Am Mittwoch beginnt der Handel in Europa freundlich. Zwar steht am Abend die Zinsentscheidung der Fed an, doch wurde eine Zinserhöhung in Japan an den asiatischen Börsen allgemein als geldpolitisch richtig begrüßt, nachdem zuvor gemischte Unternehmensdaten aus den USA für Volatilität gesorgt hatten. Mit Blick auf die US-Notenbank erwarten 96 Prozent der Marktteilnehmer heute Abend keine Zinssenkung. Allerdings dürfte sie diesen für September erwarteten Schritt verbal vorbereiten.
In den USA brach Nvidia (NASDAQ:NVDA), das Zugpferd der KI-Branche, zunächst um mehr als sieben Prozent ein, nachdem Berichte kursierten, Apple (NASDAQ:AAPL) werde seine KI-Modelle auf von Google (NASDAQ:GOOGL) entwickelten Chips trainieren. Über den Erwartungen liegende Umsatzzahlen des Konkurrenten AMD (NASDAQ:AMD) lösten dann eine Kurserholung bei Nvidia aus. Es zeichnet sich ab, dass künftig mehr Unternehmen ein Stück vom Kuchen des KI-Geschäfts abbekommen werden. Damit beginnt auch eine Verbreiterung des KI-Trends innerhalb des Technologiesektors, vermutlich zu Lasten von Nvidia.
Im Gegensatz zu AMD enttäuschte Microsoft (NASDAQ:MSFT) die Anleger mit seinem langsamen Cloud-Wachstum, was darauf hindeutet, dass sich die milliardenschweren KI-Investitionen nicht so schnell auszahlen werden wie von den Anlegern erhofft.
Die Bank of Japan erhöhte den Zielsatz für Tagesgeld mit sieben zu zwei Stimmen auf 0,25 Prozent und legte einen detaillierten Plan zur quantitativen Straffung vor, der eine schrittweise Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe ab Januar-März 2026 vorsieht. Mit diesen Schritten zeigte Gouverneur Kazuo Ueda seine Entschlossenheit, die Normalisierung der Geldpolitik voranzutreiben, nachdem die Bank jahrelang eine ultralockere Politik verfolgt hatte, die bis März den weltweit letzten Negativzins beinhaltete. Wenige Stunden vor der Sitzung der US-Notenbank könnte Uedas strafferer geldpolitischer Kurs einen Wendepunkt für den gebeutelten Yen bedeuten, da Händler eine Verringerung der Zinsdifferenz zwischen den USA und Japan erwarten.
Die chinesischen Aktienmärkte legten kräftig zu. Die Anleger begrüßten eine Sitzung des Politbüros, auf der die Notwendigkeit einer Ankurbelung des Konsums betont wurde. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor für Juli wiesen auf eine anhaltende Konjunkturschwäche hin und verstärkten die Hoffnungen auf weitere Konjunkturmaßnahmen.
Der apano-Stimmungsindex APX steigt um sechs auf weiter neutrale 15 Punkte. Die freundlichen Aktienmärkte steuern acht Punkte bei, während Gold als Risk-Off-Indikator zwei Punkte kostet.