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TotalEnergies: Deshalb ist die Aktie ein Kauf

Veröffentlicht am 06.10.2022, 06:39
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  • Die umstrittene Haltung von TotalEnergies gegenüber Russland lässt den Aktienkurs des Energieunternehmens schwächeln
  • Nach einer Outperformance in den letzten zehn Jahren bleiben die Fundamentaldaten von TTEF stark
  • Das Unternehmen ist wichtig für den Übergang der EU weg von russischer Energie
  • TotalEnergies (EPA:TTEF) verliert derzeit in einem Markt an Boden, der in den letzten zwei Quartalen vom Energiesektor dominiert wurde. Die Aktie ist im bisherigen Jahresverlauf um 11,5 % gefallen, während die Konkurrenten BP (LON:BP) und Shell (LON:SHEL) um 2,4 % bzw. 10,2 % zugelegt haben.

    Die Underperformance von Total hat viel mit der Haltung des Unternehmens in Bezug auf Russland und wenig mit seiner Performance als Unternehmen zu tun. Der Konzern ist das einzige Öl- und Gasunternehmen aus der EU, das noch in Russland präsent ist. Das hat einige Anleger dazu veranlasst, ihre Anteile zu verkaufen.

    Ungeachtet der Stimmung zeichnet sich Total durch eine hervorragende operative Performance aus. Der Konzern verfügt über ein äußerst starkes Managementteam und ist gut aufgestellt, um die EU-Energiekrise langfristig zu meistern. Die Asymmetrie zwischen Stimmung und Fundamentaldaten bietet eine interessante Gelegenheit.

    TotalEnergies: Kursentwicklung im letzten Jahr

    Die Russland-Strategie von Total

    TotalEnergies war bereits vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine stark in Russland verwurzelt und hielt eine 20-prozentige Beteiligung am Jamal-Projekt, eine 19,4-prozentige Beteiligung an Novatek und eine 10-prozentige Beteiligung am Projekt Arctic LNG 2. Nach der Invasion beschloss das Unternehmen, diese Investitionen zu halten. Ganz im Gegensatz zu vielen seiner europäischen Mitstreiter, die sich binnen weniger Tage von ihren russischen Beteiligungen trennten. Die aktuelle Position des Konzerns sieht so aus, dass er in Russland bleibt, aber kein Kapital für neue Projekte bereitstellen wird. Der umstrittene Schritt erregte große Aufmerksamkeit in den Medien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte das Unternehmen auf, die 440 Mio. Euro an Dividenden, die es von Russland erhalten sollte, abzulehnen oder für den Wiederaufbau der Ukraine einzusetzen. Einige Anleger - vor allem institutionelle Investoren - trennten sich angesichts des Festhaltens des Unternehmens an russischen Beteiligungen von ihren Aktien.

    Der langjährige Konzern-CEO Patrick Pouyanné, der für seine Fähigkeit bekannt ist, die Politik im Dienste der kommerziellen Ziele von Total zu steuern, ist keiner, der viel Aufhebens macht. Kürzlich wurde bekannt, dass die Entscheidung von Total, in Russland zu bleiben, direkt vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron unterstützt und als strategischer Schritt der französischen Regierung angesehen wurde. Nach Beendigung des Konflikts kann Total diese Vermögenswerte zu einem höheren Preis verkaufen als seine Konkurrenten, die mit Verlust verkauft haben. Oder weiterhin in Russland seinen Geschäften nachgehen.

    Diese Entscheidung wird davon abhängen, wie die Beziehungen zwischen der EU und Russland nach dem Krieg aussehen werden. So oder so, was wie ein Verlust schien, könnte sich am Ende doch als Gewinn herausstellen.

    Starke operative Performance und Managementteam

    TotalEnergies: Umsatz, Nettogewinn, Nettogewinnmarge

    Seit seiner Ernennung zum CEO 2014 haben Pouyanné und sein Team außergewöhnliche Arbeit geleistet, um die Betriebsabläufe und die Rentabilität von TotalEnergies zu verbessern. Trotz rückläufiger Einnahmen gelang es Pouyanné, die Nettogewinnmarge von Total jedes Jahr bis kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie zu steigern. Der freie Cashflow hat sich zwischen 2012 und 2021 ebenfalls um mehr als 9 % erhöht. Das Ergebnis ist, dass die Gesamtaktionärsrendite des Konzerns die beste aller fünf Öl-Supermajors in den letzten zehn Jahren ist.

