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USD und Öl: Startet der Anleihenmarkt jetzt die große Weihnachtsrallye?

Veröffentlicht am 05.12.2024, 07:38
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Die Entwicklung der Anleiherenditen wird maßgeblich von makroökonomischen Faktoren wie Inflation und Wirtschaftswachstum beeinflusst. Dabei spielen auch die Preise von USD und Öl eine zentrale Rolle, hängen sie doch oft eng mit Inflation und Konjunktur zusammen. Diese enge Verbindung macht den USD- und den Ölmarkt zu wichtigen Orientierungspunkten für Anleihehändler.

Seit Anfang Oktober hat der USD (blaue Linie) deutlich an Stärke gewonnen, wie die Abbildung rechts zeigt. Die Anleiherenditen (orange Linie) folgten diesem Anstieg nahezu synchron. Die darunterliegende Grafik illustriert die Korrelation zwischen USD und Renditen, die sich über den gesamten Zeitraum hinweg in einem Bereich von 0,75 bis 1,00 bewegt. Aktuell befindet sich der USD am oberen Ende einer zweijährigen Handelsspanne, während sein MACD ein starkes Verkaufssignal sendet.

Die blauen vertikalen Linien markieren frühere Phasen, in denen ähnliche Verkaufssignale auftraten. Solche technischen Signale, die auf einen fallenden USD hinweisen, könnten auch auf steigende Anleihekurse (niedrigere Renditen) hindeuten. Diese Einschätzung wird durch historische Daten gestützt: Die Tabelle links zeigt, dass der USD in den letzten sieben Dezembermonaten stets an Wert verloren hat. Zudem ist der Dezember seit 2010 der schwächste Monat für den USD.

Ein ähnliches Bild zeigt die Abbildung unten links, die die Korrelation zwischen Rohöl und Anleiherenditen hervorhebt. Derzeit notiert Rohöl am unteren Ende seiner zweijährigen Handelsspanne, während die Anleiherenditen diesem Rückgang noch nicht gefolgt sind. Sollte die historische Korrelation bestehen bleiben – was nicht garantiert ist – könnten die Renditen auf die Tiefststände von September zurückfallen.

Korrelation USD-Anleihen-Öl

Trading-Update

Gestern haben wir über den allgemein überkauften Zustand des Marktes gesprochen – ein Szenario, das darauf hindeutet, dass wir in der kommenden Woche mit einer Phase von „Richtungslosigkeit im Handel“ rechnen könnten, bis sich die derzeitige Dynamik etwas beruhigt.

Wie bereits in unserem gestrigen Blogbeitrag erwähnt, gibt es aktuell eine erhebliche spekulative Positionierung an den Märkten. Diese Tendenz hat sich in diesem Jahr quer durch verschiedene Anlageklassen gezeigt – von Gold über Aktien bis hin zu Bitcoin. Typischerweise werden in solchen Phasen neue Erzählungen entwickelt, die erklären sollen, warum „dieses Mal alles anders ist“. Die Geschichte lehrt uns jedoch, dass selten etwas wirklich anders ist: Spekulatives Risiko, besonders wenn es mit Hebelung kombiniert wird, endet oft unschön.

Ein gutes Beispiel dafür ist Bitcoin im Vergleich zum S&P 500. Die auffallend starke Korrelation zwischen beiden verdeutlicht, dass der Preisanstieg von Bitcoin weniger mit den oft zitierten Narrativen wie Dezentralisierung oder einer Absicherung gegen Fiat-Währungen zu tun hat. Vielmehr scheint es sich um ein Phänomen zu handeln, bei dem Anleger einem Vermögenswert hinterherlaufen – getrieben von Euphorie und der Aussicht auf schnelle Gewinne. Diese spekulative Dynamik endet jedoch häufig ähnlich wie in der Vergangenheit: mit einem deutlichen Rückgang, wenn sich die Stimmung am breiteren Markt dreht.

