Die US-Börsen (ETR:SXR4) profitierten gestern u.a. davon, dass sich die Lohnstückkosten im 2. Quartal besser als befürchtet entwickelt hatten. Der Anstieg lag mit +10,2% deutlich unterhalb der 12,7% des ersten Quartals. Heute steht unter anderem die Entwicklung der US-Stundenlöhne im Zentrum der Aufmerksamkeit. In Anbetracht des äußerst angespannten Arbeitsmarktes wird erwartet, dass diese weiterhin deutlich anziehen. Der Markt kalkuliert mit +5,3% zum Vorjahr. Sehr wichtig werden zudem die Zahlen zum US-Arbeitsmarkt. Erwartet werden 318T neue Stellen. Ein davon deutlich nach oben abweichender Wert wäre laut Beobachtern das letzte fehlende Glied, um der FED das nötige Argumentarium für eine erneute 0,75%-Zinsanhebung im September zu liefern. Laut Reuters spiegeln die Futures, dass derzeit eine 75%-Wahrscheinlichkeit besteht, dass die US-Notenbank einen Schritt in dieser Größenordnung machen wird. Zudem wird der US-Auftragseingang im Juli relevant. Die Börsen in Fernost zeigten sich kaum verändert. Recht freundlich Autowerte in Südkorea nach guten Absatzzahlen von Hyundai (KS:005380) und Kia, schwächer hingegen erneut die Bergbautitel in Australien, kompensiert jedoch durch die freundliche Tendenz der Finanzwerte. In Europa zeigen sich heute früh insbesondere Technologietitel fest. Das Schwergewicht ASML (AS:ASML) profitiert von den guten Zahlen von Broadcom (NASDAQ:AVGO). Auch Energietitel sind stark gefragt, denn Brent und WTI steigen mit +2,5% wieder deutlich an. Am Montag tagt OPEC +. Die OPEC hat kürzlich die globale Nachfrageschätzung reduziert und geht nun von einem Angebotsüberhang von täglich 400T Barrel für 2022 aus. Zudem wollen die Ölförderländer wohl abwarten, wie sich die Verhandlungen mit dem Iran weiterentwickeln. Deshalb erwartet u.a. die ING (AS:INGA), dass die Gruppe ihren Output nicht weiter erhöhen wird. Europas Aktien werden heute früh nicht nur von den guten US-Vorgaben stimuliert, sondern auch von den erneut nachgebenden Gas Futures, die aktuell 11% unter ihren gestrigen Schlusskursen stehen. Wie kürzlich hier geschrieben, sollte die Bedeutung dieser negativen Korrelation nicht unterschätzt werden. Insbesondere der Industrie lastige DAX und Unternehmensschuldner mit schwächerer Liquidität/Bonität profitieren heute früh von dieser Entwicklung. Wie immens bedeutsam die Energiepreise sind, belegen die soeben veröffentlichten EU-Erzeugerpreise für Juli. Der Anstieg fällt mit +4% zum Vormonat bzw. +37,9% zum Vorjahr noch höher als befürchtet aus. Ex Energie liegen die Zahlen bei „nur“ +0,6% bzw. +15,1%. Der apano-Stimmungsindex zeigt sich heute unverändert. Wir halten für den Moment den Investitionsgrad im apano Global Systematik bei 40%, der apano HI Strategie 1 ist weitgehend netto-neutral positioniert. Die USA ziehen am Ende einer schwachen Börsenwoche oft an. Sollte zudem Gazprom (MCX:GAZP) den Hahn wieder ein wenig aufdrehen, hat der Gaspreis weiter Raum nach unten. Am Montag – oder aber nach stark von den Prognosen abweichenden US-Daten – wird neu entschieden. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.