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Werden Bitcoin-Futures zum Kollaps führen oder 10 Mrd USD an Umsatz gewinnen?

Veröffentlicht am 27.11.2017, 12:45
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

von Jason Martin Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'Will Bitcoin Futures Crash Markets Or Capture $10B In Trade?' am 27.11.2017 auf investing.com.

Die CME Gruppe (NASDAQ:CME) will versuchsweise in diesem Jahr Futures auf Bitcoin einführen, inmitten einer lebhaften Debatte,—ähnlich der über Position und Bewertung der digitalen Währung selbst—als Investoren sich auf eine Welle von Geld von institutionellen Investoren einstellen, die bis zu 10 Mrd USD in den Markt pumpen könnten.

Ende Oktober kündigte CME Vorstandschef Terry Duffy den Plan zur Einführung von Bitcoin-Futures vor Anfang des Jahres 2018, als, wie er es darstellte, Antwort auf "das zunehmende Kundeninteresse an den sich entwickelnden Märkten für Kryptogeld".

Auch wenn die Währung an diesem Wochenende die Marke von 9.000 USD durchbrach (oder vielleicht wegen ihres unglaublichen schnellen Wertanstiegs), hat Bitcoin immer noch seine Skeptiker, wie den JP Morgans CEO Jamie Dimon, der es als "Betrug" deklarierte und einige Experten, die in dem Kursfeuerwerk eine Blasenbildung sehen. Das Digitalgeld hat sich bei stark schwankenden Kursen in diesem Jahr um rund 906% verteuert, wobei drei Korrekturphasen, in denen der Kurs jeweils um mehr als 25% gefallen war, von Rallyes auf neue Höchststände abgelöst wurden. Bei dem derzeitigen Kurs hat Bitcoin eine Marktkapitalisierung von rund 162 Mrd USD.

BTCUSD Weekly

Der CME-Chef merkte an, es sei nicht seine Absicht die Volatilität zu kontrollieren, sondern das Risiko zu managen, in dem Leerverkäufe getätigt werden können.

“Ich versuche nicht die Volatilität von Bitcoin zu zügeln. Was ich will ist hingegen, anderen Anlegern einen Ort zu geben, an dem sie das Risiko abwälzen können" sagte Duffy dem US-Fernsehsender NBC in einem Interview Mitte November.

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“Derzeit ist es unmöglich Bitcoin leerzuverkaufen. Es gibt als nur eine Richtung in die es gehen kann. Entweder man kauft es oder verkauft es an jemand anderen. Daher schaffen wir einen zweiseitigen Markt, der wie ich glaube immer die wesentlich effizientere Lösung ist" führte er aus.

Leerverkäufe werden generell als ein Weg angesehen, um die Marktkräfte auszubalancieren, da sie es den Investoren erlauben, auf Gewinne oder Verluste zu wetten. Leerverkäufe funktionieren vereinfacht gesagt so: Ein Investor "borgt sich" eine Anlage zu einem vorbestimmten Preis und verkauft es gegen Bargeld. Wenn der Kurs nachgibt, dann kann er die Anlage wieder kaufen und zurückgeben, wobei er die Differenz als Gewinn behält. Leerverkäufe erlauben es Händlern marktneutrale Strategien zu fahren.

Allerdings kamen Vontobel AG (SIX:VONN) und Leonteq Securities AG aus der Schweiz der CME mit eigenen Produkten zuvor, die am 17. November auf dem Markt kamen und es den Investoren erlauben, von Kurseinbrüchen von Bitcoin zu profitieren.

Leonteq-Vorstand Manuel Durr sagte Bloomberg, dass die Resonanz “extrem positiv" war. "Die Kunden nutzen gern die Möglichkeit zwischen Käufen und Leerverkäufen wählen zu können."

