Willkommen in der Trump-Welt. Kaum schien die Stimmung an den US-Aktienmärkten - einer der selbst gewählten Messlatten für den Erfolg des designierten US-Präsidenten - zu kippen, sickerte eine positive Nachricht durch. Das Wirtschaftsteam von Donald Trump diskutiere nämlich über eine langsame Anhebung der Zölle, um einen Inflationsschub zu vermeiden. Ein Szenario sieht eine schrittweise Erhöhung um etwa zwei bis fünf Prozent pro Monat vor. In den USA nutzten die Anleger die Rücksetzer bereits zuvor für Käufe. Die sehr guten Arbeitsmarktdaten für Dezember, die am Freitag aufgrund steigender Inflationsängste zu Kursverlusten geführt hatten, können auch als Indiz für gute Unternehmensgewinne im Schlussquartal 2024 gewertet werden. Morgen beginnt die Berichtssaison in den USA. An den Optionsmärkten rechnen die Anleger mit selbst für eine Berichtssaison ungewöhnlich starken Tagesreaktionen. Die Marktteilnehmer haben sich offenbar auf mehr Volatilität eingestimmt.
Positive Nachrichten aus dem krisengeschüttelten Frankreich dürften den europäischen Aktienmarkt heute zusätzlich stützen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich europäische Aktien zu Beginn des neuen Jahres besser entwickeln können als US-Titel.
Amerikanische und europäische Aktienfutures legen zu und der Dollar schwächte sich nach dem Bericht über die schrittweise Einführung von Zöllen ab.
Französische Staatsanleihen sind wieder gefragt und die Renditedifferenz zu Deutschland hat sich verringert, da die Sozialistische Partei kurz vor einer Einigung mit der Regierung zu stehen scheint. Der französische Premierminister François Bayrou wird am Dienstag eine entscheidende Rede vor den Gesetzgebern halten, um an der Macht zu bleiben und einen Plan zur dringenden Sanierung der maroden Staatsfinanzen zu verabschieden. Weitere gute Nachrichten aus Europa: Das EZB-Mitglied Olli Rehn erwartet, dass die Zinssätze bis Mitte 2025 den neutralen Bereich erreichen werden, wobei Senkungen im Hochsommer beginnen könnten. Er sieht eine Disinflation im Euroraum auf dem Weg.
Auch die asiatischen Aktien legten zu. Lediglich Tokio gab nach, da Japan erst heute auf die sehr guten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag reagieren konnte. Hinzu kamen Aussagen der Notenbank, die auf eine baldige Zinserhöhung hindeuten. Die am Vortag positiv ausgefallenen chinesischen Außenhandelsdaten für Dezember wirken nach, wobei wir diese eher kritisch sehen, da hier Vorzieheffekte vor der Einführung von US-Strafzöllen auf chinesische Waren zum Exportanstieg beigetragen haben. Allerdings sehen wir auch eine gute Eisenerznachfrage aus China aufgrund einer ebenso gut laufenden Stahlproduktion. Nicht zuletzt wirkt auch hier die Nachricht, dass die US-Zölle möglicherweise nur schrittweise und langsam angehoben werden.
Der apano Börsen-Stimmungsindikator APX stieg um sechs Punkte auf weiterhin neutrale minus sechs Punkte. Bei den Aktien kam es hinter den Kulissen zu einem Punktetausch. Der japanische Nikkei konnte nach einem Feiertag am Montag erst heute auf die US-Arbeitsmarktdaten reagieren, was ihn sechs Punkte kostete. Punktgewinne bei Stoxx 600 und DAX glichen dies mehr als aus. Ebenso spendierte der US-Dollar, der vor seinem rapiden Wertanstieg gegen den Euro zurückkam, Punkte.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).