Interessanterweise haben in der Vergangenheit erhöhte RSI- und MACD-Werte sowohl bei Bitcoin als auch beim S&P 500 oft Korrekturen oder längere Konsolidierungsphasen signalisiert. Angesichts des extremen Anstiegs beider Anlageklassen in den letzten zwei Jahren ist es plausibel, dass wir auf dem Weg ins Jahr 2025 eine Zunahme der Volatilität erleben und diese überkauften Bedingungen durch eine Stagnation oder Umkehr aufgelöst werden.

Für Anleger ist dies ein Zeitpunkt, um vorsichtig zu bleiben, besonders jetzt, da sich das Jahr dem Ende nähert und immer mehr Analysten an der Wall Street optimistischere Prognosen für 2025 abgeben. Die Frage bleibt jedoch: Wie nachhaltig sind diese Erwartungen, wenn die derzeitige spekulative Euphorie einem nüchterneren Blick auf die Fundamentaldaten weicht?

BTC/USD Wochenchart

JOLTs

Die JOLTS-Daten des Bureau of Labor Statistics (BLS) liefern wichtige Hinweise auf den Zustand des US-Arbeitsmarktes und dienen als Vorläufer für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Sie zeigen: Der Arbeitsmarkt bleibt robust, auch wenn sich der Abwärtstrend bei den offenen Stellen fortsetzt. Die gemeldeten 7,74 Millionen offenen Stellen übertrafen die Konsensschätzung von 7,52 Millionen deutlich.

Auch die Kündigungs- und Entlassungsraten fielen überraschend positiv aus und unterstreichen die Stabilität des Arbeitsmarktes. Einziger Wermutstropfen: Die Einstellungsquote sank auf 3,3 % und damit auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Pandemie. Das könnte ein Signal dafür sein, dass Unternehmen bei der Personalplanung vorsichtiger geworden sind – trotz der weiterhin hohen Nachfrage nach Arbeitskräften.

Offene Stellen, 2000–2024

Einstellungen, Kündigungen und Entlassungen, 2000–2024

Hebelung und Spekulation erreichen Rekordwerte

Die Finanzmärkte durchlaufen oft Zyklen, in denen Begeisterung die Preise nach oben treibt – oft weit über das hinaus, was durch Fundamentaldaten gerechtfertigt ist. Hebelung und Spekulation stehen dabei häufig im Zentrum solcher Entwicklungen. Diese beiden Faktoren haben eine doppelte Wirkung: Sie verstärken Gewinne in Boomphasen, können aber ebenso Verluste in Abschwungphasen beschleunigen. Im aktuellen Marktumfeld zeigen sich verstärkt Anzeichen für diese Dynamiken, insbesondere im Optionshandel und bei gehebelten Einzelwerten, die über ETFs oder andere Derivate gehandelt werden.

Das Phänomen ist keineswegs neu, spiegelt aber einen wiederkehrenden Überschwang wider, der typisch für spätzyklische Phasen ist. Besonders auffällig: Das Vertrauen der Anleger in weiterhin steigende Aktienkurse hat zuletzt ein Niveau erreicht, das seit den umfassenden US-Steuersenkungen unter Präsident Trump im Jahr 2018 nicht mehr gesehen wurde. Damals war die Zuversicht ein wichtiger Markttreiber – heute scheint sie ein neues Rekordhoch erreicht zu haben.

Der Enthusiasmus zeigt sich besonders im Optionsmarkt, wo aggressiver Einsatz von Hebelung zu einer schnellen Eskalation von Gewinnen geführt hat, während das Risiko oft ausgeblendet bleibt. Ein weiteres Beispiel sind gehebelte ETFs, deren Handelsvolumen stark zugenommen hat, was darauf hindeutet, dass viele Anleger auf kurzfristige, spekulative Gewinne setzen.

Während diese Dynamik den Markt kurzfristig beflügeln kann, ist Vorsicht geboten: Solche Zyklen haben die Tendenz, sich abrupt umzukehren. Anleger sollten sich bewusst sein, dass dieselben Mechanismen, die aktuell für starke Kursbewegungen sorgen, in einer Korrekturphase genauso stark in die entgegengesetzte Richtung wirken können.

Verbrauchervertrauen

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