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US Flüssiggas für Europa - wer sind die Gewinner im US-Flüssiggasgeschäft?

Veröffentlicht am 16.10.2019, 13:37
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Die gigantischen Schiefergasvorkommen in den USA machten die Revolution am internationalen Energiemarkt überhaupt erst möglich. Heute sind die USA zu einem der global größten Energieexporteure aufgestiegen. Die internationale Wettbewerbssituation hat sich seit dem Einstieg der USA als Energieexporteur deutlich verschärft. Energieexport und vor allem die Energieexportsteuerung bedeutet faktisch Energiepolitik und diese ist letztlich auch ein geopolitisches Instrument. Die künftig massiven Erdgasexporte der USA nach Europa in Form von Flüssiggas (LNG – Liquified Natural Gas) sollen vor allem den Energiemix Europas sicherer aufstellen helfen. Aus diesem Grund soll hier zunächst auch die europäische Versorgungssituation aufgezeigt werden, bevor die möglichen Gewinner näher beleuchtet werden.

Gasprom als möglicher Arm der russischen Politik

Diversifikation mindert Energieausfallrisiken

Wenn ein Energieunternehmen sich vor allem auf eine Bezugsquelle verlässt, dann kann sich das beim teilweisen oder gar totalen Ausfall dieses Hauptlieferanten schnell preislich rächen und dem Energiekonzern die Bilanz dermaßen verhageln, dass dieser in die Verlustzone abgleitet. In Bezug auf ganz Europa geht es nicht nur um eine reine Kostenrechnung, sondern neben wirtschaftlichen Aspekten auch um die Tatsache, dass man nicht irgendwann doch noch in die geopolitische Falle tappt, sollte Russland beispielsweise auf die Idee kommen, gegenüber Europa Politik mit dem Gashahn zu betreiben. Diversifikation sollte folglich nicht nur als ein Stichwort im Bereich der Vermögensbildung und der damit gemeinten breiten Streuung von Anlagerisiken, sondern eben auch als Reduzierung des Energieausfallrisikos verstanden werden. Genau diese gebotene Streuung in direktem Bezug auf Europas Energielieferantenmix – wie hier im Bereich von Erdgas - gilt es Stück für Stück auszubauen. Blickt man auf die Statistik der europäischen Erdgasimporte im Jahr 2018, so liegt der Anteil Russlands mit 38,8 Prozent (155,7 bcm) viel zu hoch. Norwegen steuerte in 2018 weitere 27,0 Prozent (108,4 bcm) bei. Wenn zwei Länder rund zwei Drittel der europäischen Gasimporte bedienen, so ist das alles andere als ausgewogen. In den letzten Jahren steigerte sich der Anteil von LNG als ein integraler Bestandteil des Energiebezugsmix von Erdgas auf 12,4 Prozent (49,8 bcm). 2017 lag dieser Anteil noch bei 47,4 bcm, 2016 bei 41,9 bcm. Der LNG-Anteil nahm somit in den letzten Jahren beachtlich zu.

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Deutschlands Erdgasimportmix unausgewogen – Russland größter Versorger

An der Statistik der deutschen Erdgasimporte im Jahr 2018 ist eine noch höhere Unausgewogenheit zu erkennen, denn der Anteil Russlands lag hierzulande bei 51,6 Prozent. Die Niederlande lieferten 25,3 Prozent und Norwegen 18,4 Prozent. Deren Anteil wird aller Voraussicht in den nächsten Jahren weiter zurückgehen. Der erhöhte Russlandanteil ist vor allem auf die „Nord Stream“-Pipeline zurückzuführen, die das russische Gas über Greifswald nach Deutschland bringt. Mit der neuen Pipeline „Nord Stream 2“, die höchstwahrscheinlich bis zum Jahresende 2019 in Betrieb gehen wird, wird der russische Anteil somit wohl eher weiter steigen. Dieser zusätzliche neue russische Anteil soll aber auch die baldig entstehende Lücke aufgrund der künftig niedrigeren Kapazitäten aus den Niederlanden und aus Norwegen auffangen. Alle geopolitischen Spielchen beiseite gewischt, kann man somit mehr als deutlich einen nicht zufriedenstellenden Energielieferantenmix in Bezug auf Deutschland konstatieren.

