Dank gesunkener DAX-Volatilität gewinnt der apano-Stimmungsindex heute zwei Punkte, verliert aber einen wegen leichter Schwäche bei Staatsanleihen mittlerer Bonität, konkret Italien. Die deutschen Exporte sind im Juli mit +4,7% stärker gestiegen als prognostiziert (+3,3). Damit liegen die Ausfuhren um 11 Prozent unter dem Stand vom Juli 2019. Die Wirtschaft Japans ist im 2. Quartal um 7,9% im Vergleich zum Vorquartal gesunken, die erste Schätzung war -7,8%. Jeremy Nixon, der CEO des in Singapur ansässigen Container-Schifffahrtsunternehmens Ocean Networks Express äußerte sich in einem Interview recht zuversichtlich über die aktuelle Entwicklung des globalen Handels und sieht Anzeichen einer V-förmigen Erholung der Weltwirtschaft. Das globale Container-Volumen sei annähernd auf vor-Corona-Stand. Zunächst sei es die boomende Nachfrage nach medizinischem Gerät (inkl. Schutzmasken) gewesen, dann ein sukzessiver Lageraufbau zur Befriedung der Online-Nachfrage und zuletzt vermehrte Verbraucherausgaben für Güter, weil die Menschen weniger reisten und deshalb mehr Geld für Anschaffungen von elektronischem Gerät bis hin zu Heimtrainern ausgäben. Trotzdem seien die Prognosen mit Unsicherheit behaftet, denn es könne sein, dass derzeit die Firmenkunden auch Lageranschaffungen tätigte, um sich vor einer eventuellen Covid-Verschlimmerung im Winter einzudecken. Den Handelsstreit USA-China spielt er herunter: die Gütermenge auf den Ozeanen sei letztendlich die gleiche, lediglich Herkunfts- und Bestimmungsland würden ggf. variieren. China hat heute früh eine „globale Datensicherheitsinitiative“ ins Leben gerufen. Deren Ziel ist es, glaubhaft zu machen, dass China keine Daten stiehlt oder kritische Infrastruktur missbraucht. U.a. soll sichergestellt sein, dass die Anbieter keine „Hintertüren“ in ihre Produkte einbauen, um illegal Daten zu erhalten. Zudem sollen Chinas Firmen die Spielregeln und Gesetze der Gastgeberländer respektieren, insbesondere, was die Datenspeicherung betrifft. Mit dieser Initiative will Außenminister Wang Yi offensichtlich in erster Linie den zuletzt massiven Druck aus Washington abbauen. Europas Aktien geben eine Teil ihrer gestrigen Zugewinne wieder ab, die letzte Woche gestartete Achterbahnfahrt scheint weiter zu gehen. Hintergrund sind u.a. die neu aufgeflammte Unsicherheit wegen des Brexit-Abkommens und Nervosität vor dem Handelsstart der Nasdaq. Ein Analyst sieht insbesondere das Schwergewicht Tesla (NASDAQ:TSLA) als maßlos überteuert an.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