Davon abgesehen gab Duffy allerdings zu, dass der Handel mit den neuen Bitcoin-Futures für eine Stunde ausgesetzt werden wird, sollte sich der Kurs um mehr als 20% nach oben oder unten bewegen—nicht unähnlich den Handelsunterbrechungen für einzelne Aktein oder den Limits der SEC, der Panikverkäufe oder andere Arten exzessiver Volatilität kontrollieren soll—und fügte hinzu, dass die Investoren bis zu 30% an Kollateral aufbringen müssen.

Allerdings hat der Gründer und Chef von Interactive Brokers Thomas Peterffy jüngst argumentiert, dass “eine vernünftige Margensetzung bei solch einem Produkt" unmöglich sei.

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“Während der Käufer (long) eines Futurekontrakts auf eine Digitalwährung oder einer Call-Option gezwungen werden könnte, bis zu 100% des Werts als Sicherheit aufzubringen, ist es unmöglich die Höhe einer angemessenen Sicherheit für den Verkäufer (short) zu bestimmen." argumentierte er in einer ganzseitigen Anzeige im Wall Street Journal vom 15. November, der den Inhalt seines Briefs an die Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission wiedergab.

“Sollten die Risiken aus dem Clearing des Handels mit Kryptowährungen nicht von anderen Produkten isoliert werden, könnte eine Katastrophe auf diesem Markt das Clearinghaus destabilisieren, was auf die Realwirtschaft, einen kritischen Aktienindex und die Rohstoffmärkte übergreifen könnte, die vom gleichen Clearinghaus abgewickelt werden." warnte er.

In einem späteren Interview auf dem Fernsehsender CNBC bestand Peterffy darauf, dass “er ganz und gar nicht gegen den Handel mit Bitcoin" sei und das Kryptogeld eine "tolle Idee" ist.

“Was ich ablehne ist das Verknüpfen von Bitcoin und anderer Digitalwährungen über Bundesregulierungen mit der Realwirtschaft, was passieren würde, sollten wir den Handel mit Bitcoin zusammen mit anderen Finanzprodukten im gleichen Clearinghaus abwickeln." erklärte er.

Peterffy machte die gewaltigen Kursschwankungen bei Bitcoin für das Problem verantwortlich und legte nahe, dass das Limit für die Futures es Leerverkäufern nicht erlauben würde, ihre Investitionen abzusichern. "Das könnte die gesamte Wirtschaft zusammenbrechen lassen." spekulierte er.

William Mallers, Jr. nennt diese Schlussfolgerungen “überzogen”. Der Mitgründer von First American Discount Corporation, der drittgrößte Discount-Broker in den USA bevor er 2001 von Man Financial übernommen wurde, argumentiert, dass das Clearing-Privileg der CME sie dazu verpflichte, große Mengen an Kapital vorzuhalten, was ausreichend wäre, sollte die Kapitalisierung eines Mitglieds unter das Limit für die Abwicklung einer Transaktion fallen.

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“Die CME hat ihre Hausaufgaben zu Bitcoin gemacht; sie ist sich im klaren über die volatile Kursgeschichte der Währung und hat die Erfahrung und die Kontrollinstrumente, um Transaktionen mit Bitcoin-Futures abzuwickeln," argumentierte er in einem Meinungsbeitrag für CoinDesk.

Gewinnt Bitcoin an Akzeptanz?

Ob man nun Fan oder Skeptiker ist, der baldige Start von Bitcoin-Futures an der CME ist eine weiterer Schritt in Richtung allgemeiner Akzeptanz für die Währung, der einer ähnlichen Ankündigung von Konkurrent CBOE Holdings (NASDAQ:CBOE) folgt, der im August seine Pläne für Bitcoin-Futures vorgestellt hatte, deren Handel ebenfalls am Jahresende beginnen soll.

Das Ziel der Marktmacher ist es, institutionelle Anleger in den Markt für digitale Assets zu locken. Mit diesem Ziel hat Coinbase jüngst eine Tochtergesellschaft namens Coinbase Custody gestartet, die diesen Investoren dabei helfen soll, ihre digitalen Anlagen sicher aufzubewahren.

