Aus China kommen uneindeutige Signale. Das Exportwachstum fiel im September trotz der Energiekrise mit +28,1% stark aus – viel besser als erwartet (+21%). Manche meinen aber, die Auswirkungen der zahlreichen angeordneten Stromausfälle würden erst in den Oktoberzahlen sichtbar werde.
China Hausverkäufe brachen im Jahresvergleich um ca. 20% ein. Das hängt zum großen Teil mit Unsicherheit der potenziellen Häuslebauer zusammen, wie finanziell angeschlagen die Branche ist – in China ist Vorauszahlung üblich. Das Immobiliengeschäft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig Chinas. Die Unsicherheit über (nicht nur) Evergrandes Zukunft treibt die lokalen Creditspreads heute früh laut Reuters mit 2337 Basispunkten auf ein Rekordhoch.
Gestern warnte der IWF vor einer Eskalation der Situation. Es könnte zu Kettenreaktionen kommen, weil chinesische Bonds inzwischen in vielen Indizes vertreten sind. Freilich sei China in der Lage, die Situation zu bändigen, wenn die Regierung dies wolle. Die chinesischen Importe lagen mit +17,6% unter den Prognosen und indizieren, dass der private Konsum schleppend verläuft.
Bei der Einfuhr von Industriemetallen zeigten sich Bremsspuren, was mit der niedrigeren Bauaktivität zu tun hat. Dagegen stiegen die Lieferungen von Importkohle und Erdgas deutlich an.
Heute Abend wird das Protokoll der FED-Sitzung vom 21./22. Sept veröffentlicht. Beobachter erhoffen sich mehr Klarheit, wie entschlossen die FED-Mitglieder sich im Umfeld aus hoher Inflation, starken Wirtschafsdaten und sich erholendem Arbeitsmarkt die monatlichen 120 Mrd. USD Anleihekäufe zurückfahren wollen.
Erwartet wird eine sukzessive Reduktion ab November und eine völlige Einstellung ab Mitte 2022. Sicher wird Powell sich zu den FED- Inflationserwartungen äußern. Hier gibt es heute neue Zahlen von der US-Regierung.
Das US-Repräsentantenhaus hat wie erwartet der Anhebung des Schuldenlimits um 480 Mrd. USD zugestimmt, was einen Shutdown bis Dezember verhindert. Der IWF hat die 2021er BIP-Erwartungen für den Euroraum von 4,6 auf 5% angehoben, hingegen für China von 8,1 auf 8 und für die USA von 7 auf 6 Prozent gesenkt. Für letztere wurden aber die 2022er Prognosen von 4,9 auf 5,2% angehoben.
SAP (DE:SAPG) überraschte heute mit einem sehr guten Quartalsbericht. Heute Mittag werden insbesondere die Zahlen von JPMorgan (NYSE:JPM) wichtig.
Der apano-Stimmungsindex gewinnt heute 7 Punkte. China, Kupfer und US-Staatsanleihen sind die Treiber. Auch unterhalb des Radars sind zumeist Aufhellungen erkennbar.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.