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Wird Volkswagen zum Tesla-Jäger? Welche Auto-Konzerne haben auch gute Chancen?

Veröffentlicht am 29.03.2021, 08:58
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Viele Autokonzerne mussten sich in den letzten Jahren mit dem Gedanken anfreunden, dass die Zeit der Verbrenner auf absehbare Zeit enden wird. Die Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektroautomobilität war und ist in vielen Bilanzen der bekannten Konzerne, ob nun Fiat Chrysler (MI:STLA) Peugeot (PA:PEUP), BMW (DE:BMWG), Daimler (DE:DAIGn), Ford (NYSE:F), General Motors (NYSE:GM), Toyota (T:7203), Renault oder auch bei Volkswagen (DE:VOWG) durchaus als herausfordernd zu bezeichnen.

Einige Unternehmen dürften diesen Wettbewerb mangels Größe und ohne die notwendigen Skaleneffekte nicht überleben. Volkwagen aber könnte aufgrund der gesamten Volkswagen Gruppe sehr gute Chancen haben auch im Bereich der Elektroautomobilität mitzumischen. Der recht hohe Vorsprung von Tesla in Sachen „teilautomatisiertes Fahren“, „automatisiertes Fahren“ und auch „autonomes Fahren“ könnte in vielen Ländern immer noch auf viele regulatorische, rechtliche Bedenken stoßen. Was bringt einem das größte technische Raffinesse, wenn man es nicht vollumfänglich einsetzen darf?

Rein von den technischen Möglichkeiten, der Entwicklung und Produktion eigener intelligenter Chips (AI-Chips) ist Tesla der Konkurrenz aber definitiv meilenweit voraus. Im Bereich der Entwicklung bei Volkswagen und auch bei Toyota gab man dies auch offen zu - es sind zumindest diesbezüglich mittlerweile ein paar Jahre Vorsprung für Tesla herausgekommen.
Tesla ist in vielen Bereichen meilenweit voraus, doch regulatorische und rechtliche Bedenken in vielen Ländern bremsen den vollumfänglichen Einsatz des Vorsprungs.

Volkswagens investiert bis 2025 insgesamt 35 Milliarden Euro in den Ausbau der Elektroautomobilität Die Investitionen der Wolfsburger können sich sehen lassen. Trotz des Pandemiejahres 2020 wendete Volkswagen 2,7 Milliarden Euro für Zukunftstechnologien auf. Mit der Strategie „Accelerate“ wurden der Konzernleitung zufolge schon in 2021 erste Meilensteine erreicht. VW wird im Jahr 2021 über 450.000 Elektrofahrzeuge an Kunden ausliefern, das sind VW-Angaben nach mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2020.

Im Jahr 2020 haben die Volkswagen-Konzernmarken 231.600 Fahrzeuge ausgeliefert, das sind dreimal so viele wie 2019. Ein wenig Tesla zieht auch bei Volkswagen ein, denn man wird ab Sommer 2021 mit dem Online-Verkauf von Fahrzeugen starten. Außerdem beginnen Tests mit Abo-Modellen in sechs deutschen Städten. Im Vergleich zu Tesla wirkt die Modellpalette gigantisch, denn man will rund 70 reine E-Modelle auf den Markt bringen - 20 davon sind den Angaben von Volkswagen zufolge schon in der Produktion angelaufen. VW schlägt also brachial gegen Tesla zurück und der Modulare E-Antriebs-Baukasten (MEB) wird die gesamte Konzernflotte immens voranbringen und ist schon heute bei den Kosten gegenüber Tesla voll wettbewerbsfähig.

Ein weiterer Pluspunkt sind die Leistungen, die man bereits im Bereich der Kosten der Batteriezellen erreichen konnte. Zum Beispiel gehören diese Kosten für den neuen „ID.3“ mit rund 100 US-Dollar je Kilowattstunde weltweit zu den Top3. Bis zum Jahr 2025 will Volkswagen bis zu 3 Millionen reine Elektroautos pro Jahr bauen und verkaufen.

Das Rennen wird im größten Markt entschieden - China

Zur Volkswagen Gruppe gehören die 12 Marken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche (DE:PSHG_p), Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Die Volkswagen Gruppe lieferte im Jahr 2019 exakt 10.975.300 Fahrzeuge aus, in 2020 waren es 9.305.400 Fahrzeuge. Die Corona-Krise führte demnach zu einem Minus von 15,2 Prozent. In den ersten beiden Monaten des neuen Jahres konnte man jedoch schon Erfolge feiern, denn im Januar und Februar 2021 stiegen die Auslieferungen der Volkswagen Gruppe im Vergleich zum Januar und Februar 2020 um insgesamt 6,8 Prozent auf 1.476.400 Fahrzeuge.

