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Vorschau auf die OPEC-Sitzung: Diese 3 Punkte stehen ganz oben auf der Agenda

Veröffentlicht am 28.05.2021, 07:29
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Auf dem bevorstehenden OPEC+-Treffen, das am 1. Juni per Videokonferenz über die Bühne gehen soll, wird höchstwahrscheinlich die aktuelle Produktionsvereinbarung des Ölkartells, die Ende Juli ausläuft, ganz oben auf der Tagesordnung stehen.

Das Abkommen wurde in letzter Zeit von Problemen bei seiner Einhaltung und der Marktüberwachung geplagt. Obwohl das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sicherlich ein wichtiges Thema ist, das an Gewicht gewinnt, dürfte dieses von der Aussicht auf eine Rückkehr des Irans auf den Ölmarkt überschattet werden.

Im Folgenden besprechen wir 3 wichtige Konferenzthemen.

1. OPEC+-Angebotsmenge

Der gemeinsame technische Ausschuss (Joint Technical Committee, JTC) und der gemeinsame ministeriale Überwachungsausschuss (Joint Ministerial Monitoring Committee, JMMC) der OPEC+ werden am 31. Mai zusammentreten und die offiziellen Produktionszahlen vor dem vollen Ministertreffen am 1. Juni erörtern. Ausgehend von den Zahlen vom März haben Russland und Irak über ihre Quoten hinaus Öl gefördert.

Laut S&P Platts haben die OPEC+-Mitgliedsländer im März insgesamt 3,316 Mio. bpd mehr Öl produziert als vereinbart. Russland überzog seine Quote mit 877.000 bpd am stärksten. Der Irak überschritt seine Fördergrenze um 707.000 bpd und auch der Südsudan und Kasachstan haben in nennenswertem Umfang überproduziert.

Russland und Kasachstan haben zwar die Erlaubnis erhalten, ihre Förderniveaus im April zu erhöhen, aber von Ländern, die ihre Quoten verletzen, wird erwartet, dass sie Pläne vorlegen, in denen detailliert dargelegt wird, wie sie ihre Überschreitung zwischen jetzt und September kompensieren werden.

Saudi-Arabien wird wahrscheinlich einige dieser Länder eindrücklich an diese Verpflichtung erinnern, insbesondere den Irak. Russland hingegen dürfte ungeschoren davonkommen.

2. Wird das Kartell die Produktionsquoten erhöhen?

Gemäß der aktuellen Vereinbarung plant die OPEC+, die Produktion zwischen Mai und Juli schrittweise um 1,2 Mio. bpd zu erhöhen. Die Gruppe wird auf der Konferenz in der nächsten Woche die Fortschritte in Richtung dieses Ziels auswerten.

Da sich die Gruppe in letzter Zeit monatlich getroffen hat, ist es möglich, dass sie beschließen wird, die aktuelle Vereinbarung zu modifizieren.

Ölpreis WTI

Angesichts der aktuellen Trends bei den Ölpreisen und der weltweiten Nachfrage ist es unwahrscheinlich, dass die OPEC+ einen Grund für eine Produktionskürzung sieht. Vielmehr ist es möglich, dass sie stattdessen eine Produktionserhöhung beschließt.

Alexander Novak, stellvertretender Ministerpräsident Russlands und Kopf seiner Delegation bei der OPEC+, sagte gestern, dass der globale Ölmarkt zur Zeit ein Defizit von "rund 1 Million bpd" aufweist.

Dies ist ein Signal, dass er wahrscheinlich darauf drängen wird, dass die OPEC+ die Produktionsquoten erhöht, sicherlich für Juli, aber möglicherweise auch schon für Juni.

Die OPEC+ behält auch die Menge an Öl im Auge, die die Verbraucherländer lagern (oder bunkern), um festzustellen, ob eine Produktionserhöhung gerechtfertigt ist.

Dies ist ein Hauptgrund, warum die OPEC+ die Produktion zu Beginn dieses Jahres nicht erhöht hat, auch wenn die Ölpreise schnell zu steigen schienen. Zu dieser Zeit drängten Ölimporteure wie Indien die Saudis, mehr Öl an den Markt zu bringen, aber die OPEC+ lehnte ab.

Stattdessen machte der saudische Ölminister die Inder darauf aufmerksam, dass das Land zunächst Öl aus seinen Öllagern verbrauchen sollte, das es 2020 relativ billig von Saudi-Arabien gekauft hatte.

