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Rüstungsaktien: Sollten Anleger jetzt reagieren?

Veröffentlicht am 20.06.2024, 07:20
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  • Europäische Rüstungsaktien sind aufgrund der Kriegsangst in die Höhe geschnellt, in einigen Fällen haben sie sich verdreifacht.
  • US-Rüstungsaktien sind offensichtlich überbewertet und einige fallen jetzt.
  • Ist es jetzt an der Zeit, in Rüstungsaktien einzusteigen, oder sollten Anleger sich nach anderen Sektoren umsehen? Dieser Artikel befasst sich mit den Bewertungen, den Wachstumsaussichten und dem Dividendenpotenzial.
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Rüstungsaktien in Europa sind im vergangenen Jahr in die Höhe geschnellt, angeheizt durch die Eskalation globaler Konflikte und verstärkte Investitionen von EU und NATO. Dieser Trend steht in krassem Gegensatz zu den Ergebnissen amerikanischer Unternehmen.

Europäische Rüstungsaktien boomen

  • Leonardo (OTC:FINMY): Das italienische Unternehmen, an dem der Staat 30 % der Anteile hält, hat seinen Wert seit Juni 2023 verdoppelt.
  • Rheinmetall (OTC:RNMBY): Die Aktie des deutschen Rüstungskonzerns stieg im gleichen Zeitraum um 87 %.
  • BAE Systems (OTC:BAESY): Der Kurs des britischen Rüstungskonzerns stieg um knapp 40 %.
  • Rolls Royce Holdings (OTC:RYCEY): Den dramatischsten Kurssprung verzeichnete das britische Unternehmen Rolls-Royce (LON:RR), dessen Aktienkurs sich in nur zwölf Monaten von 150 GBP auf 466 GBP verdreifachte.

Rolls Royce Holdings

Quelle: Investing.com

Dieser Boom spiegelt sich auch im FTSEurofirst 300 Aerospace & Defense Index wider, der in den letzten 12 Monaten um 40 % gestiegen ist.

US-Rüstungsaktien hinken hinterher

Ganz anders sieht es bei den fünf großen US-Rüstungsunternehmen Lockheed Martin (NYSE:LMT), Boeing (NYSE:BA), RTX Corp (NYSE:RTX), Northrop Grumman Corporation (NYSE:NOC) und General Dynamics (NYSE:GD) aus. Nur General Dynamics konnte den S&P 500 schlagen. Die anderen verzeichneten bescheidene Zuwächse (RTX +6 %) oder sogar deutliche Rückgänge (Boeing -18 %, Northrop Grumman -6 %).

Interessant ist, dass die Indizes des US-Rüstungssektors wie der Dow Jones Aerospace & Defense (+14,45 %) und S&P Aerospace & Defense Select Industry im Jahresvergleich eine positive Performance aufwiesen. Diese Zuwächse blieben jedoch hinter der allgemeinen Marktentwicklung zurück.

US-Rüstungsaktien vs S&P 500

Quelle: InvestingPro

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um bei Rüstungsaktien Kasse zu machen und sich neuen Sektoren zuzuwenden?

Rüstungsaktien haben eine starke Rallye erlebt, angetrieben von Wetten auf höhere Militärausgaben, insbesondere in Europa. Doch ist es angesichts überzogener Bewertungen und gedämpfter Wachstumsaussichten an der Zeit, Gewinne mitzunehmen und sich neu zu orientieren?

Der Verteidigungssektor ist notorisch volatil und wird stark von unvorhersehbaren geopolitischen Ereignissen beeinflusst. Da 2024 auch ein Wahljahr ist, kommt eine weitere Ebene der Unsicherheit hinzu.

Während Goldman Sachs (NYSE:GS) einen "Superzyklus für Rüstungsausgaben" prognostiziert, in dem die europäischen Ausgaben bis 2027 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 4,5 % steigen werden, ist dieser Trend alles andere als garantiert.

Hohe Multiplikatoren, maues Wachstum

Der Russland-Ukraine-Krieg hat die Kurse von Rüstungsaktien in die Höhe getrieben, und viele Großinvestoren sind in Erwartung höherer Ausgaben eingestiegen. Die Folge sind überzogene Bewertungen, einige Aktien werden mit mehr als dem 36-fachen ihrer Gewinne gehandelt. Die Wachstumsaussichten sind alles andere als berauschend.

Die Analysten von Morningstar erwarten für US-Rüstungsunternehmen in den nächsten fünf Jahren ein durchschnittliches Umsatzwachstum von nur 2-5 % und Margen von 9-11 %.

Potenzial für Dividendenrenditen bleibt

Allen Befürchtungen zum Trotz bietet der Sektor nach wie vor attraktive Renditen. Rüstungsunternehmen generieren in der Regel hohe Cashflows und belohnen ihre Aktionäre häufig mit Dividenden und Aktienrückkäufen.

Das gilt insbesondere für US-Unternehmen, deren Dividendenrenditen attraktiver sein können als die ihrer europäischen Konkurrenten. Lockheed Martin bietet beispielsweise eine Dividendenrendite von 2,7 % und ein realistisches Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,3, während seine europäischen Konkurrenten auf stolze 37,2 kommen.

Dividendenrendite

Quelle: InvestingPro

Außerdem zeigt der faire Wert von InvestingPro, dass die Aktie mit einem Abschlag zu ihrem inneren Wert gehandelt wird und ein Renditepotenzial von 7,1 % gegenüber dem Kurs von 459 USD am 17. Juni hat.

In Europa setzen die Analysten auf Rheinmetall

Bei den europäischen Rüstungsaktien gab es in letzter Zeit nicht viele attraktive Gelegenheiten. Thales (EPA:TCFP), Airbus (EPA:AIR) und andere scheinen fair oder sogar überbewertet zu sein. Dennoch bleiben die Analysten optimistisch, was das Potenzial für weitere Gewinne angeht.

Rheinmetall ist in diesem Zusammenhang besonders interessant. Das Unternehmen zahlt regelmäßig Dividenden (1,2 % Rendite, seit 3 Jahren steigend) und stimmt die Analysten optimistisch. Laut einer Umfrage von InvestingPro liegt das durchschnittliche Kursziel für die nächsten 12 Monate bei 618,78 USD, was einem Anstieg von 17,9 % gegenüber dem aktuellen Kurs von 424,77 USD (Stand: 17. Juni) entspricht.

Rheinmentall - Kursdaten

Quelle: InvestingPro

Trotz des Optimismus der Analysten liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Rheinmetall bei 36,6. Auch die Analyse des fairen Wertes von Rheinmetall deutet auf ein begrenztes Kurspotenzial hin und signalisiert, dass die Aktie bereits fair bewertet sein dürfte (weniger als 1 % Wachstumspotenzial).

Schlusswort

Der breite Rüstungssektor scheint etwas überhitzt zu sein und einige Titel könnten schwächeln, sobald die Euphorie nachlässt. Zudem könnte ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt in Zukunft keine nennenswerten Erträge mehr abwerfen.

Bestehende Positionen zu verkaufen, könnte sich als sicherer Hafen erweisen, ein Neueinstieg in den Markt ist bei den aktuellen Bewertungen aber sicher auch nicht die attraktivste Alternative. Unser Tipp: Suchen Sie nach anderen Sektoren mit mehr Wachstumspotenzial.

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