Der Appetit der Anleger auf Microsoft (NASDAQ:MSFT) Aktien ist nach wie vor groß. Im vergangenen Jahr hat jeder Kursrückgang mehr Käufer auf den Plan gerufen und die Aktie des Software- und Infrastrukturriesen auf neue Höchststände getrieben.
Selbst nach einer 125%-Rallye seit dem Börsencrash im März 2020 gibt es gute Gründe dafür, dass die Aktie noch mehr Aufwärtspotenzial besitzt. Der Gewinnbericht des vergangenen Monats übertraf die Analystenschätzungen bei Umsatz und Gewinn das zehnte Quartal in Folge und zeigte, dass die Strategie von CEO Satya Nadella, Microsoft zum größten Cloud-Computing-Anbieter zu machen, weiter auf dem richtigen Weg ist.
Microsofts Cloud-Computing-Geschäft hat in den letzten fünf Jahren massiv zum Anstieg des Aktienkurses um 425 % beigetragen - in diesem Zeitraum hat Nadella auch den Vorstoß in neue Wachstumsbereiche forciert. Während seiner Amtszeit gab er mehr als 45 Milliarden Dollar für den Kauf von Unternehmen wie dem sozialen Netzwerk LinkedIn, den Videospielentwicklern Mojang und Zenimax sowie dem Codespeicherdienst GitHub aus.
Diese Wetten haben sich weitgehend ausgezahlt. Microsofts Segment Intelligent Cloud machte 33,8 % des Umsatzes im Jahr 2020 aus, nach 31 % im Jahr 2019. Damit war es zum ersten Mal der größte Geschäftsbereich des Technologieriesen.
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Sparte ein Umsatzwachstum von 24%, verglichen mit dem 13% Wachstum im Bereich Produktivität und Geschäftsprozesse und dem 6% Wachstum des Bereichs More Personal Computing von Microsoft.
Und die Pandemie hat das Wachstum von MSFT weiter beschleunigt. Millionen von Arbeitern und Studenten, die während der Lockdowns zu Hause festsaßen, nutzten die Gruppensoftware Teams des Unternehmens, um in Kontakt und Verbindung zu bleiben. Außerdem beschleunigten große Firmenkunden ihre Verlagerung in die Cloud, während jüngere Kunden Xbox-Gaming-Abos kauften.
Weiteres Potential
Dennoch wirft die unaufhörliche Rallye der letzten fünf Jahre in den Köpfen der Anleger wahrscheinlich eine Frage auf: Ist die MSFT-Aktie mittlerweile zu teuer für einen Kauf?
Die meisten Analysten sind der Meinung, dass die relativ hohe Bewertung die Wachstumserwartungen für das Unternehmen angemessen widerspiegelt. In einer Mitteilung an seine Kunden hat Goldman Sachs (NYSE:GS) gestern sein Kauf-Rating für Microsoft bekräftigt und gesagt, dass die Bank mehr Aufwärtspotenzial in der Aktie sieht, seit der Technologiegigant eine Preiserhöhung für Microsoft 365 angekündigt hat.
Die Bank wörtlich:
"Wir glauben, dass die jüngste Ankündigung die starke Wettbewerbsposition und die langfristige Preismacht des Unternehmens unterstreicht, insbesondere in Bezug auf Commercial Office 365, das im GJ21 ~18% des Gesamtumsatzes ausmachte."
Bei seiner ersten "wesentlichen" Preisänderung seit der Einführung von Office 365 vor einem Jahrzehnt sagte Microsoft in einem Blogeintrag letzte Woche, dass der Preis für den 365 Business Basic-Plan um 20% auf 6 US-Dollar pro Benutzer steigen wird, während die Kosten der High-End-Version der Suite von 32 US-Dollar auf 36 US-Dollar pro Benutzer steigen werden.
Microsoft begründete diesen Schritt mit drei Schlüsselbereichen, in denen seine Produkte Fortschritte gemacht haben: Kommunikation und Zusammenarbeit, Sicherheit und Compliance sowie KI und Automatisierung. Das Unternehmen kündigte außerdem an, dass es unbegrenzte Einwahlfunktionen für Teams bereitstellen wird, sodass Benutzer von praktisch jedem Gerät aus an Meetings teilnehmen können, unabhängig vom Standort.
Genau wie Goldman Sachs bekräftigte auch die Mizuho Bank ihre Kaufempfehlung für MSFT. In einer Mitteilung an Kunden hob das japanische Kreditinstitut sein Kursziel für die Aktie von 325 US-Dollar auf 350 US-Dollar an und sagte, die Preiserhöhung von Microsoft 365 werde im GJ23 und darüber hinaus einen "signifikanten" Effekt haben.
Diese optimistischen Einschätzungen spiegeln sich auch in der Umfrage von Investing.com zu der Aktie wider. Von 36 befragten Analysten stufen 34 Microsoft mit "outperform" ein, das entspricht einem Anstieg von etwa 9 % gegenüber dem aktuellen Kurs.
Abbildung: Investing.com
Fazit zur Microsoft-Aktie
Die Aktien von Microsoft sind nach einer kräftigen Rallye in diesem Jahr tatsächlich teuer geworden. Aber aus unserer Sicht ist die Aktie nicht überbewertet.
Der aktuelle Aktienkurs von 304,65 US-Dollar zum Handelsschluss am Montag berücksichtigt den kurz- und langfristigen Erfolg von Microsoft. Darüber hinaus zahlt Microsoft jährlich eine gesunde Dividende von 2,24 US-Dollar, die stetig wächst. Das macht den Besitz der Aktie noch attraktiver.