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Snap - Vorschau auf die Quartalszahlen

Veröffentlicht am 20.10.2020, 17:08
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  • Berichtet zum Q3 2020 am Dienstag, dem 20. Oktober, nach Handelsende an der Wall Street 
  • Umsatzerwartung: 550,56 Mio. USD 
  • GpA-Prognose: -0,18 USD 
  • Snap (NYSE:SNAP) meldet heute die Ergebnisse für das dritte Quartal. Die Investoren sind optimistisch, dass der Betreiber der Photo-Sharing-App, Snapchat, bei seinen Turnaround-Bemühungen erfolgreich ist und weitere Nutzer hinzugewinnt.

    Snap war in diesem Jahr eine der stärksten Social-Media-Aktien, da die Trendwende nach einigen sehr schwierigen Jahren seit dem Börsengang im Jahr 2017 an Dynamik gewann. Was die Investoren zurück zu diesem einst dem Untergang geweihten Titel trieb, war der Beleg dafür, dass sich die Neugestaltung der App allmählich auszahlt und die User immer mehr Zeit damit verbringen, sich Premium-Inhalte auf Snapchat anzusehen.

    Im vergangenen Jahr veröffentlichte das Unternehmen außerdem eine neue Version seiner Android-App, die auch dazu beitrug, Nutzer in Schwellenländern anzulocken. Snap wechselte auch das Topmanagement und erschloss neue Märkte außerhalb der USA und Europas. Im Quartal, das im Juni endete, sagte das in Santa Monica, Kalifornien, ansässige Unternehmen Snap, dass die Zahl seiner täglichen aktiven Nutzer um 17% auf 238 Millionen gestiegen sei, nachdem es Anfang des Jahres ähnlich starke Zugänge zu verzeichnen hatte.

    Der Optimismus über die Erholung ließ die Aktien im vergangenen Jahr um 111% zulegen, womit sie sich dynamisch von ihrem Tief vom Dezember 2018 erholt haben, als sie auf nur 5 USD pro Aktie gefallen waren. Snap stieg am Montag um 2,98% und beendete den Handel nach Erreichen eines Allzeithochs zu 28,66 USD.

    Snap 1-Jahreschart

    Snaps Spieleplattform und die Augmented-Reality-Funktionen, womit die User innerhalb der App ihr Gesicht mit verschiedenen Menschen tauschen können, gewann in den letzten Monaten erheblich an Beliebtheit.

    Bullische Analysteneinschätzungen

    Aufgrund dieser Verbesserungen erwarten die Analysten einen Umsatzsprung von 23% im dritten Quartal, während sich die Nettoverluste gegenüber dem Zeitraum vor einem Jahr voraussichtlich verringern werden. Vor den Gewinnzahlen hat der Stifel-Analyst John Egbert sein Buy-Rating bestätigt und gleichzeitig das Kursziel von 27 USD auf 32 USD angehoben.

    In einer Notiz vom 14. Oktober schrieb Egbert:

    "Wir erwarten, dass die DAUs (daily active users, täglich aktive Nutzer) im dritten Quartal am oberen Ende des Snap-Prognosebereichs liegen, unterstützt durch stetige Zuwächse in Nordamerika, Europa und Zuwächsen im Rest der Welt."

    Egbert glaubt, dass Snap ein großer Nutznießer der wachsenden Nachfrage von Werbeagenturen während der Weihnachtszeit sein sollte. Und "das Publikumswachstum des Unternehmens sowie die Produktinnovation sollten ein robustes Wachstumsniveau im GJ:21 und darüber hinaus fördern".

    Snaps Verbesserung der Finanz- und Nutzerkennzahlen haben zweifellos eine bedeutende Rolle bei der außerordentlichen Entwicklung des Aktienkurses in diesem Jahr gespielt, aber auch die zusehende Wachsamkeit der Regulierer im Hinblick auf große soziale Netzwerke war ein weiterer Trumpf für Snap.

    Als Anbieter einer App mit einer klar definierten Zielgruppe und wenig Raum für Missbrauch ist es in einer viel besseren Position, möglichen Regulierungsänderungen standzuhalten, als Branchengrößen wie Facebook (NASDAQ:FB) oder Alphabets Google (NASDAQ:GOOGL) - die gigantischen Online-Plattformen, die einige Politiker zerschlagen wollen.

    Trotz dieses starken Comebacks haben Investoren, die sich in Snap zur Zeit seines Börsenganges im März 2017 einkauften, gerade mal ihre Verluste wettgemacht, ganz zu schweigen von den anderen Möglichkeiten zum Geldverdienen, die ihnen in diesem Bullenmarkt entgangen sind.

    Im Wettbewerb wird Snap weiterhin gegen Facebook und Twitter (NYSE:TWTR) kämpfen müssen, während die immer beliebter werdende TikTok-App ebenfalls eine Bedrohung darstellt.

    Fazit

    Snap bleibt aus unserer Sicht nach eine volatile Aktie, obwohl sich die Ertrags- und Nutzerbindungskennzahlen etwas stabilisiert haben. Instagram, das dem viel größeren Rivalen Facebook gehört, stellt weiterhin eine existenzielle Bedrohung für Snap dar, die wahrscheinlich nicht einfach von der Bildfläche verschwinden wird. Nach dieser starken Rallye empfehlen wir risikoscheuen Anlegern diese Aktie nicht zum Kauf, die darüber hinaus eine Bilanz wilder Kurskapriolen nach Ergebnisveröffentlichungen hat.

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