Das Kursdebakel bei Snap (NYSE:SNAP) setzte sich im US-Handel fort, zum Börsenschluss in New York waren es -39%. Wie im Freitagblog avisiert, drückte Snaps Report auch auf die Kurse der schwergewichtigen, ebenfalls auf Werbeeinnahmen angewiesenen Wettbewerber Meta (NASDAQ:META) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL). Eine zweite Belastung für die Branche Telekommunikationsservices war der Ausblick der Dow-Komponente Verizon (NYSE:VZ). Der Sektor drückte mit -4% auf Nasdaq und S&P. Negativ aufgenommen wurde auch der Juli Einkaufsmanagerindex für das US-Dienstleistungsgewerbe. Statt wie erwartet zu wachsen, zeigte sich die wichtige Servicekomponente mit 47 Punkten deutlich kontraktiv. Das ließ die Rezessionssorgen erneut aufflammen. Profiteur waren die US-Staatsanleihen: die Rendite der 10y-Laufzeit rutschte auf 2,77% und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Mai. Zu Beginn der neuen Woche herrscht globale Kaufzurückhaltung. Manche Beobachter halten die kommenden fünf Tage aus 4 Gründen für die wichtigste Periode dieses Sommers. Erstens werden die US-BIP Zahlen für Q2 erwartet, prognostiziert werden annualisiert +0,5%. Verbraucherausgaben und die Investitionstätigkeit der Firmen entwickeln sich jedoch zunehmend schleppend, weshalb selbst ein Rückgang nicht auszuschließen ist. Fällt das Quartal negativ aus, wäre es das zweite in Folge. Technisch gesehen läge eine Rezession vor. Freilich keine „echte“, denn der Arbeitsmarkt ist leergefegt und die Verkäufer bauen ihre Lagerbestände laut CNBC zu für sie attraktiven Preisen ab. Zweitens berichtet diese Woche ein Drittel der S&P 500 Unternehmen über Q2, darunter Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet. Drittens die Entwicklung der US-Verbrauchereinkommen und des US-Verbrauchervertrauens. Und viertens tagt die FED, wobei eine weitere 0,75% -Zinserhöhung als so gut wie sicher gilt. Bei Unternehmen und FED wird insbesondere der Ausblick beachtet. Die sich deutlich abschwächenden Konjunkturdaten lassen einige Analysten befürchten, dass die FED bereits am Überziehen ist. Es wäre wichtig, dass Powell betont, dass für die nächste Sitzung im September noch überhaupt nichts vorentschieden ist. Chinas Börsen sowie die Rohstoffe stabilisiert heute früh ein Bericht, dass die Regierung einen Hilfsfonds plant. Laut Reuters initial umgerechnet 44 Mrd USD, um die strauchelnden Immobilienentwickler zu unterstützen. Der schwache ifo-Geschäftslimaindex ist eingepreist: der DAX zuckte nach Veröffentlichung nicht einmal. Italiens Staatsanleihen bringen dem apano-Stimmungsindex +2 Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.