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Was US-Sanktionen gegen Öl aus Venezuela bedeuten

Veröffentlicht am 24.01.2019, 10:01

Die politische Krise in Venezuela eskaliert. Gestern haben die Vereinigten Staaten, Kanada, Brasilien und eine Vielzahl anderer Länder Mittel- und Südamerikas offiziell den venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaido als Übergangspräsidenten an der Stelle von Nicolas Maduro anerkannt, dessen Regime das südamerikanische Land in einen wirtschaftlichen Zusammenbruch gewirtschaftet hat.

Guaido war der Präsident der Nationalversammlung Venezuelas, bevor er zu seiner neuen, umstrittenen Rolle aufstieg. Außerdem erwägt die Trump-Administration jetzt offen die Verhängung von Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte.

Die Vereinigten Staaten haben schon jetzt eine Reihe von Sanktionen gegen Maduro und seine Unterstützer aufgelegt, aber sich bislang mit Sanktionen gegen Venezuelas Öl zurückgehalten. Präsident Trump sagt, er ziehe jetzt ernsthaft solche Sanktionen in Betracht, angesichts der wachsenden Proteste gegen Maduros zunehmend autoritäre Herrschaft.

Oil 300 Minute Chart

Letzte Woche sprach ich die möglichen Folgen solcher Sanktionen auf die Citgo-Raffinerie in den USA an. Allerdings gibt es größere mögliche Auswirkungen für den Ölpreis und die Märkte, die Sanktionen gegen venezolanisches Öl hervorrufen könnten.

Möglicher Preissprung von sauren, schweren Ölsorten

Venezuela hat die größte Ölreserven der Welt. Einfach zu erschließendes Öl wurde zuerst in 1914 im Maracaibo See entdeckt, aber ein Großteil von Venezuelas gegenwärtiger Produktion stammt aus den weitaus teureren und schwieriger auszubeutenden Vorkommen im Orinoco Belt. Die Ölproduktion Venezuelas hatte einstmals ein Rekordhoch von 3,4 Mio Fass am Tag erreicht, ist aber in 2018 auf unter 1,2 Mio Fass am Tag gesunken. Venezuela ist der drittgrößte ausländische Öllieferant für die Vereinigten Staaten (Kanada und Saudi-Arabien exportieren beide jeweils mehr Öl in die USA als Venezuela). Etwas weniger als die Hälfte der gegenwärtigen Produktion des Landes ist für Raffinerien in den Vereinigten Staaten bestimmt, eine von denen Citgo ist, die PdVSA gehört.

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Das Öl des Landes ist primär schwer und sauer, das zur Verarbeitung häufig mit anderen Ölsorten gemischt wird. Sollte Venezuela als Quelle von solcherlei Öl ausfallen, dann wird dessen Preis nach oben gehen. Und in der Tat berichtete Reuters, dass der Preis von ähnlichen Rohölsorten am Dienstag um 6,25 USD gestiegen ist.

Venezuelas Importe von US-Ölprodukten würden aufhören

Kanada fördert ähnliches Öl, aus seinen Teersandgebieten im Bundesstaat Alberta. Allerdings, die betroffenen US-Raffinerien, die sich vor allem am Golf von Mexiko befinden, würden Schwierigkeiten haben, Zugang zu diesem Öl zu bekommen. Die Umleitung von Öl aus dem Nahen Osten ist keine ideale Lösung, da dies erhebliche Zeit in Anspruch nehmen würde.

Daher, sollten diese Sanktionen kommen, dann würden die Raffinerien im Golf von Mexiko, die venezolanisches Öl nutzen, sich höheren Kosten ausgesetzt sehen. Wenn sie unter ihrer vollen Kapazität laufen müssen, dann könnten wir sogar Erhöhungen der Benzinpreise in einigen Gebieten der USA zu sehen bekommen.

