Starbucks (NASDAQ:SBUX), die internationale Kaffeehauskette, hat mit ansehen müssen, wie ihre Geschäfte durch den globalen Ausbruch des Coronavirus und weltweite Lockdowns auf den Kopf gestellt wurden.
Der Anbieter von Lattes und Frappuccinos hat in diesem Jahr massive Verluste erlitten, da die Kunden zu Hause blieben und die Pandemie die Schließung seiner Filialen erzwang. Während sich die Volkswirtschaften weltweit wieder öffnen, beobachten die Anleger genau, wie schnell sich dieses Unternehmen erholt.
Aufgrund seiner globalen Präsenz ist Starbucks auch ein Barometer für die Bereitschaft der Verbraucher, ihr normales Leben wieder aufzunehmen und ihre Brieftaschen wieder zu öffnen. Nach dem Ergebnisbericht zum dritten Quartal der vergangenen Woche sind die Zukunftsaussichten des Unternehmens etwas klarer.
Nachdem die Aktien des in Seattle ansässigen Unternehmens bis Mitte März um mehr als 30% gefallen waren, haben sie sich erheblich erholt. Sie beendeten den Freitag zu 76,53 USD, was einem Rückgang von 13% für das Jahr entspricht.
Pandemieschäden
Da die meisten Büros geschlossen waren und von zu Hause aus gearbeitet wird, war Starbucks in der am 28. Juni endenden Periode des dritten Geschäftsquartals den Auswirkungen der Pandemie in vollem Umfang ausgesetzt. Weltweit gingen die vergleichbaren Ladenumsätze im Berichtszeitraum um 40% zurück und das Unternehmen verzeichnete seinen höchsten Verlust pro Aktie in mehr als einem Jahrzehnt.
Starbucks gehörte zu den ersten globalen Marken, die aufgrund ihrer massiven Präsenz in China den Folgen des Coronavirus ausgesetzt waren. Während der Pandemie bezahlte das Unternehmen weiterhin Mitarbeiter, die sich aufgrund der Seuche entschieden hatten, zu Hause zu bleiben, und bot denjenigen, die arbeiteten, Prämien an.
Zusammen kostete dies Starbucks im Berichtszeitraum 3,1 Milliarden US-Dollar an Umsatz, aufgrund von Filialschließungen, limitierten Öffnungszeiten und weniger Kundenbesuchen. Wohin wird es mit Starbucks von hier aus gehen?
Trotz dieses düsteren Bildes gibt es im jüngsten Ergebnisbericht einige Anzeichen dafür, dass das Schlimmste für das Unternehmen vielleicht vorbei ist. Laut Starbucks sind 96% der firmeneigenen US-Geschäfte jetzt geöffnet, zumindest mit Straßenverkauf und eingeschränktem Restaurantbetrieb.
Immer mehr Kunden haben ihre Besuche von den Innenstädten in Vorstädte verlagert, wo die Besucherzahlen weiterhin gering sind. Während der Absatz aufgrund der Pandemie länger braucht, um sich zu erholen, erhöhte sich die durchschnittliche Bestellung um 25%, da eher Familien als Einzelpersonen Essen und Trinken kaufen. Die Verkäufe von Starbucks-Kaffee aus dem Kühlregal sind ebenfalls gestiegen, da die Angestellten zu Hause bleiben.
Vergleichbare Ladenumsätze in den USA
Ein weiterer positiver Indikator dafür, dass Kunden zu Starbucks zurückkehren, war der vergleichbare Ladenumsatz des Unternehmens in den USA, eine Schlüsselgröße für die Resultate der Kaffeehäuser. Diese Messlatte wurde im Juli für die von Unternehmen betriebenen Geschäfte, die während des gesamten Quartals geöffnet blieben, positiv.
Die Manager sagten, sie erwarten, dass sich der vergleichbare Ladenabsatz in China und den USA bis zum Ende des ersten und zweiten Quartals 2021, etwa ein Jahr nach Beginn der Krise, stärker erholen wird, vorausgesetzt, es gibt keine neuen anhaltenden Infektionswellen oder größeren wirtschaftliche Störungen. Die Margen werden voraussichtlich zwei Quartale später folgen.
Finanzvorstand Pat Grismer:
"Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis zu einer vollständigen Erholung, aber wir sind optimistisch, ausgehend von der Stärke unserer Marke und der Strategie und Initiativen, die wir zur Steigerung des Umsatzes und zur Verbesserung der Margen eingesetzt haben."
Starbucks ist aus unserer Sicht ein innovatives Unternehmen. Es ändert schnell sein Geschäftsmodell, um der pandemiebedingten Verlangsamung entgegenzuwirken. Das Unternehmen plant, die Einführung seines "Pickup“-Ladenkonzepts mit kleineren Standorten ohne Kundenbestuhlung zu beschleunigen.
Starbucks erwartet, in diesem Geschäftsjahr netto 300 neue Filialen in Amerika zu eröffnen, die Hälfte seiner früheren Schätzung. Dazu gehört die Schließung von 400 vom Unternehmen selbst betriebenen Filialen in den nächsten 18 Monaten sowie die Eröffnung einer "größeren Anzahl neuer, neu positionierter Filialen an verschiedenen Standorten und mit innovativen Filialformaten".
Fazit
Das Restaurantgeschäft steckt immer noch im Schlamassel angesichts dieser globalen Gesundheitskrise. Verbraucher bleiben zu Hause und Arbeitnehmer sind nicht in ihren Büros. Während Starbucks einige positive Trends für seine Margen und den vergleichbaren Filialumsatz meldete, ist es noch ein langer Weg bis die Kette vollständig über den Berg ist.
Die globale Größe von Starbucks, die Stärke seiner Marke und die Innovationskultur machen Starbucks jedoch zu einer soliden Turnaround-Wette für Langzeit-Investoren. Wir erwarten, dass es aus der Covid-19-Krise sowohl schlanker als auch effizienter hervorgehen wird.