Die Börsen erholen sich immer stärker von ihrem gestrigen Einbruch. Offenbar lockte der exakte Sturz auf wichtige Unterstützungen - beim Nikkei war es die 200-Tage-Linie, beim STXE 600 der 50-Tage-Durchschnitt - einige Trader zu Anschaffungen, was inzwischen weitere Anlegergruppen inspirierte, es ihnen nachzutun. Die südeuropäischen Staatsanleihen (Risk on) profitieren von der weiterhin ultralocker agierenden EZB, was zwei Pluspunkte im apano-Stimmungsindex bringt. Der STXE 600 erobert den Einmonats-Durchschnitt (20 Tage) wieder zurück, was 4 Punkte bringt. Der gestrige Kursrückgang beim Industriemetall Kupfer kostet den Index 4 Punkte. Die heute früh entspannte Verfassung der Märkte spiegelt sich in / verdankt sie auch dem amerikanischen Anleihemarkt, wo sich die zehnjährigen Laufzeiten nach ihrer Rallye beruhigen. Die Rendite steht nun wieder bei 1,33% nach 1,28% gestern. Zugleich sinkt die Rendite der zweijährigen Kurzläufer, weshalb sich der Zinsspread wieder ausweitet, was den in den Indizes hoch gewichteten Finanztiteln hilft. Die gestern am stärksten gebeutelten Branchen legen heute am kräftigsten zu, namentlich Tourismus-, Bergbau- und Automobilaktien sowie die in Hongkong gehandelten chinesischen Techwerte. Das Gezappel des Marktes zeugt von extrem weit auseinander liegenden Einschätzungen über die kurzfristigen Perspektiven. Das hängt insbesondere mit der wieder stark beschleunigten Ausbreitung von Covid zusammen. Einerseits zeigen aktuelle Daten, dass die allermeisten Neuerkrankungen harmlos verlaufen, es gibt kaum einen Anstieg in den Hospitälern, zumindest dort, wo viele Menschen – insbesondere die kritischen Gruppen - bereits geimpft sind. Andererseits besteht die Sorge, dass eine ungehemmte neue Verbreitung zu weiteren und vielleicht impfresistenten Mutationen führen könnte. Das könnte zu präventiven neuen großflächigen Lockdowns führen, die Regierungen handeln da inzwischen recht rigoros. Es wird Zeit, dass die Berichtssaison beginnt und neue Fakten in den Markt kommen. Laut Reuters/Refinitiv erwarten Analysten für die Unternehmen im STXE 600 einen Gewinnanstieg von 109% zum 2. Quartal 2020. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.