Zum ersten Mal überschreitet der STXE 600 NR - Index die Marke von 1000 Punkten. Der S&P 500 verharrt hingegen - gestern beflügelt von Industrie und Finanzen, aber abgebremst von den Techwerten - weiterhin knapp unter seinem Allzeithoch. Ein Ausbruch mit den Nettozuflüssen zum Beginn des neuen Monats ist jedoch wahrscheinlich. Zwar könnte hypothetisch Bidens 6 Bio USD Budgetplan, der heute vorgestellt wird, belasten. Aber was darin sollte die Investoren erschrecken? Dass die Gegenfinanzierung zum Teil über Steuererhöhungen erfolgen soll, ist hinlänglich bekannt. Der Gegenvorschlag der Republikaner zu dem Part, der das Infrastrukturpaket beinhaltet, ist mit 928 Mrd zwar vergleichsweise bescheiden, trotzdem jedoch eine konstruktive Ausgangsbasis für weitere Gespräche. In Fernost baut sich eine interessante Chartkonstellation im Nikkei 225 auf. Im Zuge seiner heutigen Erholung (+4 Punkte im apano-Stimmungsindex) steht er nur noch 0,7% unter der oberen Begrenzung seines seit Mitte Februar intakten Abwärtstrends. Gelingt ihm der Ausbruch, würde ein weiterer Motor anspringen, um die Weltaktien aus ihrer mehrwöchigen Lethargie in neue Höhen zu führen. Wir sind auf dieses Szenario vorbereitet, ich habe das im Dienstag-Blog kommuniziert. Wichtig heute Nachmittag wird die Preiskomponente des Chicago-Einkaufsmanagerindex. Nächste Woche relevant wird das OPEC-Meeting, wo die geplante Fördererhöhung um 700T Barrel/Tag für Juni auf dem Prüfstand stehen wird in Anbetracht der Tatsache, dass womöglich der Iran an den Markt zurückkehren könnte. Momentan hat sich der Iran ja bereit erklärt, IAEA- Beobachter für einen weiteren Monat agieren zu lassen. Ob im Gegenzug nun von Seiten der USA Zugeständnisse gemacht werden, um zu verhindern, dass mit Ebrahim Raisi am 18. Juni ein Hardliner gewählt wird, ist völlig offen. Dass die 10y US-Staatsanleihen nun wieder bei 1,61% stehen, hat nichts mit neuen Zahlen zu tun - die gestern veröffentlichten waren etwa so wie erwartet – sondern m.E. liegt das an der hier vor einigen Wochen unterbreiteten These, dass die Rendite dieser Laufzeit in ein Tradingband von ca. 1,55-1,75% eingeschwenkt ist. Nach dem Erreichen des unteren Werts schlägt das Pendel jetzt wieder zurück, was freilich im apano-Stimmungsindex das Rentencrash-Szenario wieder reaktiviert (-6 Punkte). Die 50-Tage-Linie der US-Renditen fällt jedoch seit Wochen immer flacher. Dies und die Tradingband-These erlauben eine gelassene Bewertung dieses wichtigen Indikators. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.