Nach Sonne, Strand und Meer sehnen sich derzeit viele Menschen. Doch aufgrund der coronabedingten zahlreichen Reiseeinschränkungen und -warnungen – erst gestern wurde die für 160 Länder außerhalb der Europäischen Union geltende Reisewarnung um zwei Wochen bis zum 14. September verlängert – sowie der Angst vor einer Ansteckung mit dem Krankheitserreger SARS-CoV-2 meiden viele Menschen einen Urlaub jenseits der eigenen Landesgrenze. Egal ob Ibiza, Thailand oder auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik: Wo sich vor dem Corona-Ausbruch tausende Touristen tummelten, herrscht nun vielerorts gähnende Leere.
Dass das Coronavirus die gesamte Reisebranche mit voller Wucht erfasst hat, überrascht daher nicht wirklich. Und: Im Gegensatz zu vielen anderen Sektoren wie etwa die Healthcare-Branche sind Hotelanbieter, Kreuzfahrtunternehmen oder Airlines noch weit von einer Erholung entfernt. Wie sehr die Tourismusbranche leidet, zeigt sich vor allen am Stoxx 600 Travel & Leisure, ist der 14 Werte umfassende Index – darunter TUI (DE:TUIGn), Lufthansa (DE:LHAG) oder der Kreuzfahrtriese Carnival (NYSE:CCL) – doch noch weit vom Stand von vor der Krise entfernt.
Reisebranche mit enormem Nachholpotenzial
Vergleich von STOXX 600 Travel & Leisure, STOXX 600 Health Care und EuroStoxx 50 seit Jahresbeginn
Aber – und das ist die gute Nachricht: Weltweit wird fieberhaft an Impfstoffen gegen das Virus geforscht. Zwar bedarf es des Blicks in die Kristallkugel, ob und wann ein wirksames Präparat auf den Markt kommt. Zahlreiche Experten rechnen damit jedoch spätestens im Laufe des kommenden Jahres. Das aktuell niedrige Niveau des STOXX 600 Travel & Leisure könnte sich daher für mittelfristig ausgerichtete Anleger als günstige Einstiegschance erweisen. Schließlich dürfte die gesamte Reisebranche nach Bekanntwerden eines wirksamen Impfstoffs einen kräftigen Nachfrageschub erfahren – ist die Sehnsucht nach Sonne, Strand und Meer doch riesig.