    TotalEnergies: Gesamtrendite im Vergleich zu den Peers (10 Jahre)

    Die langfristige Entwicklung im Hinblick auf die EU-Energiekrise

    Der Ukraine-Krieg markiert einen Strukturwandel auf dem europäischen Energiemarkt, da sich die EU-Mitglieder nicht mehr auf Russland als billigen Gaslieferanten verlassen können. Dem Kontinent ist es nahezu gelungen, Russlands Anteil von knapp 40 % an Gasimporten zu ersetzen. Dabei setzt der Kontinent vor allem auf alternative Produzenten wie die USA. Natürlich kann diese Lösung nur vorübergehend sein, da sie ihren Preis hat und mit großen Herausforderungen verbunden ist.

    Derzeit profitieren die USA und andere Anbieter außerhalb der EU. Aber langfristig müssen Lösungen europäisch sein. TotalEnergies – ein wichtiger Lieferant auf dem Kontinent – ​​wird dabei sicherlich eine große Rolle spielen, wenn man (unter anderem) sein Geschäft in Nigeria und Algerien betrachtet. Von beiden Ländern erhofft sich die EU, dass sie die Versorgungslücke beim Erdgas schließen können.

    Inzwischen hat das französische Energieunternehmen bereits zugestimmt, eine seiner beiden Floating Storage Regasification Units (FSRU) an die Deutsche ReGas zu vermieten. Im Gegensatz zu neuen Terminals, deren Bau Jahre dauert, können FSRUs innerhalb weniger Monate in Betrieb gehen. Aktuell befindet sich die französische Regierung in Gesprächen über die Anmietung der zweiten Einheit des Konzerns. Allein diese beiden neuen Deals – die zu den ersten nach der Neuausrichtung Europas im Energiebereich gehören – werden schätzungsweise mehr als 1 Mrd. Euro jährlich einbringen.

    Gleichzeitig investiert Total Milliarden von Dollar in saubere Energieprojekte, um seine Ziele weiter an denen der EU auszurichten. RBC Capital Markets schätzt das kohlenstoffarme Geschäft von Total auf 35 Mrd. USD. Shell folgt mit 11 Mrd. USD auf dem zweiten Platz.

    Geschätzter Wert der sauberen Energie von TotalEnergies

    Wertentwicklung

    TotalEnergies: KGV (LTM) der letzten 5 Jahre

    Derzeit wird die Aktie mit dem 5,8-fachen des Kurs-Gewinn-Verhältnisses der letzten zwölf Monate gehandelt, d.h. in der Nähe eines Fünf-Jahres-Tiefs, was nicht gerade angemessen für die Solidität und die Wachstumsaussichten des Unternehmens ist. Mit Sicherheit gibt es Möglichkeiten für eine weitere Expansion. Abgesehen von dem Aufwärtspotenzial, das Analysten auf 35 % bis 40 % schätzen, bietet TotalEnergies eine Dividendenrendite von 5,6 %.

    TotalEnergies Fair Value

    Fazit

    Natürlich hat die Marke Total durch die Entscheidung des Konzerns, seine russischen Beteiligungen zu behalten, erheblich gelitten. Allerdings könnte sich diese Strategie in der Zukunft als nützlich erweisen. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis die Anleger dies erkennen und das Stigma um den Namen überwinden. Als führendes Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien und Eigentümer wichtiger Erdgasanlagen wird Total auch bei der langfristigen Lösung der aktuellen Energiekrise in der EU eine zentrale Rolle spielen. Während alle Ölgesellschaften in den letzten drei Quartalen eine überdurchschnittliche Performance erzielt haben, bleibt TotalEnergies meilenweit dahinter zurück. Meiner Meinung nach wird die Aktie schon bald zu einer Aufholjagd ansetzen.

    Offenlegung: Der Autor hält derzeit keine Aktien von TotalEnergies SE. Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken. Es stellt keine Aufforderung, kein Angebot, keine Beratung oder Anlageempfehlung dar.

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