Der entscheidende Markt ist und bleibt China. Volkswagen ist richtig abhängig vom Erfolg im Reich der Mitte. Das zeigten schon die Daten von 2019 und 2020, wo man in 2019 4.233.600 und in 2020 3.849.000 Fahrzeuge auslieferte. In 2021 wird dies einmal mehr deutlich. Die Auslieferungen der Gruppe in Bezug auf den chinesischen Absatzmarkt (ex-Hongkong) stiegen im Vergleich zum Januar-Februar 2020 im selben Zeitraum in 2021 um enorme 59,7 Prozent.

China ist der wichtigste Markt und Volkswagen ist weiterhin aussichtsreich positioniert

Da Chinas Automobilmarkt möglicherweise auf absehbare Zeit der wichtigste Automobilmarkt weltweit sein wird, sollte man sich besonders diesen Daten einmal näher widmen. Betrachtet man sich sie Verkaufszahlen aus dem Jahr 2019, so konnte sich überraschenderweise Volkswagen auf die Pole Position vorarbeiten und dies sogar mit einem recht großen Vorsprung. Das meistverkaufte Modell in China war in 2019 nämlich der Volkswagen Lavia, von dem 517.190 Einheiten verkauft wurden.

Bezieht man in den Top10 noch den Volkswagen Sagitar mit 307.320 Einheiten, den Volkswagen New Bora (Model X) mit 272.270 Einheiten und den Volkswagen New Santana mit 251.117 Einheiten mit ein, so erkennt man die führende Position von VW auf dem chinesischen Automobilmarkt recht schnell (aber eben noch herkömmliche Verbrenner). Allein diese Modelle in den Top10 machten 2019 bereits 1.347.950 Einheiten aus. Im Jahr 2019 wurden in China übrigens insgesamt rund 21,4 Millionen Fahrzeuge produziert, das entsprach 26,5 Prozent der globalen Automobilproduktion. Volkswagen zählt da zu einem recht hohen Anteil auch dazu. VW hat übrigens in China eine Historie, denn schon in den 1980iger Jahren startete VW in China durch.
China ist auf absehbare Zeit wohl der größte Automobilmarkt der Welt.

Der Blick auf das Gesamtjahr 2020 verdeutlicht die Rolle Chinas in Bezug auf die globale Elektroautomobilität. China ist auch in 2020 der führende Markt. Gemäß den Daten von „Canalys“ stehen die rund 1,3 Millionen in China verkaufen Elektrofahrzeuge für 41 Prozent der weltweiten EV-Verkäufe (EV = Electric Vehicle). Gesamt Europa folgte mit einem Marktanteil von 42 Prozent und das Tesla-Mutterland USA lag in 2020 gerade einmal bei 2,4 Prozent. Tesla mit dem Model 3 war übrigens im Jahr 2020 auf Basis der Daten von Januar bis November 2020 mit 116.119 Einheiten das meistverkaufte E-Auto in China. Selbst fünf verschiedene Modelle von BYD (F:1211) kamen nur auf 107.835 Einheiten zusammen. Tesla hat mit dem Model 3 da schon eine Leistung hingelegt.

Exkurs - Halbleiterengpässe sorgen quer durch die Automobilindustrie für Produktionsausfälle - auch Tesla und Volkswagen betroffen
Es wird im Jahr 2021 abzuwarten sein, ob Chinas Automobilproduktion die Marke von rund 21,4 Millionen Fahrzeugen aus dem Jahr 2019 wieder erreichen wird können oder gar überspringen kann, denn man rechnet auch mit negativen Effekten der Halbleiterengpässe in China, die schon in den USA und Europa teils zu Werkspausen führte. Die Engpässe in Bezug auf Halbleiter für die Automobilindustrie ziehen sich quer über alle Hersteller hinweg. Ein paar bekannte Automobilproduzenten wurden aufgrund der weltweit auftretenden Halbleiterengpässe bereits unter die Lupe genommen.

