Sechs Fragen, die Sie sich vor einem Gold-Investment stellen sollten

Veröffentlicht am 24.02.2021, 13:17

Gold – das ist Nummer Eins, Siegerpodest, glänzend in einem umfassenden Sinn. Das edelste aller Edelmetalle. Es gilt als unvergänglich. Ob als Zepter, Schmuck oder Schatz – es bestimmte den unzweifelhaften Status, derer, die es besaßen. Und auch heute noch gilt die Wertanlage in Gold als „sicherer Hafen“, um den finanziellen Status in einer Zeit wirtschaftlicher Ungewissheit zu sichern und zu erhalten. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass die Nachfrage nach Gold – besonders in Zeiten der Krise – steigt. Denn wer große Kaufkraft auf geringem Raum konservieren möchte, investiert in dieses Edelmetall. Doch Vorsicht: Wer aus seinem Goldkauf ein lohnendes Investment machen will, muss klaren Regeln folgen. Denn für den Weg dahin gilt wiederum: Nicht alles ist Gold, was glänzt! Wer bei seiner Investment-Entscheidung sicher gehen will, den führen  sechs gezielte Fragen zum Erfolg.

1. Warum Gold kaufen?

Seit dem Bestseller von Simon Sinek „Start with Why“, wissen wir, wie die wesentliche Frage jeder auf Erfolg gerichteten Entscheidung lautet: Warum? Bevor Anleger in Gold investieren, sollten sie daher hinterfragen, welche Motivation und Erwartungen sie damit verbinden. Erhoffen sie eine hohe Rendite? Oder suchen sie nach einer inflationsresistenten, beständigen Form der Anlage, die auch in Krisenzeiten ihre Kaufkraft behält und somit der Absicherung der Ersparnisse dient? Ist Ersteres der Fall, empfiehlt sich eher die breit gestreute Investition in passende Aktien. Sind hingegen Absicherung und Werterhalt mit geringem Risiko und ohne Spekulationsabsicht die Beweggründe des Investments, ist man mit Gold auf der sicheren Seite. Das Edelmetall bietet unter Berücksichtigung einiger weniger Tipps die wohl unkomplizierteste Form der Anlage.

2. Wieviel Gold kaufen?

Nach der Entscheidung für ein Goldinvestment, stellt sich die Frage: Wie viel Geld soll oder will ich überhaupt in Gold anlegen? Wichtig ist hier, wie in allen Anlageentscheidungen, niemals alles auf ein Pferd zu setzen! Durch gezielte Diversifikation des Vermögensportfolios und Streuung auf  verschiedene Anlageklassen, lassen sich Risiken am besten minimieren. Da Gold weitgehend als sicherster Hafen gilt, sollten Anleger rund zehn Prozent ihres Anlagevermögens in Gold investieren. Ist das Risiko anderer Veranlagungen besonders hoch, sollte der Goldanteil entsprechend höher ausfallen. Wer fünf bis 15 Prozent seines Gesamtvermögens in Gold anlegt, kann vor allem inflationsbedingte Verluste ausgleichen.

3. Wann Gold  kaufen?                                                                                   

Der Preis richtet sich nach dem Gewicht, dem Reinheitsgrad und dem Tagespreis des Goldes. Gerade Letzterer unterliegt – durch die Investorennachfrage und konjunkturelle Entwicklungen – wie auch andere Anlageklassen Schwankungen, die den Goldpreis laufend aufs Neue bestimmen. Wann ist also der richtige Zeitpunkt um zu investieren? Wenn man kein Gold besitzt, ist immer der richtige Zeitpunkt, um einen Teil seines Ersparten darin zu veranlagen. Meine Empfehlung: eine Mischung aus kleineren und größeren Einheiten. Ein Vorteil dieser Strategie ist, dass sich kleinere Einheiten bedarfsorientiert und einfacher verkaufen lassen. Einziger Nachteil kleinerer Einheiten sind die höheren Produktionskosten. So sind – ohne Berücksichtigung des Tageskurses – zehn Barren zu je 100 Gramm teurer als ein Barren zu einem Kilo. Wer demnach viel Geld auf der Seite hat, investiert am besten den überwiegenden Teil in große Barren und nutzt kleinere Einheiten, um sich eine gewisse Flexibilität zu bewahren.

4. In welcher Form Gold kaufen?

Wer in Gold investieren möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Was also erwerben, worin investieren? Die grobe Unterteilung erfolgt in „Papiergold“, beispielsweise ETFs („Exchange Traded Funds“) oder Goldminenaktien, und „physische Investments“, die man anfassen kann. Beliebt sind international anerkannte Anlagemünzen, sogenannten Bullionmünzen wie der Krügerrand, der Maple Leaf oder der Wiener Philharmoniker und Goldbarren von bekannten Anbietern, die von der Londoner Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert sind.

Für Veranlagung hingegen weniger, sogar ungeeignet sind Sammlermünzen, die als Investment jede Menge Wissen verlangen, und Goldschmuck, der aufgrund der Herstellungskosten den eigentlichen Goldwert deutlich übersteigt. Produkte der modernen Numismatik versuchen jedoch eine Lücke zwischen Anlagemünzen und klassischen Sammlermünzen zu schließen. Sie zeichnen sich durch eine geringe Auflage aus, werden von renommierten Herstellern produziert und können bereits nach kurzer Zeit neben der Wertsteigerung des Metalls auch einen Sammlerwert erzielen.

5. Wo Gold kaufen?

Doch wo kauft man nun am sichersten sein Gold? Prinzipiell kann man bei Banken und natürlich bei spezialisierten Edelmetallhändlern wie philoro gefahrlos kaufen – hier wird die Echtheit durch den Prägestempel sowie spezielle Zertifikate belegt. Sicherheit geben darüber hinaus etablierte und zertifizierte Händler. Von dubiosen Angeboten mit hohen Rabatten über das Internet oder von Privatpersonen ist ebenso Abstand zu halten wie von vermeintlichen „Goldschnäppchen“, die mehrere Prozent unter dem Marktpreis liegen. Gold hat immer seinen festen Wert – ein hoher Discount ist daher immer ein Zeichen, dass irgendetwas am Angebot nicht stimmt. Wer anonym kaufen möchte, kann in Deutschland seit Anfang 2020 Gold bis zu einer Höhe von 2.000 Euro bei niedergelassenen Händlern in bar erwerben. Übrigens: Goldbarren von renommierten Herstellern sind immer von der London Bullion Market Association, der LBMA, zertifiziert und haben keine zusätzlichen Abzüge (rund 10 Prozent) beim Verkauf, wie es bei Barren nicht namhafter Hersteller üblich ist.

6. Wie mein Gold sichern?

Wie aber verwahrt man Gold sicher? Physisches Gold wird innerhalb der eigenen vier Wände am besten in einem versicherten, gut gesicherten Tresor oder in einem kleinen Bankschließfach (Kosten rund 70 bis 80 Euro pro Jahr) aufbewahrt. Zur Orientierung: 100 Kilo Gold passen problemlos in einen regulären Schuhkarton. Am praktischsten ist jedoch ein voll versichertes und kostengünstiges Schließfach bei einem Edelmetall-Spezialisten wie philoro!
 
Midas, jener König, der alles, was er berührte, in Gold verwandelte, bleibt nach wie vor Legende. Wer jedoch diese sechs Fragen für sich ehrlich beantwortet, kann zumindest auf seinen Spuren wandeln und die Anlage in Gold zu einem nachhaltig erfolgreichen Investment machen.

Raphael Scherer ist Deutschland-Geschäftsführer der philoro Edelmetall GmbH mit Sitz in Leipzig

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