Gestern akzentuierte sich die Zweiteilung des US-Marktes noch stärker als am Dienstag. Während die „üblichen Verdächtigen“ Microsoft (NASDAQ:MSFT), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Tesla (NASDAQ:TSLA) unverdrossen nachgefragt waren, standen bei fast allen Aktien Minuszeichen. Der gleich gewichtete S&P 500 verlor 1%, der Russell 2000 sogar 2%. Positive Ausreißer waren die Bereiche Clean Energy, Batterien und Versorger.
Mit der Bestätigung des hohen Anstiegs der Erdöllagerbestände kamen die Energieversorger unter Druck. Hinzu kamen hier Überlegungen, dass die Sanktionen gegen den Iran bald aufgehoben werden könnten, was das globale Ölangebot erhöhen würde. Hintergrund: derzeit laufen Vorgespräche über eine Neuauflage des Atomabkommens.
Auch bei Finanzwerten erhöhte sich die Abgabeneigung im Sitzungsverlauf, weil sich die für die Rentabilität wichtige Zinsschere zwischen den kurzen und längeren Laufzeiten immer weiter einengt. Dieses Phänomen ist bemerkenswert, denn eine solche Entwicklung ist oft Signal für aufkommende Unsicherheit über die konjunkturellen Perspektiven. Das passt zu der Beobachtung, dass derzeit die „Wette“ einiger Marktteilnehmer - Nasdaq „long“ gegen den Konjunktur lastigen Russell „short“ - wieder aufgeht.
Einer der Auslöser der Skepsis ist der Materialmangel quer über alle Branchen. Immerhin machte Ford (NYSE:F) hier gestern Abend etwas Hoffnung. Die Verfügbarkeit von Halbleitern hätte sich zuletzt spürbar gebessert. Ford ging sogar soweit, seine Umsatzprognose für Q4 anzuheben.
Als Fels in der Brandung erweist sich heute in Europa wie schon gestern der Sektor „Verbrauchsgüter“. Nach Nestlé (SIX:NESN), Coca-Cola (NYSE:KO), Renckiser und P&G (NYSE:PG) überzeugen auch die Zahlen von Anhaeuser Busch.
Die BoJ hat ihren Wachstumsauscblick gesenkt und begründet dies mit den unterbrochenen Lieferketten. Wie FED und EZB rechnet sie nicht mit einem lang anhaltenden Anstieg der Preise. Der Nikkei fiel zwar um ein Prozent, dies hat jedoch „eigentlich“ schon gestern am Futures-Markt statt gefunden. Im Vergleich zum Xetra-Schluss ist der Index unverändert.
Während die Technologieunternehmen Fanuc und Fujitsu nach enttäuschenden Zahlen mit -8% unter erheblichen Abgabedruck gerieten, kletterte in Südkorea Samsung (F:SAMEq) nach einem guten Report um 1%. Der Shanghai Composite Index schloss heute auf dem niedrigsten Stand seit Ende August (-2 Punkte im apano-Stimmungsindex). Unter Druck erneut Firmen aus den Sektoren Bergbau (Kohle) und Immobilien, gefragt waren Verbrauchsgüter.
Der apano-Stimmungsindex verliert heute 5 Punkte auf +19. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.