Die Woche startet mit deutlichen Kursgewinnen bei allen wesentlichen Aktienindizes. Gleichzeitig sinken die Anleihenzinsen ebenfalls sehr deutlich. Beispielsweise die deutschen 10jährigen Bundesanleihen, die von 2,11% (Schlusskurs am Freitag) auf 1,89% zurückfielen. Die Treiber für diese enorme Bewegung sind schnell ausgemacht. Sowohl in Europa als auch in den USA kamen schwache Wirtschaftsdaten. Im Euroraum fielen die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe erneut zurück und liegen damit weiterhin im rezessiven Bereich. Auch aus den USA kam der ISM-Index, ebenfalls bezogen auf das verarbeitende Gewerbe, deutlich zurück. Eben diese enttäuschenden Wirtschaftsdaten lassen die Fantasie aufleben, die Notenbanken weichen von ihrem harten Kurs der Zinserhöhungen ab. Diese Erwartungen wird durch jüngste Beispiele der Bank of England (letzte Woche) und der australischen Notenbank, die die Zinsen aktuell nur um 0,25% (statt wie erwartet 0,5%) erhöht, untermauert. Auf CNBC wird heute zudem berichtet, dass die Zinserhöhungen der Industrieländer nach Meinung der UN eine erhebliche Gefahr einer globalen Rezession mit sich bringen, die gefährlicher als die Finanzkrise 2008 oder der Corona-Crash werden könnte. Es bleibt abzuwarten, wie realistisch diese Markterwartungen einer sensibleren Zinspolitik ist. Werden auch Notenbanken wie die FED oder die EZB vor den Kräften des Marktes "einknicken"? Heute stehen einige Reden von FED-Mitgliedern auf dem Programm. Spannend wird wohl die Rede Loretta Mester (15:15 Uhr) werden, da sie zu den Vertretern einer strengen Politik zählt. Nach dem schlechten Aktienmonat September und der Tatsache, dass die Märkte, zumindest technisch gesehen, überverkauft sind, haben wir vor dem langen Wochenende Absicherung in Höhe von rund 8% im apano Global Systematik abgebaut und sind damit offensiver geworden. Noch ist nicht klar, wie weit uns die aktuelle Bewegung an den Börsen bringen kann. Es ist also sowohl möglich, dass wir uns offensiver positionieren, als auch die Absicherungen auf höherem Niveau wieder aufbauen. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.