- Tesla hat seit Jahresbeginn fast 50 % an Wert verloren.
- Morgan Stanley (NYSE:MS) sieht darin eine Kaufgelegenheit.
- JP Morgan hält dagegen und warnt, dass die Aktie noch einmal die Hälfte ihres Wertes verlieren könnte.
- Nur für kurze Zeit: Sichern Sie sich unsere KI-gestützte Aktienliste mit den besten Picks, die den S&P 500 im Jahr 2024 deutlich geschlagen haben – jetzt zum halben Preis!
Der Kurs von Tesla Inc. (NASDAQ:TSLA) zeigte sich seit Beginn der vergangenen Woche äußerst volatil. Nach einem steilen Einbruch von 15 % am Montag folgte eine Erholung von 3,79 % am Dienstag und 7,59 % am Mittwoch.
Trotz dieser Gegenbewegungen erreichte die Tesla-Aktie zur Wochenmitte mit 217,02 USD ein neues Zwischentief – ein Niveau, das zuletzt im Oktober 2024 unterschritten wurde.
Zum damaligen Zeitpunkt lag TSLA mehr als 55 % unter dem Allzeithoch vom 18. Dezember 2024 und notierte über 46 % unter dem Jahresanfangswert. Angesichts dieses massiven Rückgangs stellt sich die Frage: Hat der Markt überreagiert – und ergibt sich hier eine attraktive Einstiegschance?
Aus technischer Sicht wird diese Überlegung umso relevanter, da die 100- und 200-Wochen-Linien in dieser Woche getestet, aber schnell wieder zurückerobert wurden. Die jeweiligen Niveaus bei 245 USD und 248 USD fungieren nun als unmittelbare Unterstützungszonen.
Um die kurzfristigen Perspektiven von Tesla besser einschätzen zu können, lohnt sich ein Blick auf die jüngsten Prognosen von Morgan Stanley und JP Morgan – zwei Banken, die die Aktie völlig unterschiedlich bewerten.
Morgan Stanley: KI und Robotaxis werden Tesla transformieren
Adam Jonas, Analyst bei Morgan Stanley, bleibt ausgesprochen optimistisch. Anfang dieser Woche prognostizierte er, dass die Tesla-Aktie innerhalb der nächsten 12 Monate auf 800 USD steigen könnte – ein potenzieller Kursanstieg von über 222 % gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch.
Jonas sieht die jüngste Schwäche als idealen Einstiegszeitpunkt und bezeichnet Tesla als die „perfekte Verkörperung der Künstlichen Intelligenz“. Seiner Ansicht nach entwickelt sich das Unternehmen zunehmend von einem reinen Autohersteller zu einem diversifizierten Technologieunternehmen.
Das ambitionierte Kursziel von 800 USD basiert auf drei zentralen Faktoren:
- Fortschritte im Bereich künstliche Intelligenz und autonomes Fahren
- Expansion im Energiesektor
- Das enorme Potenzial von Robotaxis
Besonders das Robotaxi-Segment sieht Morgan Stanley als Gamechanger: Die Bank rechnet damit, dass die Flotte bis 2030 täglich eine Milliarde Kilometer zurücklegt und bis 2040 rund 7,5 Millionen Robotaxis im Einsatz sein werden. Wichtige Updates zu diesen Projekten werden im Laufe des Jahres erwartet – insbesondere beim Tesla Robotaxi-Event sowie am AI/Humanoid Day.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die 800 USD das optimistischste Szenario darstellen. Im Basisszenario hält Morgan Stanley eine Kurssteigerung auf 430 USD für realistischer – was dennoch einem Aufwärtspotenzial von über 73 % entspricht.
JP Morgan: Musks Rolle in der Regierung Trump schadet dem Image von Tesla
JP Morgan vertritt eine deutlich skeptischere Haltung gegenüber Tesla. Die Bank senkte ihr Kursziel von 135 USD auf 120 USD – ein Niveau, das rund 52 % unter dem Schlusskurs vom Mittwoch liegt.
Das Hauptargument von JPM (NYSE:JPM) für die negative Einschätzung ist der Reputationsverlust der Marke Tesla, der sich aus der umstrittenen politischen Rolle von Elon Musk in der Regierungsmannschaft von Donald Trump ergeben habe.
Musk hat mit seinen polarisierenden politischen Äußerungen und seiner Beteiligung an Massenentlassungen im von ihm geleiteten Department of Government Efficiency (DOGE) erheblichen Schaden am Image von Tesla angerichtet. Dies hat nicht nur zu einem sprunghaften Anstieg der Verkäufe gebrauchter Tesla-Fahrzeuge geführt, sondern auch dazu, dass einige Besitzer das Tesla-Logo von ihren Autos entfernen.
Laut einer am Mittwoch veröffentlichten CNN-Umfrage sehen 53 % der Amerikaner Musk negativ, während 35 % eine positive Meinung haben und 11 % neutral bleiben.
JP Morgan verweist zudem auf schwächelnde Verkaufszahlen in Europa, die besonders durch Musks Äußerungen zum Krieg in der Ukraine, zur US-Rolle in der NATO und zu rechtsextremen politischen Bewegungen unter Druck geraten seien. Berichten zufolge sind die Neuzulassungen von Tesla in Europa im Januar um 50 % im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen – ein wesentlich stärkerer Rückgang als in den USA.
Die Bank betonte, dass sie "kaum ein vergleichbares Beispiel in der Geschichte der Automobilindustrie finden kann, in dem eine Marke in so kurzer Zeit so stark an Wert verloren hat".
Bewertung der Tesla-Aktie: Noch Luft nach unten?
Trotz des starken Kursrückgangs der letzten Wochen scheint die Tesla-Aktie weiterhin nicht unterbewertet zu sein.
Laut der Fair-Value-Schätzung von InvestingPro, die auf 12 anerkannte Bewertungsmodelle zurückgreift, liegt der faire Wert der Aktie derzeit bei 251,15 USD – und damit nur knapp über dem Schlusskurs vom Mittwoch.
Quelle: InvestingPro
Allerdings berücksichtigt diese Bewertung nicht potenzielle zukünftige Entwicklungen, insbesondere Robotaxis und humanoide Roboter, die eine zentrale Rolle in den optimistischen Prognosen von Morgan Stanley spielen.
Fazit
Das angekratzte Markenimage von Tesla und der Reputationsverlust von Elon Musk könnten die Verkaufszahlen weiter belasten – ein Trend, der sich bereits abzeichnet. In diesem Umfeld erscheint ein kurzfristiges Aufwärtspotenzial schwer greifbar.
Gleichzeitig wäre es ein Fehler, Musks Einfluss auf den Aktienkurs zu unterschätzen. Das Jahr 2025 könnte entscheidende Fortschritte in den Bereichen Robotaxis und humanoide Robotik bringen. Die Zukunft bleibt ungewiss, birgt aber zweifellos erhebliches Potenzial.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung, Kaufempfehlung oder Aufforderung zum Erwerb von Wertpapieren dar. Investitionen sind grundsätzlich mit Risiken verbunden, und Anleger sollten sich bewusst sein, dass sie eigenverantwortlich über ihre Anlageentscheidungen und die damit verbundenen Risiken entscheiden. Wir bieten keine Anlageberatungsdienste an.