Drunter? Drüber? Und wie geht es danach weiter? Die Marke von 15.000 Punkten hat DAX-Anleger in den vergangenen Wochen schwer beschäftigt. Teilweise machten Beobachter an der Frage, wohin der Leitindex in den kommenden Tagen läuft, sogar die mittel- bis langfristige Entwicklung fest. Auch wenn derart kurzfristige Sichtweisen außer Verunsicherung wenig bringen, ist die Lage an den Märkten doch unklarer denn je. Der Preisanstieg bei fossilen Brennstoffen nährt das Inflationsgespenst. Auch die Lieferketten bleiben eher fragil. Was bedeutet das für die weitere Entwicklung von Wirtschaft und Märkten?
Aktien bleiben nicht nur mangels Alternativen attraktiv
Die anhaltenden Probleme rund um den Nachschub an wichtigen Grundstoffen nähren Spekulationen über eine mögliche Stagflation – also ein Abkühlen der Wirtschaft bei zugleich steigenden Preisen. Sollte es im Zuge von Energiekrise und möglicherweise auch den wachsenden Anforderungen seitens der Energiewende zu einem Dämpfer für die Wirtschaftsentwicklung kommen, könnte der DAX tatsächlich noch einmal auf Tauchstation gehen.
Demgegenüber stehen der inzwischen gereifte Zyklus bei Immobilien und die differenziert zu betrachtenden Anleihemärkte im Niedrigzinsumfeld. Aufgrund der begrenzten Alternativen dürften Aktien, langfristig betrachtet, auch weiterhin attraktiv bleiben. Anleger sollten trotzdem weniger auf den deutschen Leitindex, sondern mehr auf die unterschiedlichen Regionen und Branchen blicken. Während zyklische Industriewerte angesichts der unsicheren Wirtschaftsentwicklung weniger Chancen bieten dürften, können Titel aus dem Bereich der Energieversorgung mit noch immer attraktiven Bewertungen punkten. Angesichts der steigenden Preise für Öl, Gas und weitere Rohstoffe könnten in diesen Branchen auch die Quartalszahlen noch die eine oder andere Überraschung bergen.
Anleger sollten Aktien also nicht per se abschreiben. So haben Dividendentitel den Vorteil der Liquidität und bieten sich daher gerade in Marktphasen an, die von Restrisiken und Unsicherheit geprägt sind. Die guten Eigenschaften von Aktien als flexible Anlageform bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass Anleger bei aussichtsreichen Branchen jetzt alles auf eine Karte setzen sollten. Zudem sollten Anleger hierbei immer einen langen Atem haben. Versorger oder auch Titel aus der Öl- und Gasbranche zum Beispiel punkten zwar mit geringen Bewertungen, doch könnte schon eine Hiobsbotschaft auch dort einen Ausverkauf einleiten – wie nah derartige Schocks sind, zeigt die Schieflage des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande und ähnlicher Unternehmen im Reich der Mitte.
2021 dürfte Anleger zufriedenstellen
Anleger tun in der aktuellen Marktphase gut daran, auch weiterhin verschiedene Anlageklassen im Portfolio zu haben. Aktien bleiben aufgrund ihrer Flexibilität und des Umstandes, dass es auch heute noch vielversprechende Branchen gibt, als ein Baustein der Vermögensstreuung eine gute Wahl. An einen Länder-Index, wie den DAX, sollten sich Investoren aber nicht klammern. An eine vermeintlich runde Marke wie die 15.000 Punkte schon zwei Mal nicht. Ein sorgsam austarierter Mix aus aussichtsreichen Aktien, sorgsam selektierten Anleihen, Rohstoffen und Immobilien bleibt die beste Vorbereitung auf Marktphasen, in denen es sowohl drunter als auch drüber geht. Auch wenn das Jahr für Anleger mit hoher Wahrscheinlichkeit zufriedenstellen enden könnte, gilt es heute mehr denn je, gut vorbereitet zu sein und die Lage stets im Blick zu halten.
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