Sollten die Vereinigten Staaten venezolanisches Öl mit Sanktionen belegen, dann ist es wahrscheinlich, dass Venezuela seinerseits die Käufe von amerikanischen Erdölprodukten einstellt, sogar wenn eine solche Entscheidung dem Land mehr Schaden zufügen würde, als den USA. Der US-Energieinformationsagentur nach, importierte Venezuela im Oktober 2018 mehr als 3 Mio Fass an Erdölprodukten aus den USA.

Venezuelas Raffinerien sind heruntergekommen und können nicht mehr genügend Benzin und andere Erdölprodukte erzeugen, um den lokalen Bedarf zu befriedigen. Seit 2016 hat Venezuela Diluendo aus den USA importiert, Streckmittel, mit denen Venezuelas schweres Öl verdünnt wird, damit es exportiert werden kann. Sollte der Handel mit den USA völlig zusammenbrechen, dann könnten Venezuelas Ölexporte an andere Kunden erheblich zurückgehen, bis es einen anderen Lieferanten für die Verdünner gefunden hat.

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Rosneft könnte PdVSAs Anlagen in den USA beschlagnahmen lassen

Das Einkommen, das Venezuela vom US-Markt erhält wird generell zur Finanzierung des Staatshaushalts benutzt. Der Rest der Ölverkäufe geht direkt in die Finanzierung von Zinszahlungen für Kredite, die das Land vor allem in Russland und China aufgenommen hat.

Sollte Venezuela mit seinen Zahlungen an die russische Rosneft (MCX:ROSN) in Verzug geraten, dann könnte der Ölkonzern dazu übergehen, venezolanische Ölanlagen in den USA zu pfänden. In der Tat dienen 49,9% von Citgo zur Zeit als Sicherheit für PdVSAs Schulden an Rosneft.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die US-Regierung eine Übernahme von Citgo durch Rosneft aus Gründen der nationalen Sicherheit blockieren würde, aber das könnte zu einem Tauziehen zwischen Venezuela, Russland und den USA führen. Sollte PdVSA Pleite gehen und die US-Regierung Rosneft an der Übernahme eines Anteils in Citgo hindern, dann könnten wir einen Verkauf dieser Anteile an eine für beiden Seiten akzeptablere, neutralere Firma sehen (wahrscheinlich mit einem Preisnachlass).

Sanktionen: Schlecht für Venezuela, genauso schlecht für die USA

Klar ist, Sanktionen wären sehr schädlich für Venezuela. Allerdings wären die unmittelbaren Folgen von Sanktionen auch für die Vereinigten Staaten erheblich. Zur Zeit sind die USA voll mit Erdölprodukten. Die Raffinerien laufen mit voller Kapazität und die Lager werden voller.

Mexiko hat die Importe aus den USA gestoppt, während es die Diebstähle entlang seiner Pipelines unter Kontrolle zu bekommen versucht. Sollte nun auch Venezuela alle Importe aus den USA anhalten, dann könnten wir stärkere Zuwächse der Vorräte an Erdölprodukten zu sehen bekommen.

Die meisten Analysten erwarten, dass Venezuelas Ölproduktion im Verlauf von 2019 unter 1 Mio Fass am Tag sinken wird. Sollte dieser Prozess allerdings von Sanktionen beschleunigt werden, dann könnten wir im Mai auch einen scharfen Anstieg der Ölpreise sehen.

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Das Zusammenfallen von Sanktionen gegen Venezuela, der Beginn der Fahrsaison in den USA, das Ende einiger oder aller Ausnahmegenehmigungen für Importeure iranischen Öls und die Produktionssenkungen der OPEC+ könnten in diesem Frühjahr zu einem weitaus engeren Ölmarkt führen.

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Aktuelle Kommentare

Sehr gut geschlussfolgert
Der Ölpreis wird bis Mitte des Jahres die 80 Dollar Marke erreichen. Der Druck in Venezuela wird den Saudis unter den Armen greifen.
Danke für den hoch qualitativen Bericht!
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