Die geopolitischen Entwicklungen nehmen weiterhin großen Einfluss auf die Preisgestaltung des Rohöls auf dem Weltmarkt, in unregelmäßigen Abständen wird der Ball zwischen Bullen und Bären gespielt. Nach einem Rücksetzer in den Bereich der Herbsttiefs konnte Rohöl der Nordseesorte Brent Crude diesen Support nutzen und am Donnerstag um 1,6 Prozent auf 73,00 US-Dollar zulegen. Kurzzeitig könnte es zu einem Preisanstieg kommen, wenn da nicht noch eine markante Formation seit den Jahrestiefs etabliert worden wäre. Denn im Chartverlauf zeigt sich seit Anfang September eine potenzielle SKSS-Formation, die Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung liefert.
Short-Chance:
Die geplante Förderausweitung des Ölkartells OPEC zum Jahresende dürfte nicht kommen, dies würde nämlich zu einem unmittelbaren Preissturz bei den erdölexportierenden Ländern führen. Sobald Brent unter ein Niveau von mindestens 70,00 US-Dollar je Barrel zurückfällt, würde die Wahrscheinlichkeit auf weitere Verluste zunächst auf die Jahrestiefs bei 68,66 US-Dollar merklich zunehmen, darunter findet Brent erst bei 65,79 bzw. 64,76 US-Dollar weitere Unterstützungen aus dem Jahr 2021 vor. Entsprechend dieser Kursentwicklung könnte sich ein Short-Investment bei erfolgreicher Auflösung der SKSS-Formation auszahlen. Die aktuelle Handelsspanne bis zu einem Niveau um 76,70 US-Dollar ist dagegen als neutral zu bewerten. Chancen auf einen Anstieg an den EMA 200 bei 78,93 US-Dollar (fallend) würden sich erst oberhalb dieses Preislevels ergeben. Ein Investment in jedwede Richtung birgt wegen der geopolitischen Einflüsse stark erhöhte Risiken.
Tageschart:
Brent Crude Öl-Future; Täglich; Örtliche Zeit (GMT+1); Kurs des Rohstoffs zum Zeitpunkt der Erstellung der Analyse 72,51US-Dollar; Handelsplatz: Markets; 20:50 Uhr