LNG Tanker auf seiner Transportroute

USA – „freedom gas“ schon auf dem Weg nach Europa

In den kommenden Jahren wird es aber aller Voraussicht nach zu einem massiven Wandel in der europäischen Erdgasversorgung kommen. Auf diese Weise könnte Europa und demnach auch Deutschland höchstwahrscheinlich ab 2020 und darüber hinaus einen schrittweise breiter aufgestellten Erdgasmix vorweisen. Zukünftig werden immer größere Mengen an Flüssiggas (LNG) aus den USA nach Europa verschifft werden. Weil das Flüssiggas aus den USA die Abhängigkeit vom russischen Erdgas reduzieren helfen wird, wurde es von US-Energieminister Rick Perry auch als „freedom gas“ bezeichnet. Der europäische Verbraucher könnte am Ende aber der Gewinner sein, denn die künftigen Unmengen an US-Flüssiggas werden Preisexzesse von russischer Seite reduzieren helfen und das Preisniveau aufgrund des enorm hohen Angebots wohl vorerst auch in Schach halten. Die USA sind nach Qatar und Nigeria schon jetzt der drittgrößte Versorger Europas, wenn es um LNG geht. Schon im ersten Halbjahr des Jahres 2019 gingen 32 Prozent des US-LNG-Exports nach Europa. In 2017 waren es noch 10 Prozent und in 2018 11 Prozent. Ausschlaggebend für die enorme Steigerung der US-LNG-Exportrate war der Trump-Juncker-Deal im Juli 2018.

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Chenière Energy – einer der großen Player der US-LNG-Industrie

Der US-Konzern Cheniere Energy ist einer der großen US-Konzerne im US-LNG-Geschäft. Das kommt schon mit dem Handelssymbol an der New Yorker Börse zum Ausdruck, denn das Unternehmen hat das Symbol „LNG“. Cheniere Energy startete im LNG-Business schon im Jahr 2012, die erste industrielle Fabrikanlage für die Verflüssigung und Rückverwandlung von Erdgas (LNG-train) in Louisiana (Sabine Pass) ging aber erst 2016 in Betrieb. Dort direkt angrenzend an Texas entstehen noch weitere LNG-Großanlagen und außerdem noch eine zusätzliche im texanischen Corpus Christi. Sollten alle Projekte planmäßig fertig werden und die Anlage in Betrieb gehen, so könnte Cheniere Energy in 2020/2021 sogar eine Produktionsmenge von über 40 Millionen Tonnen LNG pro Jahr (mtpa) erzielen und damit zu den großen Gewinnern im US-LNG-Geschäft zählen.

Die großen Ölkonzerne weiten ihre LNG-Aktivitäten stetig aus

Das Geschäft mit Erdgas und flüssigem Erdgas (LNG) wird in den USA auch von einer Reihe von bekannten in den USA schon lange im Öl-und Gasgeschäft tätigen Großkonzernen vorangetrieben. Diese Ölmultis weiten ihr Produktportfolio stetig aus. Neben dem Geschäft mit regenerativen Energien, wird auch das LNG-Portfolio in den USA ausgebaut. Zu den bekannten Ölmultis gehören neben ExxonMobil, Chevron unter anderem auch die ausländischen Öl- und Gas-Riesen BP, Royal Dutch Shell und ganz besonders auch Total.

