Wie wird sich der Plan einer neuen globalen Unternehmensbesteuerung in den Kursen niederschlagen? Zum Vorhaben "15% Mindestbesteuerung" kann gesagt werden, dass bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. Irland und Ungarn fast überall ohnehin höhere Steuersätze gelten. Freilich gibt es 15 Staaten wie die Cayman Islands, wo derzeit gar keine Unternehmenssteuern festgeschrieben sind. Der zweite Teil des Vorhabens besagt, dass die Unternehmen mehr Steuern dort zahlen sollen, wo sie ihre Umsätze/Gewinne machen – das beinhaltet insbesondere das strittige Thema „Digitalsteuer“. Diese Regelung soll nach derzeitigem Stand bei margenstarken großen Konzernen zur Anwendung kommen. Fällt ein margenschwaches Unternehmen wie Amazon (NASDAQ:AMZN) überhaupt darunter? Bis zu einer endgültigen Neuregelung ist es ein weiter Weg: viele Detailfragen, dann zunächst das Treffen der G20-Finanzminister in Italien im Juli. Und danach muss dann die Mehrheit der 140 OECD-Nationen gewonnen werden. Es wird frühestens Oktober darüber werden. China meldet für den Mai einen Exportanstieg von 28% ggü. VJ, erwartet waren +32%. Hinter den schwächeren Zahlen könnte der Virusausbruch in der wichtigen Küstenregion Guangdong mit den Häfen für Shenzhen stehen, aber auch der Mangel an Halbleitern, der das Warenangebot von Gütern mit Chipkomponenten beeinträchtigte. Zum Beispiel lag der Export von diesbezüglichen Autozubehörteilen 4% unter Vorjahr. Andererseits könnte das Ergebnis positiv überzeichnet sein, wegen der grassierenden Pandemie in Indien und Südostasien wurden einige Aufträge von Drittländern an China übertragen. Außerdem dürfte es einen Sondereffekt – Lieferung von Masken an Indien - gegeben haben. Das Importwachstum fiel mit +51% kräftig aus. Dieser Schub ist zum Teil auf die haussierenden Rohstoffpreise zurück zu führen. Eisenerz und Kupfer Importe stiegen im Volumen lediglich um 6%, aber im Warenwert um 85% bzw um 54%. Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind im April um 0,2% gefallen, erwartet war ein Anstieg um 0,5%. Grund war die stockende Inlandsnachfrage wegen der teilweisen Unterbrechung der Versorgungskette. Die US-Futures notieren nach dem Allzeithoch am Freitag - ausgelöst durch einen für die Börsen als „ideal“ interpretierten Arbeitsmarktbericht - vorbörslich leichter. Bei den apano-Stimmungsindikatoren gab es Aktivität: der Renditerutsch der US-Treasuries bringt 6 Punkte, Japans Nikkei 2. Auf der Gegenseite kostet der Kupferpreisrückgang 4 und der Goldpreisanstieg 2 Punke. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.