Nachdem der Nasdaq-Future in den letzten Wochen dreimal erfolglos versucht hat, das historische Hoch aus dem Jahr 2000 bei 4.884 Indexpunkten zu überschreiten, sieht das Chartbild jetzt immer mehr so aus, als würde ein belastbares Top bei dem amerikanischen Technologieaktien-Index vorliegen. Es spricht einiges dafür, als würden wir hier auf ein entstehendes großes Doppeltop blicken.
Wenn es nach 8 Jahren Kursanstieg und fast einer Verfünffachung des Nasdaq 100 Index nicht mehr weiter aufwärts geht, stellt sich natürlich die Frage, wie viel Abwärtspotential in den nächsten Monaten bzw. Jahren entstehen könnten.25 % Korrekturpotential beim Nasdaq-Index sind nicht unwahrscheinlich.
Sollte es wie von mir erwartet zu einer stärkeren Korrektur kommen, so würde das erste Kursziel im Bereich des aktuellen Jahrestiefs bei 3.888 Punkten für den Nasdaq 100 Kassaindex liegen. Etwas tiefer, bei 3.787 Indexpunkten, befindet sich das Vorjahrestief des Jahres 2015.
Eine Marktkorrektur, die relativ verhalten ausfällt, würde den Nasdaq 100 Index bis in den Bereich von 3.420 Punkten zurückbringen, wo sich das 38,2 % Fibonacci-Korrekturniveau in Bezug auf den vorangegangenen 8 Jahre andauernden Anstieg befindet. Interessanterweise liegt hier auch das Tief des Jahres 2014 (3.414 Indexpunkte).
Eine noch stärkere Korrektur (50 % des Anstieges vom Tief des Jahres 2008 bis zum Hoch des Jahres 2016) könnte den Nasdaq Index bis 2.961 Punkte zurückführen.
Eine starke Korrektur im Umfang eines 61,8 % Fibonacci-Retracements würde längerfristiges Abwärtspotential bis in den Kursbereich von 2.500 Punkten eröffnen. Erst Kurse über 4900 Punkte würden das negative Chartbild neutralisieren.
Bei der Chartanalyse sprechen wir über Eintrittswahrscheinlichkeiten. Es gibt natürlich keine Gewissheit für entworfene Szenarien. Aber dennoch halte ich die Wahrscheinlichkeit mit 65 bis 70 % für relativ hoch, dass eine größere Korrektur beim Nasdaq 100 Index bereits begonnen hat. Die oben genannten Kursziele könnten dann in den nächsten Monaten oder Jahres abgearbeitet werden.
Auf der anderen Seite würde sich das Chartbild erst dann deutlich verbessern und mögicherweise sogar wieder auf klar positiv drehen, wenn das Oktoberhoch des Jahres 2016 auf Wocheschlußkursbasis überschritten wird.