Die Beraterfirma „AlixPartners“ geht global von einem Engpass aus, der die Umsätze der Automobilindustrie rund 60,6 Milliarden US-Dollar an Umsätzen kosten wird. Die Chips werden neben den Infotainment-Systemen auch für die Motorkontrolle beziehungsweise Leistungskontrolle oder auch für Bremssysteme benötigt. Schwer betroffen sein könnten neben den beiden US-Massenherstellern General Motors und Ford auch Honda (NYSE:HMC) Motor und Nissan Motor (T:7201). Letztere dürften deshalb bis zu 250.000 Fahrzeuge weniger verkaufen. Der japanische Massenhersteller Toyota ist bis dato noch nicht stark betroffen, da er einen Bedarf von vier Monaten hortet. Volkswagen wird aufgrund der Halbleiterengpässe möglicherweise bis zu 100.000 Fahrzeuge weniger ausliefern können, wie Volkwagen CEO Herbert Diess bereits angab. Diess zufolge wird das Halbleiterproblem für Volkswagen nicht schnell vom Tisch sein.

Auch Tesla und NIO (NYSE:NIO) sind davon betroffen. NIO gab Anfang März 2021 offiziell zu, dass der Halbleiterengpass zu einer geringeren Produktion des Elektroautomobilproduzenten aus Shanghai führen wird. Die Konzernleitung von NIO sprach auch von genaueren Zahlen und geht davon aus, dass die Produktion von 10.000 auf etwa 7.500 Einheiten je Monat im zweiten Quartal 2021 fallen könnte. Ab Juli soll die Produktion wieder höher ausfallen, wie die Konzernzentrale in Shanghai einem Bericht von CNBC zufolge mitteilte. NIO plant für 2021 eine Jahresproduktion von 150.000 Einheiten und will die Produktion in 2022 auf 300.000 Einheiten im Zwei-Schichten-Modell sogar verdoppeln. Im direkten Vergleich zu seinen chinesischen Konkurrenten Xpeng oder Li Auto hat NIO definitiv mit Auslieferungen von 7.225 Einheiten im Januar, 5.578 Einheiten im Februar und geplanten 7.197 im März dem NIO-Gründer Li zufolge die Nase vorne. Jüngst verkündete Tesla, dass allein seine Giga-Factory in Shanghai schon in 2020 die Jahresproduktionskapazität von 250.000 Einheiten erreicht hat, man berichtete aber auch seitens Tesla bereits mehrfach von Produktionspausen in der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont, wo man eine Produktionslinie vom 22. Februar 2021 bis zum 07. März 2021 stoppte.

Es ist sicherlich klar, dass man nicht alle Automobilhersteller, die Elektroautomobile anbieten hier nun in aller Breite nicht analysieren kann, aber zumindest die Hersteller NIO und Volkswagen sollen parallel zu Tesla etwas näher beleuchtet werden.

NIO
NIO ist nicht ohne Grund an der Börse parallel zu Tesla zum „Highflyer“ geworden. Die Elektrofahrzeuge haben ein sportliches Design und auch der Name „NIO (NYSE:NIO)“ (chinesisch für: der blaue Himmel kommt) wirkt als Marke ein bißchen magisch. Schon 2019 wurden 20.565 Einheiten ausgeliefert. Im Jahr 2020 waren es dann bereits 43.728 Einheiten. Die Auslieferungen haben sich folglich mehr als verdoppelt. Die nun im März veröffentlichten Zahlen für das Gesamtjahr (noch ohne Audit) 2020 wiesen Umsatzerlöse in Höhe von CNY in US-Dollar zu einem Kurs von 6,5250 umgerechnet 2,326 Milliarden US-Dollar auf. Der Nettoverlust betrug in 2020 812.888 US-Dollar.

Die Daten zur Bilanzprognose wirken auf den ersten Blick recht imposant, doch man sollte dabei auf die Bilanzierungswährung, den chinesischen Yuan (CNY) achten. Die Konsensschätzungen für die ADRs von NIO weisen für das Jahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von rund 34,4 Milliarden CNY auf, für 2022 gar rund 55,4 Milliarden CNY. Das EBIT liegt den Schätzungen zufolge aber in 2021 noch bei einem Minus von rund 3,5 Milliarden CNY. In 2020 könnte man beinahe schon die Gewinnschwelle erreichen, denn das EBIT für 2022 wird auf ein Minus von rund 46 Millionen CNY geschätzt. Dividenden wird NIO auf absehbare Zeit noch nicht zahlen, doch zumindest der Cashflow wird sich in den kommenden Jahren erhöhen können. Durchfinanziert wirkt das Unternehmen jedoch recht gut. Für 2021 schätzt man einen Nettogeldbestand von rund 30,2 Milliarden CNY und für 2022 gar 32,7 Milliarden CNY.
NIO konnte 2020 die Anzahl der Auslieferungen mehr als verdoppeln und lag bei 43.728 Einheiten.

