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S&P 500: Gewinnerwartungen weiter gesunken

Veröffentlicht am 28.07.2022, 09:03
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Vorgestern hatte ich geschrieben, dass die weitere Kursentwicklung des DAX bzw. der Aktienmärkte insgesamt von vielen Faktoren abhängt. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Geldpolitik. Und daher blicken die Marktteilnehmer gestern auch gespannt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed).

Dass an den Börsen die Kurse seit einigen Tagen in relativ ruhigen Bahnen verlaufen, kann mit einer abwartenden Haltung der Anleger begründet werden. Häufig nehmen Investoren vor solchen wichtigen Ereignissen keine großen Veränderungen am Portfolio vor. Stattdessen richten sie es gegebenenfalls erst neu aus, wenn durch das Ereignis eine Notwendigkeit gegeben ist.

Fed-Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte

Die US-Notenbank hat gestern die Leitzinsen mit einem Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten kräftig angehoben. Dieser Schritt dürfte bereits eingepreist sein. Dann kommt es noch auf den Ausblick für weitere Zinsanhebungen an. Ändert sich an der sogenannten Forward Guidance der Fed wenig, ist zwar mit der üblichen kurzzeitig erhöhten Volatilität zu rechnen, eine großartige Kursänderung der Märkte ist dann aber nicht zu erwarten.

Gewinnerwartungen weiter gesunken

Für die weitere Richtung der Aktienkurse entscheidender dürften in diesem Fall die Gewinne der Unternehmen sein. Und da die Unternehmen, wie vorgestern berichtet, die gestiegenen Energiekosten (unter anderem) laut der aktuellen DIHK-Auswertung nicht 1:1 an die Kunden weiterreichen können, sind die Margen unter Druck (siehe dazu auch Börse-Intern-Ausgabe vom 23. Juni).

Und tatsächlich zeichnet sich dies bereits in den Analystenschätzungen ab. Schauen wir dazu zunächst auf die Umsatz- und Gewinnerwartungen für den S&P 500 aus der Börse-Intern-Ausgabe vom 1. Juli:

S&P 500: Umsatz- und Gewinnerwartungen

Und vergleichen wir diese nun mit dem Stand von vorgestern:

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S&P 500: Umsatz- und Gewinnerwartungen

So zeigt sich kurz und knapp folgendes Ergebnis:2. Quartal 2022: aktuell +6,2 %, zuvor +5,6 %

  • 3. Quartal 2022: aktuell +9,6 %, zuvor +11,1 %
  • 4. Quartal 2022: aktuell +9,4 %, zuvor +10,6 %
  • 1. Quartal 2023: aktuell +9,2 %, zuvor +9,9 %
  • 2. Quartal 2023: aktuell +9,0 %, zuvor +10,7 %
  • 3. Quartal 2023: aktuell +7,5 %, zuvor +7,9 %
  • 4. Quartal 2023: aktuell +7,5 %, zuvor +7,8 %
  • 1. Quartal 2024: aktuell +9,5 %, zuvor +9,7 %

Über den gesamten Prognosezeitraum wurden die Gewinnerwartungen (weiter) reduziert. Lediglich für die derzeit laufende Berichtssaison zum zweiten Quartal 2022 werden aktuell höhere Gewinne als vor etwa einem Monat erwartet. Aber das ist ein typisches Phänomen. Denn auch in den vorangegangenen Quartalen wurden die Erwartungen letztlich übertroffen.

Am 1. Juli hatte ich noch geschrieben, dass man abwarten muss, „ob das nun eine nachhaltige Entwicklung ist oder es sich lediglich um Schwankungen handelt“. Inzwischen kann man von einem Trend sprechen, welcher der fundamentalen Entwicklung folgt: die Gewinnmargen der Unternehmen sind durch die hohen Energiepreise und die Kaufzurückhaltung der Konsumenten infolge der hohen Inflation unter Druck.

Verbrauchervertrauen ebenfalls weiter gesunken

Bezüglich der Kaufzurückhaltung der Konsumenten hat es vorgestern neue Daten gegeben. Das Barometer des Conference Board für das Verbrauchervertrauen fiel für Juli auf 95,7 Zähler, von 98,4 Punkten im Juni. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 97,2 gerechnet.

Verbrauchervertrauen Conference Board

Die Konsumlaune befindet sich damit im freien Fall. Und die Verbraucher bewerteten nicht nur die aktuelle Lage, sondern auch die Aussichten schlechter als zuletzt. Besserung ist also nicht in Sicht.

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Steigende Leitzinsen erhöhen den Margendruck

Hinzu kommt, dass die US-Notenbank inzwischen keine Anleihen mehr kauft, sondern stattdessen sogar Geld aus auslaufenden Papieren einbehält und dem Markt somit Liquidität entzieht. Und durch höhere Leitzinsen wird für Unternehmen auch noch die Kreditaufnahme teurer, was deren Gewinnmargen zusätzlich unter Druck bringt. Sollten also die Energiepreise in den kommenden Wochen und Monaten hoch bleiben und die Leitzinsen weiter steigen, könnte dies den Druck auf die Aktienkurse erhöhen. Und das vorgestern beschriebene Szenario für den DAX könnte damit weiter Form annehmen.

Die Bullen müssen also auf ein Ende der Energiepreisspirale und auf mildere Töne der US-Notenbank bezüglich weiterer Zinsschritte hoffen. Dann wäre es denkbar, dass sich der DAX weiterhin oberhalb seines März-Korrekturtiefs halten kann und es zu einer stärkeren Kurserholung kommt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

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