Diese Woche brachte den Einbruch der Fed-Zinserwartungen und somit auch der Renditen der US-Anleihen mit sich. Bullard und Powell von der Fed lieferten wie auch andere klare Hinweise auf ihre zurückhaltende Tendenz. Die Risikostimmung ist schwach, da die globalen Ängste vor einem Handelskrieg zunahmen, die geopolitische Spannung ist gestiegen und die Wirtschaftsdaten sind noch schwächer geworden. Was die Devisen angeht, so dominierten hier die sicheren Häfen. Der USD litt jedoch wegen den überkauften Bedingungen und kurzfristigen Problemen unter weiterem Verkaufsdruck. Vor diesem makroökonomischen Hintergrund tun sich die Devisen der Schwellenmärkte weiter schwer. Wir sind uns nicht mit dem Konsens einig, dass ein schwaches Wachstum, fallende Renditen, politische Unsicherheit und eine lockerere Fed-Politik den USD wohl schwächen werden. Wir denken eher, dass die historische Rolle des USD als sicherer Hafen und die Erwartungen, dass die Fed die Zinsen senken wird, das Kapital risikofreudiger Anleger in die Aktien treiben dürfte.
Das mit der Begründung, dass niedrigere Zinsen die Aktien steigen lassen werden. Aktuell bleiben die Handelssorgen der wichtigste Grund für das Abwärtsrisiko der Aktien. Trotz den Überbewertungen sollten die Zentralbanken, ihre Fähigkeit, die Anlagenpreise mit geldpolitischen Anreizen zu manipulieren, wieder nutzen. Da die EZB wohl die Zinsen weiter ins Negative senken wird und die Union wegen idiosynkratischen nationalen Risiken fragmentiert bleibt, wird dies das Vertrauen in den Euro schwächen. Die vielleicht grösste Bedrohung für unsere Erwartungen ist das zunehmende internationale Misstrauen in die USA. Es begann mit politischen führenden Politikern (das Trump Personen totale Verlierer nennt, wird das Vertrauen wohl kaum fördern), könnte aber einfach auf Anleger überschlagen, die blind auf die USA vertrauen zu scheinen. Vor allem, wenn die Wahrnehmung nicht gestoppt wird, dass Trump sich in Angelegenheiten der Federal Reserve einmischt, und die Defizite nicht eingehalten werden (oder zumindest die Illusion, dass diese in Erwägung gezogen werden).
Heute wird sich der Markt auf den Stellenbericht für Mai konzentrieren. Die US-Stellen dürften um 175.000 angezogen haben, wobei die Löhne um 0,3% im Monatsvergleich zugelegt haben dürfen. Aber diese Zahlen sind von einer Zeit, zu der wir eine De-Eskalation der Handelsspannungen gesehen hatten. Der schwache ADP-Bericht hat die NFP-Erwartungen ins Caos gestürzt. Das Abwärtsrisiko ist deutlich gestiegen.