- Die Tesla-Aktie zeigt Anzeichen von Stärke, nachdem sie in diesem Jahr ein Drittel ihres Wertes verloren hat
- Tesla ist zuversichtlich, dass die geplante 50%-ige Steigerung der Fahrzeugauslieferungen in diesem Jahr machbar ist
- Der Produktionsvorsprung von Tesla in Verbindung mit der starken Nachfrage ist ein guter Grund für eine weiterhin positive Bewertung
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Nachdem der Kurs von Tesla (NASDAQ:TSLA) in diesem Jahr mehr als ein Drittel des Wertes eingebüßt hat, zeigt er nun neue Anzeichen von Stärke. Der weltgrößte Hersteller von Elektroautos hat in den letzten Handelstagen aufgrund eines Q2-Gewinnberichts, der die Erwartungen schlug, um mehr als 11 % zugelegt.
Die Zahlen, die den Anlegern am 20. Juli vorgelegt wurden, zeigen, dass das Unternehmen Störungen in der globalen Lieferkette, höhere Materialkosten und COVID-bedingte Störungen in China viel besser verkraftet hat als seine Konkurrenten.
Tesla erzielte einen bereinigten Gewinn von 2,27 USD je Aktie, während die Analystenschätzungen bei durchschnittlich 1,86 USD je Aktie lagen. Die Gesamteinnahmen von Tesla stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 42 % auf 16,9 Mrd. USD und entsprachen damit den durchschnittlichen Schätzungen der Wall Street.
Im Vorfeld der Bekanntgabe der Ergebnisse berichtete das in Texas ansässige Unternehmen, dass es im Berichtsquartal weltweit 254.695 Fahrzeuge auslieferte, 27 % mehr als vor einem Jahr, aber weniger als die Rekordzahl des ersten Quartals (310.048). Der Hauptgrund für den Rückgang gegenüber dem Vorquartal sind die anhaltenden COVID-Beschränkungen in China, die zur vorübergehenden Schließung der Fabrik des Unternehmens in Schanghai führten.
Für die zweite Jahreshälfte ist Tesla jedoch zuversichtlich, sein Ziel zu erreichen, die Fahrzeugauslieferungen um 50 % und damit die Gesamtproduktion auf 1,5 Millionen Fahrzeuge zu steigern. Tesla hatte im ersten Halbjahr rund 564.000 Stück hergestellt.
Zweifellos ist ein Wachstumsziel von 50 % im gegenwärtigen unsicheren wirtschaftlichen Umfeld mutig und birgt ein Abwärtsrisiko für die Aktie, falls sich diese Messlatte als zu hoch erweist. Allerdings konnte Tesla während der Pandemie immer wieder zeigen, dass das Unternehmen trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds liefern kann.
Tesla-Aktie bereits für Perfektion bepreist
Die Produktionserwartungen von Tesla und die solide weltweite Nachfrage nach den Fahrzeugen des Unternehmens sind ein guter Grund, die Aktie weiterhin positiv zu bewerten. In einer aktuellen Anlegernotiz bestätigt Argus die Kaufempfehlung für Tesla und geht von einem robusten Umsatzwachstum für den Rest des Jahres 2022 aus.
"Wir glauben, dass Tesla im weiteren Verlauf des Jahres starke Umsätze und höhere Bruttomargen im Automobilbereich erzielen wird und damit die Voraussetzungen für weiteres Gewinnwachstum schafft."
Ben Kallo, Analyst bei Baird, zeigte sich in einer Mitteilung zuversichtlich, dass der EV-Hersteller sein Ziel, in der zweiten Jahreshälfte einen Auslieferungsrekord zu erzielen, erreichen wird. Er argumentiert, dass die Fabriken in Brandenburg und Austin gut laufen sollten, während die Produktion in Fremont und Shanghai wieder auf volle Touren zurückkehren sollte.
In einer Umfrage von Investing.com war das Urteil der meisten Analysten "Outperform". Allerdings lässt ihr durchschnittliches Kursziel kurzfristig kein nennenswertes Aufwärtspotenzial erkennen.
Quelle: Investing.com
Meiner Meinung nach sind die bereits hohe Bewertung von Tesla und die drohende Rezession die beiden Hauptfaktoren, die den Aktienkurs zügeln.
Selbst nach der erheblichen Korrektur in diesem Jahr wird die Tesla-Aktie immer noch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 100 gehandelt, während der S&P 500 zu dem mehr als 18-fachen des Gewinn notiert. Der umsatzstärkste Automobilhersteller Toyota Motor (NYSE:TM) wird mit einem KGV von 10,8 gehandelt.
John Murphy, Analyst bei Bank of America, sieht die Tesla-Aktie auf kurze Sicht in einer Seitwärtsbewegung mit einem Kursziel von 950 USD pro Aktie. In seiner Anlegernotiz heißt es:
"Trotz der relativ guten Performance im 2.Quartal 2022 befürchten wir, dass die Bewertung der TSLA-Aktie bereits für Perfektion bepreist sein könnte, so dass kurzfristige Gewinnsteigerungen nicht ausreichen könnten, um die Bullen noch optimistischer zu stimmen.“
Abgesehen von den Produktionsproblemen ist Tesla dem Risiko eines Nachfragerückgangs ausgesetzt, wenn die Weltwirtschaft in den nächsten 12 Monaten in eine Rezession abdriftet. Außerdem steht Elon Musk, dem CEO des Unternehmens, ein Rechtsstreit mit den Aktionären von Twitter (NYSE:TWTR) bevor.
Positiv zu vermerken ist, dass der Hersteller von Elektrofahrzeugen berichtet, dass er 75 % seiner Bitcoin-Bestände verkauft hat. Das sollte die Gesamtliquidität in einem unsicheren Markt verbessern.
Fazit
Teslas jüngster Geschäftsbericht bietet einen guten Grund, die Aussichten des Unternehmens weiterhin optimistisch zu bewerten. Angesichts der hohen Bewertung und der drohenden Rezession, die die Nachfrage nach teuren Produkten beeinträchtigen könnte, dürfte die Aktie jedoch nicht mehr allzu viel Luft nach oben haben.
Offenlegung: Der Verfasser hält keine Aktien der genannten Unternehmen.
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