Der apano-Stimmungsindex verliert heute drei Punkte, zwei davon durch den DAX. Hier haben die Autowerte zuletzt belastet. Es gibt zwar heute eine Gegenbewegung, aber der Chef des chinesischen EV-Unternehmens Nio äußerte sich so wie gestern Ford (NYSE:F): die Chip-Knappheit wird die Produktion im zweiten Quartal beeinträchtigen. Er wird noch konkreter: das Feuer im März in der japanischen Chipfabrik von Renesas wird ab Mitte Mai auf die Versorgungskette durchschlagen. Asien setzte auch heute wieder seinen schwachen Lauf fort. Dieses Mal sind es Glattstellungen vor der „Golden Week“ - in Japan und China wird erst am Donnerstag wieder gehandelt. In Japan belasteten die Zahlen von Großunternehmen wie Sony (T:6758) und TDK. In China ist der Einkaufsmanager-Sammelindex im April ggü. März von 51,9 auf 51,1 gesunken und landete unter der Prognose. Problem gäbe es mit der Chipversorgung, der internationalen Logistik und steigenden Frachtkosten. Der Subindex für Beschäftigung fiel auf unter 50, was heißt, die großen Firmen/Staatsbetriebe haben netto Menschen entlassen. Der Index für neue Exportaufträge sank von 51,2 auf 50,4. Der Kursrückgang des Shanghai Composite Index kostet den apano-Stimmungsindex einen Punkt. Hongkong verlor -1,7%. Die erneute Aufforderung der chinesischen Finanzregulierer an die Techfirmen, ihr Geschäft mit Finanzen zu „korrigieren“ - dieses Mal ging es um die Entkopplung der Zahlungssysteme von der Verlinkung zu Finanzprodukten - belastete u.a. Tencent, Alibaba (NYSE:BABA), JD.com (NASDAQ:JD) und Meituan. Amazon (NASDAQ:AMZN) überzeugte mit einer Verdreifachung seines Gewinns und einem Umsatzsprung von 44% im ersten Quartal. Neben fleißig ordernden Online-Endkunden boomte auch das Cloud- und Anzeigengeschäft. Der Gewinn pro Aktie lag bei 15,79 USD, erwartet war 9,54. Die Aktie zieht zur Stunde um 2,3% an, was relativ moderat ist und erneut belegt, wieviel bereits eingepreist ist. Am andere Ende enttäuschte Twitter, der Kurs bricht aktuell um 11% ein. Die Hälfte der S&P 500 Firmen hat nun berichtet, Rekord verdächtige 87% haben die Erwartungen geschlagen. Die Abkühlung des chinesischen Aufschwungs belastet heute die Bergbauwerte, der Index liegt im STXE 600 momentan mit -1,3% am hinteren Ende. Die deutsche Wirtschaft ist in Q1 um 1,7% und damit stärker als prognostiziert geschrumpft. Das Problem: der Servicesektor ist immer noch extrem eingeschränkt und nun wird die bislang stützende Industrie zunehmend mit den gestern hier angesprochenen Schwierigkeiten wie Materialknappheit konfrontiert.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.