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Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 12. November 2024

Veröffentlicht am 12.11.2024, 12:49
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Der unaufhaltsam kletternde US-Dollar setzt zunehmend die Basisrohstoffe unter Druck. Diese gegenläufige Entwicklung ist ein immer wieder zu beobachtendes klassisches Phänomen. Es gesellen sich jedoch auch noch drei gewichtige Sonderfaktoren dazu: Chinas angekündigtes Konjunkturprogramm, das zwar wuchtig ist, bislang aber fast nur auf indirekte Stützungsmaßnahmen setzt, anstatt der Wirtschaft konkret unter die Arme zu greifen. Zudem Donald Trumps Ankündigung, die Öl- und Gasförderung massiv ankurbeln zu wollen, um damit das Angebot zu erhöhen. Last but not least ist das Zinsniveau der langfristigen US-Staatsanleihen, die unmittelbar mit dem Goldpreis konkurrieren, derzeit schlichtweg wieder zu attraktiv. Es kann außerdem auch sein, dass einige Investoren ihre Goldquote senken, um dagegen Kryptowährungen zu kaufen.

Am US-Aktienmarkt zeigten sich gestern erste Ermüdungserscheinungen. Zwar konnten Nebenwerte und der gleich gewichtete S&P 500 erneut zulegen, zudem auch Finanz- und Industrietitel sowie Techwerte mit Kryptobezug. Aber neben den Sektoren Materials/Basic Resources und auch Infrastruktur gaben die schwergewichtigen Tech-Megacaps mit Ausnahme von Alphabet (NASDAQ:GOOGL) allesamt mindestens 1% nach. Zudem störte die Schwäche der Halbleiterwerte. Der Sektor folgte dem Kursrückgag von TSMC (NYSE:TSM). Dort hatte die Nachricht belastet, dass die USA es dem taiwanesischen Unternehmen untersagt haben, fortschrittliche „kritische“ KI-Komponenten an China zu liefern. Das war zu erwarten, nachdem letzten Monat solche Bauteile in einem Huawei AI-Chip gefunden wurden. Die Auswirkungen auf den Konzernumsatz dürften jedoch laut Citi  marginal sein: TSMC erziele 11% seiner Erlöse aus China, davon sei jedoch der ganz überwiegende Teil Non-KI, z.B. Bestandteile von Smartphones oder für das Geschäft mit Kryptwährungen. Aktuell präsentieren sich die US-Futures knapp behauptet. .

Die Börsen im Pazifikraum zeigten heute früh eine lustlose Performance. Australien und Japan schlossen knapp behauptet. Größere Kursverluste erlitten Südkoreas KOSPI (-2%) und der Hang Seng Index (-3%). Das war jedoch bereits gestern absehbar und im europäischen Handel ersichtlich. Deshalb geben die entsprechenden ETFs heute früh im Xetrahandel lediglich ca. 1% ab. Vorhin meldete CNBC, dass Chinas Single`s Day Shopping Festival – das ist das Gegenstück zum Black Friday in den USA - die niedrigen Erwartungen wohl leicht übertroffen hat. So hätten z.B. Alibaba (NYSE:BABA) und JD.com (NASDAQ:JD) von einem recht guten Geschäft berichtet. Dieser Sonderverkaufstag fand dieses Jahr am 14. Oktober statt.  

Europas Börsen setzen ihre lustlose Seitwärtsbewegung weiter fort. Zur Stunde sind die Zugewinne von gestern wieder fast ausradiert – aber immerhin zeigt die intraday-Tendenz leicht nach oben. Heftig unter Druck steht mit -11% Bayer (ETR:BAYGN). Dahinter stehen aber nicht nur die schwachen Geschäftszahlen und der moderate Ausblick, sondern ein offenbar neues Problem mit einem Herbizid. Laut Marktbeobachtern träten nun vermehrt Stopp Loss- Orders auf, nachdem der Kurs gestern unter die 25 Euro Marke gefallen ist. Bayers Kursentwicklung belastet DAX, ESX 50 und den Healthcare-Sektor. Am Schwächsten entwickeln sich wie schon gestern jedoch erneut die Basisrohstoffe (-2%). Schwach auch wieder die Luxusgüteraktien – also die beiden Branchen mit dem bekannten China-Thema. Einigermaßen stabil zeigen sich die Versorger (NYSE:XLU), freundlich der Technologiesektor. Hier liegt Infineon (ETR:IFXGn) vorne, trotz gesenktem Ausblick. Jedoch verweist das Unternehmen auf den massiven Lagerbestandsabbau von Halbleitern seitens der Automobilindustrie. Logischerweise ist daher zu erwarten, dass Infineon über kurz oder lang wieder mit höheren Bestellungen rechnen kann. Zudem legt auch ASML (AS:ASML) deutlich zu.   

Im APX wird die USD-Stärke nun als zu ausgeprägt/schnell und damit als beginnende Verwerfung interpretiert (-4). Dt. Staatsanleihen hingegen stabilisiert (+2). Zudem bringt der Preiskollaps des Risk-off Indikators Gold +2. DAX -2.

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