Zwar ist von allen Seiten zu hören, dasss Omikron wohl nicht sonderlich gefährlich ist, jedoch darf nicht unterschätzt werden, wie ansteckend diese Virusvariante anscheinend ist: in Südafrika liegt die Quote der positiv getesten Personen aktuell bei 16,5% und laut Bloomberg lag der Anteil der Erkrankungen mit der Omikron-Variante im November dort bei 76%. Dass zeitgleich die FED das Wort „vorübergehend“ bei ihrer Bezeichnung der derzeitigen Inflation aus ihrem Vokabular strich, verschärft die Nervosität an den Börsen. Der gestrige durch frisches Geld zum Monatsbeginn ausgelöste Kursanstieg verpuffte komplett, der Dow Jones z.B. wandelte +500 in -460 Punkte um. Interessant ist eine Aussage von JPMorgan (NYSE:JPM), nach der die Omikron-Variante typisch sei für eine Virsuevolution: immer ansteckender, aber immer harmloser – mit klarer Tendenz hin zu eine üblichen saisonalen Grippe. Das mag durchaus richtig sein und macht Hoffnung. Freilich wird es wohl zunächst noch einen - im Wortspiel - harten Winter geben müssen, in dem strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, damit das globale Gesundheitssystem nicht kollabiert, zumal Omikron ja anscheinend die Impfschutzschirme durchbricht. Eine Spritze mit speziellem Wirkstoff gegen die neue Variante ist dann wohl in Q2 2022 verfügbar. Das bedeutet für Unternehmen und Anleger noch einige stressige Wochen. Die Creditspreads zeigen, dass sich manch einer Sorgen macht um die Solvenz der Firmen. Apple (NASDAQ:AAPL) teilte seinen Zulieferen mit, dass sich die Nachfrage nach dem iPhone 13 schleppender entwickelt als erwartet. Das kann an den langen Wartezeiten liegen, die potenzielle Käufer ihre Kaufabsichten zurück stellen lässt, bis 2022 das Upgrade kommt. Es ist davon auszugehen, dass Omikron-bedingt temporäre Schließungen oder Unterbrechungen der globalen Lieferkette erneut einsetzen bzw. sich wieder verschärfen. Für die Unternehmen und Börsen bleibt zu hoffen, dass Apples Warnung nicht als Fanal gilt für das Verbraucherverhalten generell, dass dieses sich insgesamt ändert - konkret: entschleunigt. Umso wichtiger ist es, dass JPMorgan Recht behält, denn dann dürfte das Lieferkettenproblem 2022 verschwinden. Aber Apple belegt: es gibt keinen Grund für überhastete Käufe an den Börsen, vielleicht ändert sich durch das volatile Geschaukel sogar die „Buy the Dip“ Regel in „Sell the Heights“? Der apano-Stimmungsindex fällt u.a. wegen des S&P 500 um weitere 5 Punkte. Wir haben gestern die Cashquote von 38 auf 47% erhöht. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.