Frankreichs Total ist ein Top-LNG-Konzern

Warum in die Ferne schweifen – Frankreichs Total ist ein Top-LNG-Konzern

Vor allem ein europäischer Player ist im US-LNG-Geschäft ganz vorne mit dabei, nämlich der französische Öl- und Gasgigant Total. Gemäß der Konzernangaben von Total wird das französische Unternehmen bereits im Jahr 2020 für über 10 Prozent der US-LNG-Exporte verantwortlich zeichnen. Man mag es kaum glauben, aber Total konnte sich im US-LNG-Markt eine recht starke Position aufbauen. Total ist mittendrin im Hot-Spot der US-LNG-Industrie, die sich zu einem Großteil im US-Bundesstaat Louisiana befindet. Es erscheint geradezu aberwitzig, wenn man bedenkt, dass dieser Teil der USA früher einmal zu Frankreich gehörte und ausgerechnet dort heute ein französischer Großkonzern mit Erdgas kräftige Umsätze und Gewinne einfährt. Totals Akquisition der LNG-Assets der ebenfalls französischen Gesellschaft Engie hat sich nachweislich gelohnt, vor allem das Cameron LNG-Projekt in Louisiana. Total wird ab 2020 am Golf von Mexiko von drei Terminals aus LNG exportieren und damit insgesamt mit allen anderen LNG-Aktivitäten der weltweit zweitgrößte LNG-Player werden, der es dann auf 40 Millionen Tonnen pro Jahr (mtpa) schafft (Cheniere Energy könnte Total den Platz 2 aber etwaig streitig machen).

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US-Konzerne im LNG-Geschäft

Die US-Konzerne, die neben den Öl- und Gasgiganten ExxonMobil, Chevron und Co. im LNG-Geschäft tätig sind, sind unter anderem Sempra Energy, Chenière Energy, Dominion Energy, Occidental Petroleum, Kinder Morgan, EQT und zum Beispiel auch die Zulieferer Williams Companies oder auch der Gesamtdienstleister der Öl- und Gasindustrie Schlumberger.

Fazit

Die Produktionskapazitäten der USA haben noch viel Luft nach oben. Die EIA prognostiziert bis zum Jahr 2020 ein tägliches Fördervolumen von 93,5 Milliarden Kubikfuß pro Tag und auch in 2021 und in den weiteren Jahren zusätzliche Steigerungen. Für den Export würde dies für 2021 zum Beispiel schon über 10 Milliarden Kubikfuß pro Tag ermöglichen. Die EIA geht bis 2025 davon aus, dass die USA der weltweit größte Exporteur von LNG sein werden und Qatar und Australien somit auf die Plätze verweist. Mit zunehmenden Urbanisierungsraten steigt die Luftverschmutzung weltweit und man wird auf diese Weise Flüssiggas den herkömmlichen fossilen Brennstoffen wie Kohle oder auch Rohöl auch aufgrund umweltpolitischer Aspekte vorziehen. Das Potenzial von LNG könnte demnach immens sein.

Gerade die hier ausgewiesenen Spezialisten – und dies sind nicht nur US-Konzerne - im Bereich „LNG“ könnten sich auch in absehbarer Zeit einen ordentlichen Anteil im bald größten LNG-Markt der Welt sichern und werden die Gewinner im US-Flüssiggasgeschäft sein. Die LNG-Exporte aus den USA werden zudem nicht nur auf Europa abzielen, sondern auch den gigantischen Markt in Asien ins Visier nehmen. Die geopolitischen Spiele der Größmächte sollten dennoch als Risiken gelten, die einkalkuliert werden müssen. So könnte aus "freedom gas" leider zu schnell das "America first" werden...

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Trader können bei AdmiralMarkets „Natural Gas“ mit dem Handelssymbol „NGAS“ zum Beispiel über die Handelsplattform Metatrader 5 (MT5) als CFD handeln. Dieser Handel funktioniert sowie auf steigende, als auf fallende Kurse. Ebenso können Aktien-CFDs auf den EuroStoxx50-Konzern Total (PA:TOTF) gehandelt werden, sowie auch Aktien-CFDs auf die US-Ölgiganten ExxonMobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX). Ebenfalls können Aktien-CFDs auf Cheniere Energy gehandelt werden.

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Danke für den Artikel ☺
Das Flüssiggas von TOTAL kommt auch aus Russland (Yamal JV mit Novatek)
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