Die US-Börsen (ETR:SXR4) präsentierten sich gestern erneut freundlich, was insbesondere am breiten S&P Equal Weight gut erkennbar war. Gefragt waren neben Finanzwerten u.a. Industrieunternehmen, Halbleiter und Grundstoffhersteller. Auf Indexebene gab es hingegen kleine Rücksetzer. Das lag an der Kursschwäche der größten Megacaps, die allesamt nachgaben. Insbesondere auffallend und bedeutsam der 4%-Rutsch von Apple (NASDAQ:AAPL). Der iPhone Hersteller hat damit nun bereits über 12% an Wert verloren seit seinem Allzeithoch von Weihnachten. Ein Grund könnten diverse derzeit anhängende Klagen und Untersuchungen sein, dass Apple seine Marktmacht missbrauche. Zudem belastete eine Aussage des Marktforschungsinstituts Canalys, wonach Apples iPhones auf Platz 3 der Smartphoneverkäufe in China zurückgefallen sei, hinter die heimischen Produzenten Vivo und Huawei. Nvidia (NASDAQ:NVDA) gab mit -2% ebenfalls deutlich nach, das scheint aber an Umschichtungen innerhalb des Sektors zu liegen. So zeigten sich mit Broadcom (NASDAQ:AVGO) und Taiwan Semiconductors die nächstgrößeren Chipunternehmen innerhalb der Global Titans fest, ebenso wie z.B. auch Applied Materials (NASDAQ:AMAT). Der breite Markt wurde u.a. unterstützt durch eine Aussage von Fed-Gouverneur Waller, der in einem CNBC-Interview einen nächsten Zinsschritt im März für denkbar hielt, insofern die Inflationsdaten mitspielen. Die Renditen der 10y US-Treasuries gingen weiter zurück und liegen inzwischen bei nur noch 4,60% nach 4,80% vorgestern.
Chinas Wirtschaft ist in Q4 um 5,4% gewachsen und hat damit die Erwartungen übertroffen. Begründet wird dies mit der beginnenden Wirksamkeit der zahlreichen Stimulierungsmaßnahmen. Damit hat das Land zur Überraschung der globalen Analysten seine 2024er Projektion von 5% erreicht. Due Zahlen für Dezember lesen sich ermutigend: die Einzelhandelsumsätze kletterten um 3,7% und der Industrieausstoß um 6,2% ggü. Dez 2023. Ökonomen erwarten, dass Peking auf seinem im März stattfindenden jährlichen Parteitag das chinesische Wachstumsziel für 2025 erneut bei ca. 5% ansiedeln wird. Bloomberg sieht Chancen für internationale Anleger in 2025, da die Bewertungen am chinesischen Aktienmarkt beeindruckend günstig wären. Zugleich wird jedoch auch erwartet, dass eine harte US-Zollpolitik zu einem weiteren Kursrutsch des Yuan führen wird. Japans Aktienmärkte zeigten sich heute erneut schwächer, wieder belastete der feste Yen. Mittlerweile preisen die Indexswaps zu 99% ein, dass die Bank of Japan auf ihrem Meeting am 23./24. Januar beschließen wird, die Zinsen anzuheben.
Europa zeigt sich heute früh erneut fest. Gestern beflügelten die überraschend guten Zahlen des Luxusgüterherstellers Richemont (SIX:CFR) ebenso wie die Entspannung am US-Rentenmarkt. Heute früh ziehen alle Sektoren des STXE 600 an. Viel Interesse ziehen die Bergbautitel auf sich, angeheizt von Spekulationen über eine Fusion von Rio Tinto (LON:RIO) und Glencore (LON:GLEN). Interessant ist, dass Stellantis (NYSE:STLA) um über 3% klettert, obwohl das Autokonglomerat (u.a. Chrysler/FIAT/Peugeot) in Q4 9% weniger verkauft hat – die Lieferungen nach Nordamerika gingen sogar um 28% zurück. Das könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass in den Kursen der Branche die vielen schlechten Nachrichten eingepreist sind. Es kann aber auch einen unternehmensspezifischen Grund für den festen Kurs heute geben: dem Autogigant ist es gelungen, die Haldenbestände bei den Händlern um 80.000 Fahrzeuge auf 300.000 zu reduzieren. Das schafft Raum für den Absatz neuer Produkte der Autohersteller.
APX: Risk on – Bonds +4. Vola +1.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).