Wetten auf das Ende der langjährigen Überlegenheit der US-Aktien gegenüber den ausländischen Märkten sind seit einiger Zeit ein Verlustgeschäft, und der Start ins Jahr 2024 lässt vermuten, dass dieser Trend ungebrochen ist.
Es ist erst Februar und das neue Jahr bietet noch viele Chancen, Risiken und Überraschungen.
Betrachtet man jedoch die bisherigen Ergebnisse des Jahres, so scheint sich die alte Geschichte der relativen Outperformance von US-Aktien zu wiederholen, wenn man repräsentative ETFs bis zum Börsenschluss am Freitag (2. Februar) betrachtet.
Der Vanguard Total (EPA:TTEF) Stock Market Index Fund ETF Shares (NYSE:VTI) legte in der vergangenen Woche um 3,4 % zu.
Damit schlug er die anderen großen Aktienregionen der Welt und zwei globale Aktienbenchmarks. Globale Aktien inklusive US-Aktien (VT) liegen seit Jahresbeginn 1,6 % im Plus, ausländische Aktien ohne USA haben in diesem Jahr 1,5 % verloren.
Betrachtet man die Weltmärkte differenzierter, so wird auch hier die Dominanz der USA deutlich, allerdings dicht gefolgt von japanischen Titeln (EWJ). Im bisherigen Jahresverlauf liegt der VTI noch vor dem EWJ, allerdings nur mit einem hauchdünnen Vorsprung: 3,7 % vs. 3,4 %.
Der japanische Aktienmarkt war auch im vergangenen Jahr eine starke Konkurrenz für den US-Markt. Der EWJ stieg im Jahr 2023 um 20,3 % und blieb damit nur knapp hinter dem VTI zurück, der mit 26,1 % weltweit am stärksten zulegte.
Das Kopf-an-Kopf-Rennen dürfte sich auch 2024 fortsetzen, womit der japanische Markt derzeit gut positioniert ist, um die USA irgendwann zu überholen.
Dagegen ist bei den anhaltenden Verlusten chinesischer Aktien kein Ende in Sicht.
Der iShares MSCI China ETF (NASDAQ:MCHI) hat seit Jahresbeginn bereits 11,5 % verloren. Die roten Zahlen für den MCHI folgen auf zwei aufeinanderfolgende Kalenderjahre mit negativen Ergebnissen.
Die negative Entwicklung des MCHI ist im Vergleich zu den Aktien aus den USA (VTI), den globalen Aktien (VT) und den Aktien aus der übrigen Welt - ohne USA - (VXUS) im vergangenen Jahr besonders auffällig.
Wer darauf wettet, dass US-Aktien ihre Führungsposition verlieren, dem halten Optimisten entgegen, dass die Erwartung von Zinssenkungen die Hoffnung (und damit die Hausse) am Leben erhält.
"Aus makroökonomischer Sicht ist die US-Wirtschaft grundsätzlich der wichtigste Treiber für die Aktienperformance", erklärte Goldman Sachs-Aktienstratege Ben Snider kürzlich gegenüber Yahoo Finance. "Ich glaube nicht, dass es eine große Rolle spielt, ob die Fed im März, Mai oder Juni mit den Zinssenkungen beginnt. Die entscheidende Dynamik liegt darin, dass die Fed Anreize für Investoren schafft, die ihre Käufe finanzieren, und die Kapitalkosten für kleine Unternehmen senkt, die häufig auf Fremdfinanzierung angewiesen sind."