Scherz geschaffen wurde, angeheizt wurde.
Die übermäßige Abhängigkeit des Unternehmens von diesem unberechenbarem Marktsegment zeigt, dass Robinhood noch einen langen Weg vor sich hat, bevor es sich auf einen wirklich soliden Wachstumspfad befindet. Dies ist der Hauptgrund, warum einige Analysten den Anlegern raten, sich von diesem Papier fernzuhalten, obwohl die App bei Privatanlegern so beliebt ist.
Deutsche Bank-Analyst Brian Bedell veröffentlichte am Freitag eine "Sell Idea" und sagte, die Erwartungen für Wachstum und Rentabilität seien zu optimistisch. Bedell schrieb in seiner Notiz:
"Das Meme-Phänomen, das wir Anfang des Jahres massenhaft beobachten konnten, war für das jüngste Kundenwachstum auf Robinhood verantwortlich und führte wahrscheinlich zu einer Überschätzung der grundlegenden Fundamentaldaten und des Wachstumspfads des Unternehmens."
Ähnliche Bedenken äußerte auch Mike Bailey, Analyst bei FBB Capital Partners, in einem Bloomberg-Bericht:
"Wenn dieses Quartal ein Hinweis auf die bevorstehende Volatilität ist, dann würde ich erwarten, dass die Stimmung und die Bewertungsmultiplikatoren zurückgehen werden. Dass Robinhood bei den Einnahmen patzte, steht im Gegensatz zu den verbesserten Handelseinnahmen der großen Banken und Broker, die Investoren möglicherweise dazu veranlasst hatten, höhere Handelsvolumina für Robinhood zu erwarten."
Das Handelsumfeld könnte bis zum Jahresende gedämpft bleiben, sagte Robinhood in der Erklärung im letzten Monat und prognostizierte, dass der Umsatz im vierten Quartal unter 325 Millionen US-Dollar liegen könnte.
Fazit zur Robinhood-Aktie
Die aktuellen Geschäftsergebnisse von Robinhood lassen Zweifel an der Fähigkeit der Plattform aufkommen, wettbewerbsfähige Margen zu erwirtschaften, angesichts der starken Konzentration auf kleine Konten mit begrenztem Spielraum für nachhaltiges langfristiges Wachstum. Aus diesem Grund sehen wir trotz des starken Kursrückgangs seit dem Börsengang keinen versteckten Wert in dieser Aktie.