“Wenn wir mit diesen Institutionen ins Gespräch kommen, dann sagen sie uns, dass das größte Hindernis für einen Einstieg in den Markt ist, dass es keinen Verwalter digitaler Assets gibt, dem sie die Verwahrung ihrer Kundengelder anvertrauen können” schrieb Coinbase CEO und Mitgründer Brian Armstrong in der Ankündigung.

“Nach einigen Schätzung könnten institutionelle Anleger schon heute 10 Mrd USD in digitale Währungen stecken" sagte Armstrong.

Bisher scheint das Interesse an Bitcoin-Investitionen sich die Waage zu halten. In einer Umfrage unter 317 Händlern, die von Triad Securities und DataTrek Research zwischen dem 6. und dem 13. November durchgeführt wurde, gaben 31% an, sie hätten schon in Bitcoin oder andere Kryptowährungen investiert, wobei die Hälfte erst im letzten halben Jahr eingestiegen ist, was bedeuten könnte, dass die Rallye in diesem Jahr mehr als nur mäßiges Interesse in der Welt der Investmentprofis erzeugt hat. Andererseits meinten 31% der Befragten, sie wollten keine Risiken mit digitalen Anlagen eingehen. Die übrigen 36% zeigten Interesse, ohne bisher Gelder in den Markt gesteckt zu haben, was nahelegt, dass eine erhebliche Zahl von institutionellen Investoren immer noch am Seitenaus sitzt.

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Institutional Survey on Bitcoin

Der Umfrage nach, gab es auch keine Mehrheitsmeinung zu den Aussichten für Bitcoin. 39% meinten es handele sich um eine Blase, die platzen wird, während 27% mit künftig moderaterem Kursanstiegen rechnen. 16% glauben an eine Verdopplung in den kommenden sechs Monaten, während 17% zugaben, sie wüssten es nicht oder hätten keine Meinung dazu.

Where Is Bitcoin Going?

Die Einführung von Bitcoin-Futures könnte auch den Weg freimachen für die nächste Welle von Investment-Vehikeln für digitale Anlagen: die Schaffung von Bitcoin basierten börsennotierten Fonds (exchange traded funds ETF). Bitcoin ETFs könnten die Bandbreite möglicher institutioneller Investoren weiter ausweiten, da diese für gewöhnlich nicht in unregulierte Anlagen investieren dürfen.

Die Existenz von Bitcoin-Futures könnte es einfacher machen, eine Genehmigung für einen ETF zu bekommen. Die US-Börsenaufsicht Securities & Exchange Commission (SEC) hatte im März einem Antrag nicht stattgegeben. “Die Kommission glaubt, dass wichtige Märkte für Bitcoin unreguliert sind” sagte die SEC in ihrer Stellungsname.

All das könnte sich ändern mit den neuen Finanzprodukten an der CBOE und der CME, da beide Firmen von den Aufsichtsbehörden in Washington genau überwacht werden. Es wird geschätzt, dass ETFs basierend auf Bitcoin-Futures in sechs bis zwölf Monaten von der SEC genehmigt werden könnten.

In der Zwischenzeit wird die hitzige Debatte darüber, ob Bitcoin und Verwandte eine "wertlose" Anlageform in einer Blase sind, weitergehen. Die spekulative Aufregung über die Ankunft institutioneller Anleger im Markt, via paralleler Anlagemöglichkeiten wie Futures, könnte die zugrundeliegende Währung noch in diesem Jahr über die "magische" 10.000 Dollarmarke schieben, ein Ziel das nun viel realistischer erscheint, als man noch in der letzten Woche annehmen konnte, da der Hype weiter neue Investoren in den Markt lockt.

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Ist es zu spät um noch teilzuhaben? Oder stehen wir erst am Anfang? Das wird sich zeigen.

Aktuelle Kommentare

Den BTC kann niemand mehr aufhalten!
Vorerst ist die Euphorie aber gebremst :P ... aber mal schauen wo das noch Enden wird ... wo der faire Wert für die Kryptowährung ist, ist nur schwer vorhersagbar ... deine Einschätzung?
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