Wie wichtig sind ESG-Kriterien bei der Anlageentscheidung? Wie schneiden die 5 % der AAA-Unternehmen an der Börse ab, die von Organisationen wie MSCI bewertet werden?
Dieser Artikel befasst sich eingehender mit den Trends hinter ESG-Investitionen. Weckt ein gesunder Markt mehr Interesse an ESG-Aktien? Oder kann der Reiz der Nachhaltigkeit Anleger auch in einem pessimistischeren Umfeld ansprechen? Nach diesem Artikel können unsere Leser einschätzen, ob sie ihr Anlageportfolio bei ihrem Broker mit ESG-Unternehmen ergänzen sollten.
Was bedeutet ESG?
ESG steht für „Environmental, Social, and Governance“ (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Hierbei handelt es sich um Kriterien, die verwendet werden, um die nachhaltige und ethische Praxis von Unternehmen zu bewerten.
- Environmental (Umwelt):Dieser Aspekt bezieht sich auf den Einfluss eines Unternehmens auf die Umwelt. Dazu gehören Faktoren wie Klimawandel, Ressourcenverbrauch, Abfallmanagement, Umweltverschmutzung und Biodiversität.
- Social (Soziales): Dieser Teil umfasst den Umgang eines Unternehmens mit seinen Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und der Gemeinschaft. Wichtige Punkte sind Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit, Diversität und Inklusion, Menschenrechte und Gemeinschaftsbeziehungen.
- Governance (Unternehmensführung): Governance bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen geführt wird. Dazu gehören die Unternehmensethik, die Zusammensetzung des Vorstands, die Vergütung von Führungskräften, die Rechte der Aktionäre und Transparenz in der Berichterstattung.
ESG-Kriterien sind besonders wichtig für Investoren, die nicht nur finanzielle Renditen anstreben, sondern auch sicherstellen möchten, dass ihre Investitionen positive soziale und ökologische Auswirkungen haben und in gut geführte Unternehmen fließen.
Inzwischen haben sich einige Ratingagenturen wie MSCI, Moody’s (NYSE:MCO) und mehr auf die Bewertung von Unternehmen anhand von ESG-Kriterien spezialisiert.
ESG-Unternehmen gewinnen weltweit an Bedeutung
In den letzten Jahren hat die Bedeutung von ESG-Unternehmen erheblich zugenommen. Dieser Trend spiegelt das wachsende Bewusstsein und die Sorge der Gesellschaft über Umwelt und Soziales wider.
Hans Selleslagh, Sprecher von Freedom Finance Europe für die DACH-Region, sagt hierzu Folgendes: „Die COVID-19-Pandemie hat verdeutlicht, dass Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der Lösung globaler Probleme spielen. Regierungen allein können Probleme wie Krankheiten, Klimawandel, Sicherheit am Arbeitsplatz oder Lohnungleichheit aufgrund von Geschlecht und Herkunft nicht lösen. Diese Probleme betreffen Menschen auf der ganzen Welt und erfordern die Ressourcen und das Fachwissen von Unternehmen, um sie anzugehen.
Was macht eine Aktie also zu einer guten ESG-Investition? Ein gutes ESG-Unternehmen konzentriert sich darauf, Umweltprogramme zu unterstützen, sich um seine Mitarbeiter zu kümmern, einen positiven Beitrag für lokale Gemeinschaften zu leisten und den Aktionären einen Mehrwert zu bieten. Es ist wichtig, den Ruf durch ESG-Ratingagenturen wie MSCI und Sustainalytics zu bestätigen.
Die finanzielle Leistung bleibt für ESG-Investitionen von entscheidender Bedeutung. Als ESG-Investor können Sie verantwortungsvolles Unternehmensverhalten fördern, ohne die Rendite zu beeinträchtigen.
Institutionelle Investoren verwenden ESG-Ratings, um die hohen Standards von Unternehmen zu unterstützen, und Privatanleger können dasselbe tun. Indem Sie in führende ESG-Unternehmen investieren, unterstützen Sie Initiativen wie Energieeffizienz, Abfallreduzierung, sicherere Arbeitsplätze und ethische Geschäftspraktiken.“
Ein Blick auf die Zahlen
Neben den Umwelt- und sozialen Anforderungen bleibt die wichtigste Frage, wie ESG-Unternehmen zu anderen gelisteten Unternehmen finanziell abschneiden. Hierzu werfen wir einen Blick auf die S&P 500, der die wichtigsten 500 US-Unternehmen enthält, und vergleichen den Index mit dem Vanguard ESG US Stock ETF.
Laut Beschreibung des Anbieters schließt der Vanguard ESG US Stock ETF insbesondere Aktien bestimmter Unternehmen aus, die mit den folgenden Themen in Verbindung stehen: Erwachsenenunterhaltung, Alkohol, Tabak, Cannabis, Glücksspiel, chemische und biologische Waffen, Streumunition, Antipersonenminen, Atomwaffen, konventionelle Militärwaffen, zivile Schusswaffen, Atomkraft sowie Kohle, Öl oder Gas. Darüber hinaus werden Unternehmen ausgeschlossen, die bestimmte Arbeits-, Menschenrechts-, Umwelt-, Diversitäts- und Korruptionsstandards nicht erfüllen.
Die Abbildung verdeutlicht, dass der Vanguard ESG US Stock ETF einen ähnlichen Verlauf wie der S&P 500 hat. Der Grund liegt darin, dass viele Industriegiganten im S&P 500 auch die jeweiligen ESG-Kriterien erfüllen. Dementsprechend lässt sich problemlos in einen ESG-basierten ETF investieren, um hohe Renditen zu erzielen und gleichzeitig ausschließlich diejenigen Firmen zu unterstützen, die einen positiven Einfluss auf soziale und Umweltaspekte haben.
Wenn es um Aktien geht, kommt es dagegen selbstverständlich auf den Einzelfall an. Jedoch bestätigen viele Studien einen positiven, signifikanten Zusammenhang zwischen der ESG-Leistung und der Rentabilität sowie der finanziellen Leistung eines Unternehmens.
Fazit: ESG-Unternehmen können das Portfolio bereichern
Um die anfängliche Frage zu beantworten: ESG-Unternehmen sind alles andere als ein reiner Luxus an der Börse, sondern können das Handelsportfolio auch aus finanzieller Sicht stärken. Dementsprechend können ESG-Unternehmen eine wertvolle Ergänzung sein, da sie durch ihren Fokus auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien die Risiken minimieren und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum fördern.
Investoren profitieren von der potenziellen Stabilität und Resilienz solcher Unternehmen, da diese oft besser auf regulatorische Änderungen und gesellschaftliche Erwartungen reagieren. Zudem können starke ESG-Praktiken zu einer positiven öffentlichen Wahrnehmung und langfristiger Kundenbindung führen.
Dennoch sollten sich Anleger nicht nur auf ESG-Kriterien konzentrieren, sondern diese neben der wirtschaftlichen Leistung als weiteren Faktor in den Entscheidungsprozess einfließen lassen. Somit können Sie eine bessere Entscheidung für Aktien und ETFs treffen und ihr Portfolio noch wertvoller gestalten.
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