Somit dürfte für die OPEC+ auch wichtig sein, dass die US-Treibstoffvorräte (zu denen Rohöl und Ölprodukte gehören) jetzt wieder auf ihr Niveau von Ende März 2020 gesunken sind.

Dies ist ein Hinweis darauf, dass der durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Ölüberschuss - zumindest in den USA - fast aufgebraucht ist. Die Frage ist, ob die OPEC+ die globalen Lagerbestände noch tiefer haben will.

In diesem Fall wird die OPEC+ die Produktion im Juni wahrscheinlich nicht erhöhen. Die OPEC+ muss sich jedoch auch Sorgen machen, dass die Ölproduktion in den USA in diesem Sommer ansteigen könnte, wo die Verbraucher nach billigerem Benzin hungern. Sollte diese Sorge in den Vordergrund rücken, dann könnte die OPEC+ gezwungen sein, ihre Juni-Förderquoten nach oben revidieren.

3. Umgang mit dem Iran: Lieber früher als später

Die Gespräche zwischen US-amerikanischen und iranischen Beamten laufen weiter, aber die USA haben sich bislang noch nicht auf ein Ende der Sanktionen gegen iranische Ölexporte oder eine Rückkehr zum JCPOA (das Nuklearabkommen zwischen dem Iran und dem Westen) festgelegt.

Der Iran bereitet sich jedoch schon jetzt auf ein Ende der Sanktionen vor, indem er seine Ölfelder auf Produktionserhöhungen vorbereitet und sich an ehemalige Kunden wendet, um ihnen wieder Öl zu verkaufen.

Der Iran hat in den letzten 6 Monaten seine heimlichen Ölverkäufe schrittweise gesteigert, plant jedoch weiterhin, die Produktion zu verdoppeln, wenn die Sanktionen aufgehoben werden.

Einige Analysten glauben, dass der Iran in der Lage ist, seine Produktion in 3 bis 6 Monaten auf 4 Millionen bpd zu erhöhen. Andere Analysten glauben, dass dies 12 bis 15 Monate dauern könnte, da es bis zu einem Monat brauchen kann, um Hindernisse wie Verstopfungen der Pumpen in Ölfeldern zu beseitigen.

Allerdings hat der Iran über 60 Millionen Barrel Rohöl gebunkert, das er auf den Markt bringen kann, wenn die Sanktionen aufgehoben werden - und die Kunden Schlange stehen.

Indien hat bereits angekündigt, wieder Öl aus dem Iran importieren zu wollen, sobald die Sanktionen aufgehoben sind. China hat die ganze Zeit iranisches Öl über Zwischenhändler gekauft, die dessen Herkunft verschleiern. China wird wahrscheinlich seine Einkäufe erhöhen, wenn die Sanktionen einmal aufgehoben werden.

Die Frage, die sich die OPEC+ jetzt stellen muss, ist, wie der Iran in das bestehende Produktionsabkommen der OPEC+ eingebunden werden kann. In der Vergangenheit hat die OPEC dem Iran und anderen Ländern, in denen die Ölförderung aufgrund von Kriegen oder Sanktionen unterbrochen war, gestattet, ihre Quoten nachträglich auszuschöpfen.

Die Verhandlungen darüber dürften jedoch umstritten und heftig sein. Denken Sie daran, aus geopolitischer Sicht ist der Iran immer noch ein Feind Saudi-Arabiens.

Es ist möglich, dass die OPEC+ die Gespräche mit dem Iran bis Juli hinausschiebt, obwohl die Gruppe wahrscheinlich auf der Konferenz nächste Woche die Auswirkungen des iranischen Öls auf ihre Angebots- und Nachfrageszenarien berücksichtigen wird.

Alexander Novak hat angedeutet, dass die OPEC+ sich seiner Ansicht nach eher früher als später mit der Iran-Frage befassen und dabei das "tatsächliche Produktionsniveau" des Iran berücksichtigen muss.

Händler sind gespannt, ob die OPEC+ bei ihrem Treffen am 1. Juni eine Einschätzung darüber abgibt, wie sich eine Erhöhung der iranischen Ölproduktion auf den Markt auswirken würde, auch wenn die Ölminister sich nicht öffentlich äußern werden.

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