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Robinhood (NASDAQ:HOOD) hat mit seiner benutzerfreundlichen, gebührenfreien Plattform den Handel auf den Finanzmärkten revolutioniert. Doch die Kursentwicklung der Aktien der Handelsplattform folgt einem altbekannten Muster. Genau wie bei der Rallye der Meme-Aktien in letzter Zeit rückt der Online-Broker nun in den Fokus der Kleinanleger.
Robinhood-Aktien schossen am Mittwoch um 50 % in die Höhe, nachdem sich eine ganze Armee von Kleinanlegern den großen Fischen wie Cathie Wood anschloss, die nach dem Börsengang letzte Woche Aktien der Handelsplattform erwarb. Der Kaufrausch trieb den Marktwert des Neobrokers nach seinem Debüt an der NASDAQ am 28. Juli auf ein Hoch von 65 Milliarden Dollar, verglichen mit einer Bewertung von 29,1 Milliarden Dollar beim Börsengang. Am Tag darauf ging es für die Robinhood-Aktie jedoch um fast 19,5 % auf 50,97 Dollar nach unten.
Der in Kalifornien ansässige Broker lockte Kleinanleger an, indem er etwa 25 % seiner ausgegebenen Aktien an seine eigenen Kunden abgegeben hatte. HOOD zählte bei Fidelity zu den "Top Trading Stocks", was im Allgemeinen ein guter Indikator für das Interesse der Kleinanleger an einem bestimmten Tag ist.
Die Bewegungen dieser Größenordnung machen Robinhood zu einem Mitglied der Gruppe von hochvolatilen Meme-Aktien wie GameStop (NYSE:GME) und AMC Entertainment (NYSE:AMC). Für Langzeitinvestoren stellt sich jedoch die einfache Frage: Ist es jetzt der richtige Zeitpunkt, um Robinhood-Aktien zu kaufen?
Laut Atlantic Equities, deren Kursziel bei 65 Dollar pro Aktie liegt, befindet sich Robinhood auf einem soliden Wachstumspfad, der die Aktie für Wachstumsinvestoren attraktiv macht.
In einer Notiz schrieb das Analysehaus letzte Woche:
"Wir glauben, dass sich dieses überragende Nutzerwachstum angesichts des Erfolgs des Empfehlungsprogramms und der Produktattraktivität bei der Zielgruppe fortsetzen wird."
Zusätzlich zum Nutzerwachstum hat Robinhood auch Potential beim Umsatz pro Nutzer, schrieb Atlantic:
"Obwohl Robinhood in den letzten drei Jahren bereits eine jährliche Wachstumsrate von 169 % erzielt hat, sehen wir Potenzial für das Unternehmen, sein Produktportfolio weiter auszubauen."
ARK Invests Geschäftsführerin Cathie Wood, die in Internetforen wie Reddits WallStreetBets beliebt ist, kaufte am Dienstag mehr als 89.600 Robinhood-Aktien für ihren ARK Fintech Innovation ETF (NYSE:ARKF). Dieser Kauf ergänzt Woods frühere Käufe von 3,15 Millionen Robinhood-Aktien seit dem Börsengang letzte Woche.
Trotz dieses Enthusiasmus birgt das Ertragsmodell von Robinhood einige klare Risiken, denen sich langfristig orientierte Anleger bewusst sein sollten, wenn sie in dieses Wertpapier investieren.
Robinhood befindet sich auf Kollisionskurs mit den Aufsichtsbehörden wegen einer umstrittenen Praxis, die den größten Teil seiner Einnahmen generiert. Robinhood gab bekannt, dass 81 % seines Umsatzes im ersten Quartal aus dem Verkauf der Orderdaten seiner Kunden für Aktien, Optionen und Kryptowährungen an Hochfrequenzhändler stammten – eine Praxis, die als payment for order flow (Zahlung für Auftragsfluss) bekannt ist.
Der Vorsitzende der US-Wertpapierhandelsaufsicht Securities and Exchange Commission, Gary Gensler, sagte im Juni, dass die SEC solche Zahlungen überprüfe, was Spekulationen über ein Verbot der Praxis nährte.
In einem CNBC-Interview stellte Gensler im Juni das Argument der Brokerbranche in Frage, dass solche Zahlungsvereinbarungen es Privatanlegern ermöglicht hätten, kostenlos mit Aktien zu handeln.
"Ich denke, das ist eine Fehleinschätzung. Das ist kein freier Handel", sagte Gensler. "Es ist keine Provision, aber das macht den Handel nicht automatisch kostenlos", fügte er hinzu und bemerkte, dass die Daten für Broker wertvoll sind.
Diese Unsicherheiten sowie eine beträchtliche Beteiligung von Kleinanlegern stecken möglicherweise hinter den umfangreichen Verkaufsorders der frühen Robinhood-Investoren. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, haben mehr als ein Dutzend seiner bestehenden Aktionäre den Verkauf von bis zu 97,9 Millionen Aktien im Rahmen eines Aktienangebots nach dem Börsengang beantragt. Zu diesen Investoren gehören viele der größten Risikokapitalgeber des Unternehmens, darunter New Enterprise Associates, Ribbit Capital, Thrive Capital und Andreessen Horowitz.
Robinhood gehört nun zur Gruppe der Meme-Aktien, die wir aufgrund der großen Distanz zu ihren Fundamentaldaten für langfristig orientierte Anleger nicht empfehlen. Robinhood verfügt jedoch über ein solides Geschäft, das weiter wachsen kann, wenn die SEC das bestehende Geschäftsmodell weiter erlaubt. Solange diese Ungewissheit besteht, ist es besser, die Finger davon zu lassen.
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