Der Wochenauftakt an den Rentenmärkten verzeichnete deutliche Kursverluste. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erreichte vorübergehend ein Zwölfjahreshoch von 2,81%, nachdem sie am Freitag bei 2,79% lag. Die US-amerikanischen Staatsanleihen verzeichneten eine Erhöhung der Rendite von 4,43% auf zwischenzeitlich 4,54%, was den höchsten Stand seit 2007 darstellte.
Diese Zinssteigerungen sind teilweise auf die Geldpolitik vieler Notenbanken zurückzuführen, die sich auf Zinsanhebungen vorbereiten, um die Inflation zu bekämpfen. Zentralbankvertreter betonen die Notwendigkeit, die Leitzinsen auf einem erhöhten Niveau zu halten.
Das Ifo-Geschäftsklima in Deutschland überraschte positiv, obwohl der Index im September leicht auf 85,7 Punkte fiel. Die hohe Unsicherheit der Unternehmen bezüglich der Wirtschaftspolitik der Regierung bleibt jedoch bestehen.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, bestätigte die geldpolitischen Maßnahmen der EZB-Ratssitzung vom 14. September. Die EZB sieht die Leitzinsen auf einem Niveau, das zur Rückkehr der Inflation auf das Ziel von 2% beitragen wird.
Die Aktienmärkte erlebten einen schwierigen Start in die Woche, da die falkenhaften Äußerungen der US-Notenbank und die zahlreichen Leitzinserhöhungen in Europa Anleger verunsicherten. Steigende Renditen und Ölpreise belasteten die Märkte. Viele Aktienmärkte sind zudem charttechnisch angeschlagen. Der DAX und der STOXX Europe 600 liegen unter allen relevanten Durchschnittslinien, während der chinesische Aktienmarkt bereits länger charttechnische Schwäche zeigt. Der S&P500 kämpft gerade mit der Unterstützung bei rund 4300 Punkten aus dem Juni dieses Jahres und könnte bei Unterschreiten auf die 200-Tage-Durchschnittslinie bei etwa 4200 Punkten zusteuern.
Zusätzlich befindet sich der apano-Börsenstimmungsindex APX tief im neutralen Bereich und weist eine negative Punktzahl auf, was auf eine deutliche Annäherung an die Grenze des pessimistischen Szenarios hinweist. Der mit diesem Stimmungsindex gesteuerte apano Global Systematik hat derzeit eine defensive Positionierung und hält rund 40% in liquiden Mitteln.