Das größte Ereignis an den Finanzmärkten am Montag war Donald Trumps Handelsabkommen mit Mexiko. Der S&P 500 kletterte auf die Nachricht hin auf ein Rekordhoch und die Rallye tat allen Leitwährungen gut. Die Investoren hoffen, dass die Einigung mit Mexiko einen versöhnlicheren Ansatz von Trump andeutet, der den Weg für ähnliche Abkommen mit anderen Ländern freimachen würde. Steigende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen gehörten in diesem Jahr zu den größten Unsicherheitsfaktoren an den Finanzmärkten und haben zu einer risikofeindlichen Stimmung geführt, die den Dollarindex auf ein 15-Jahreshoch geschickt hat. Jetzt da Mexiko ein bilaterales Handelsabkommen im Kasten hat, lösen die Investoren ihre Dollarpositionen auf, in der Hoffnung, dass weitere Länder folgen werden. Der Dollarindex fiel am Montag auf seinen niedrigsten Stand in drei Wochen und weitere Verluste sind wahrscheinlich. Als keine gewichtigen Konjunkturdaten aus den USA in dieser Woche hereinkommen werden, dürften diese Schlagzeilen die Richtung am Markt bestimmen. Die am Dienstag erscheinende Berichte zur Handelsbilanz und zum Verbrauchervertrauen dürften die amerikanische Währung nur in begrenztem Umfang beeinflussen.
Kanada schlief nicht. Sobald US-Präsident Trump sagte, er sei bereit Verhandlungen mit Kanada zu beginnen, brach die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland sofort ihre Europareise ab und buchte für Dienstag einen Flug nach Washington. Während Kanada sagte, es werde nur einen Deal akzeptieren, der gut für das Land ist, sind sie stark an einer Einigung mit Trump interessiert, nachdem dieser das Ende von NAFTA verkündet hatte. Wenn Kanada es schafft, in dieser Woche ein vorläufiges Handelsabkommen zu sichern, dann werden alle großen Währungen ihren Anstieg fortsetzen und der US-Dollar weiter zurückfallen. Die Investoren werden sofort ihre Hoffnungen auf China richten, als Trump sagte, er hoffe, dass sie einmal eine Einigung erzielen werden. Aber sollten die Vereinigten Staaten und Kanada sich nicht einigen können oder es gibt in dieser Woche keine signifikanten Fortschritte und der Präsident fällt darauf zurück, Kanadas Autoexporte mit Zöllen zu bedrohen, dann würde nicht nur der kanadische Dollar schnell und scharf fallen, sondern auch die anderen Leitwährungen ihre Gewinne aufgeben, da die Investoren dann wieder in den USD flüchten. Technisch gesehen, scheint der USD/CAD sich auf die 1,29 zuzubewegen. Der mexikanische Peso hat mehr Platz zum Steigen und eine Bewegung unter 18,50 ist wahrscheinlich.
Am Montag lief der Euro unter allen Währungen am besten. Nicht nur profitierte er von der allgemeinen Verbesserung des Appetits auf Risiko, sonder wurde auch von einem besseren Geschäftsklima gestützt. Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex stieg zum ersten Mal in neun Monaten. Die Erwartungen in der Exportwirtschaft waren besonders stark, was ein Zeichen dafür ist, dass die Befürchtungen über Handelskonflikte nachlassen. Das bedeutet, dass mehr als die Absicherungen von Short-Positionen der Rallye im EUR/USD in Zukunft den Treibstoff liefern könnten. Die Rendite italienischer Staatsanleihen hat sich auch stabilisert und aus all diesen Gründen könnten wir den EUR/USD weiter auf 1,1750 zugehen sehen. Der 7 prozentige Rückgang des EUR/USD Kurses ist auch unglaublich stimulierend für die Konjunktur, sodass die künftigen Konjunkturdaten stabil ausfallen sollten.
Zum ersten Mal in mehr als einem Monat beendete der GBP/USD Kurs einen Handelstag über dem Mittel der letzten 20 Tage, was uns sagt, dass das Pfund eine stärkere Erholung erleben könnte. Es werden ununterbrochen Gespräche zum Brexit geführt, sodass wir zu jedem Zeitpunkt ein paar positive Schlagzeilen bekommen könnten. Wir sind in der letzten Sommerwoche und es stehen keine wichtigen Konjunkturdaten aus dem Königreich zur Veröffentlichung an, was bedeutet, dass der GBP/USD Kurs seine Richtung vom USD vorgegeben bekommen wird. Aus technischer Sicht steht der Wechselkurs vor einer Rallye auf 1,3050.