Die chinesischen Erzeuger- und Verbraucherpreise entwickelten sich im November ungefähr so wie gestern hier prognostiziert – also in die Richtung, die für die geplanten Stimuli der Zentralbank (PBoC) günstig ist. Der Shanghai Composite Index kann davon erneut profitieren.
Die Ratingagentur Fitch hat heute die Fremdwährungsanleihen von China Evergrande (HK:3333) von „C“ auf „Restricted Default“ zurück gestuft. Das US-Repräsentantenhaus hat mit 428:1 Stimmen einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der ein Importverbot für Güter aus der Region Xinjang vorsieht, die vermutlich durch Zwangsarbeit erstellt wurden. Der Negativbeweis läge bei den Unternehmen.
Nach dem diplomatischen Boykott der Winterspiele in Peking ist dies die zweite Aktion der USA wegen der Verletzung von Menschenrechten gegen China innerhalb weniger Tage. Ob darauf nun eine Gegenmaßnahme erfolgt und dies dann eventuell eine Eskalationsspirale auslöst, ist zur Zeit noch nicht zu sagen.
Die asiatischen Techwerte präsentierten sich heute erneut freundlich, insbesondere die in Hongkong notierten Titel mit Doppellistung in den USA scheinen Boden gefunden zu haben. Etwas schwächer performte Japan: der Nikkei 225 tut sich schwer damit, seinen 200-Tage-Durchschnitt zu überwinden. Da dieser zusammenfällt mit dem Mittel- und Kurzfristtrend – alles im Bereich 28.800-28.900 Punkten – könnte ein Ausbruch nach oben einen massiven Kurssprung auslösen, initiiert durch Computerprogramme.
Ein zweiter Grund für die Zurückhaltung der Investoren könnte darin liegen, dass ein japanischer Wissenschaftler der Universität Kyoto heute früh seine Modellrechnung vorlegte, die besagt, dass Omikron in der Frühphase 4x ansteckender sei als Delta. Die USA drohen im Falle ausbleibender Fortschritte in den Nuklearverhandlungen die Sanktionsspirale gegen den Iran weiter anzuziehen. Konkret geht es dann darum, Saudi-Arabien mit einzubeziehen: zwischen dem Iran und den Saudis laufen teilweise inoffizielle aber geduldete Geschäftsbeziehungen. Diese sollen gekappt werden.
Saudi-Arabien ist im Nicht-Ölgeschäft der zweitwichtigste Handelspartner für den Iran. Der Renditeanstieg der zweijährigen US-Staatsanleihen verläuft mir etwas zu dynamisch: von 0,31 auf 0,71% innerhalb von nur zwei Monaten. To watch!
Der apano-Stimmungsindex verliert heute 13 Punkte: Auslöser sind Nikkei, DAX und Kupfer sowie die wieder anziehenden Renditen der Staatsanleihen Südeuropas. Die gesunkene Volatilität bringt Pluspunkte.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.