Die Saudi Arabian Mining Company (Ma'aden)hat in den vergangenen Tagen mehrere Zukäufe und Umstrukturierungen im Aluminiumgeschäft bekanntgegeben – allesamt in der Nahostregion.
Am 15. September verkündete Ma’aden den Abschluss eines Deals mit Alcoa (NYSE:AA). Ma’aden erwirbt im Rahmen des Deals Alcoas Anteile an der Ma’aden Aluminium Company (MAC) und der Ma’aden Bauxite and Alumina Company (MBAC).
Die Anteile von 25,1 % hatte Alcoa im Rahmen eines 2009 gegründeten JVs mit dem saudischen Unternehmen erworben. Das Joint Venture wurde als vollständig integrierter Bergbaukomplex in Saudi-Arabien gegründet und umfasst derzeit die Bauxitmine und Aluminiumoxidraffinerie der Ma’aden Bauxite and Alumina Company sowie die Aluminiumhütte und Gießerei der Ma’aden Aluminium Company.
Alcoa erhält Cash und Aktien im Wert von 1,1 Mrd. USD
Im Gegenzug erhält Alcoa 150 Mio. USD Cash und neu ausgegebene Ma’aden-Aktien und erweitert damit seine Beteiligung an der Saudi Arabian Mining Company. Cash und Aktien summieren sich auf einen Kaufpreis von etwa 1,1 Mrd. USD.
Am 16. September folgte die nächste Mitteilung: Ma’aden und Aluminium Bahrain BSC (Alba) verkündeten eine (zunächst noch nicht bindende) Absichtserklärung zur Gründung eines Aluminiumherstellers. Losgehen soll es mit Due Diligence-Prüfungen.
"Diese mögliche Kombination wird die globale Aluminiumindustrie umgestalten und das fusionierte Unternehmen als einen der größten Aluminiumproduzenten weltweit positionieren", äußerte Alba in einer Erklärung.
Durch den Zusammenschluss entstehe "ein größerer, vertikal integrierter globaler Champion mit signifikanten Synergien, der Vorteile wie erweiterte Produktionskapazitäten, verstärkte globale Präsenz, verbesserte ESG-Performance, größere Energiesicherheit und eine signifikante Wertschöpfung für die Aktionäre bietet".
Am 17. September verkündete Ma’aden die Übernahme des 20,62-prozentigen Anteils von SABIC an Aluminium Bahrain.
Bob Wilt, CEO von Ma’aden, kommentierte die Deals: "Diese Woche haben wir eine Reihe von Transaktionen angekündigt, die mit unserer strategischen Absicht übereinstimmen, unser Geschäft sowohl regional als auch international zu stärken und auszubauen und den Bergbau als dritte Säule der saudischen Wirtschaft weiter auszubauen."
Vision 2030: Bergbau soll dritte Säule der Wirtschaft werden
Dies ist im Kontext des Programms "Vision 2030" zu verstehen. Im Rahmen des Programms soll der Bergbau nach Öl und Gas sowie der Petrochemie zur "dritten Säule" der industriellen Basis des Landes werden.
"Die Transaktion ist ein Zeichen für Ma"adens anhaltendes Wachstum und seine Ambitionen, bis 2040 um das Zehnfache zu wachsen. Sein Aluminiumgeschäft ist ein zentraler Faktor dieser Strategie", teilte das Unternehmen weiter mit.
Die angestrebte Diversifizierung des Landes macht sich auch bei der Aufteilung der Investitionen des Landes bemerkbar. Goldman Sachs (NYSE:GS) schätzte im August, dass das Golfkönigreich bis 2030 rund 73 % seiner Gesamtinvestitionen in nicht-ölbasierte Sektoren leiten wird.
Dies ist auf die Fokussierung der Führung auf Branchen zurückzuführen, die Diversifizierung ermöglichen, darunter Metalle und Mineralien, Transport und Logistik sowie Digitalisierung.
Bislang ist das Land gemessen am Staatshaushalt jedoch noch stark abhängig von Öl und Gas. Die Öleinnahmen der Regierung sind gegenüber dem Jahr 2022, als der Ölpreis im Durchschnitt bei fast 100 Dollar pro Barrel lag, um etwa ein Drittel gesunken.
Saudi-Arabiens Haushaltsdefizit belief sich im zweiten Quartal auf 15,3 Milliarden Riyal (4,1 Milliarden USD). Goldman Sachs rechnet damit, dass das Defizit in diesem Jahr auf 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ansteigen wird, im vergangenen Jahr waren es noch 2 Prozent.