Die jüngsten Rückschritte bei der Produktion aufgrund der Halbleiterengpässe drückten parallel zu anziehenden Renditen der US-Staatsanleihen auf den Technologiesektor. Bei den ADRs (American Depositary Receipts verbriefen die chinesischen Wertpapiere - die ADRs sind an der New York Stock Exchange (NYSE) handelbar) von NIO wurde nach der wahnsinnigen Rallye mit gleich mehreren Abwärtsstrecken, die aus mehreren Tagen hintereinander bestanden, Kasse gemacht. Die ADRs verloren vom Rekordhoch des 11. Januar 2021 von 66,99 US-Dollar bis auf ein Zwischentief vom 05. März 2021 von 31,91 US-Dollar und haben sich damit im Wert in kurzer Zeit mehr als halbiert. Ausgehend vom 66,99-US-Dollar-Hoch bis zum 31,91 US-Dollar-Zwischentief kann eine Fibonacci-Analyse angelegt werden, um Widerstände und Unterstützungen auszuwerten. Die Ziele der Bullen könnten die Widerstände bei 40,19 US-Dollar, 45,31 US-Dollar, 49,45 US-Dollar und 53,59 US-Dollar sein. Die Unterstützungen wären als Ziel der Bären zu nutzen - diese wären bei 31,91 US-Dollar, 26,78 US-Dollar, 23,64 US-Dollar und 18,53 US-Dollar zu ermitteln.

Tesla
Der US-Elektroautomobilpionier steigerte seine Umsatzzahlen in den letzten Jahren beachtlich. Allein in den letzten fünf Jahren konnte Tesla die Umsatzerlöse von rund 7,0 Milliarden US-Dollar in 2016 auf 31,5 Milliarden in 2020 mehr als vervierfachen. Geadelt wurde man mit der Aufnahme in den S&P500 Index. In 2020 kam erstmals ein Jahresüberschuss von rund 690 Millionen US-Dollar heraus. Tesla lieferte in 2020 bereits 499.550 Fahrzeuge aus und produzierte insgesamt 509,737 Einheiten. Im Vergleich zu den 9.305.400 Fahrzeugen der Volkswagen Gruppe wirkt dies jedoch immer noch wenig.

Die Konsensschätzungen für die Aktie von Tesla überschlagen sich seit vielen Monaten immer wieder. Die Bilanzprognosen sehen für 2021 einen Umsatz von beinahe 49 Milliarden US-Dollar und für 2022 gar fast 65 Milliarden US-Dollar. Dies würde EBIT-Daten von etwa 4,8 Milliarden in 2021 und fast 7,4 Milliarden in 2022 möglich machen. Der Nettogeldbestand des Konzerns dürfte sich demnach in den kommenden Jahren sichtlich erhöhen und sogar im Vergleich zu 2020 beinahe verdoppeln, denn für 2021 werden rund 10,3 Milliarden US-Dollar prognostiziert und für 2022 gar rund 14,4 Milliarden US-Dollar. Schauen wir auch bei Tesla hier einmal genauer auf die technischen Marken. Das Rekordhoch stammt vom 25. Januar 2021 und lag bei 900,40 US-Dollar.

Die Aktie fiel dann über mehrere Wochen bis auf ein Zwischentief vom 05. März 2021 auf 539,55 US-Dollar zurück. Mittels einer Fibonacci-Analyse wären Widerstände bei 677,35 US-Dollar, 719,90 US-Dollar, und 762,47 US-Dollar zu ermitteln. Die Unterstützungen lägen bei 624,65 US-Dollar und 539,55 US-Dollar. Die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) setzte mit den 539,55 US-Dollar recht beachtlich „sauber“ technisch auf und konnte sich vorübergehend erholen. Das Zwischenhoch vom 01. September 2020 bei 538,75 US-Dollar spielte dabei wohl eine recht zentrale Rolle.

Volkswagen
Hier wird auf die im DAX einbezogene Vorzugsaktie von Volkswagen zu achten sein. Im Jahr 2020 konnte Volkswagen trotz Corona Umsatzerlöse in Höhe von 222,884 Milliarden Euro ausweisen. Das war im Vergleich zum Vorjahr 2019 mit 252,632 Milliarden Euro ein Minus von 11,8 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern in 2020 betrug 8,824 Milliarden Euro nach 14,029 Milliarden Euro in 2019. Auf die Aktionäre der Volkswagen AG entfiel ein Ergebnis nach Steuern in 2020 von 8,334 Milliarden Euro im Vergleich zu 13,346 Milliarden in 2019.

Die Konsensschätzungen für die kommenden Jahre lassen auf weitere deutliche Erholung bei der Volkswagen Gruppe blicken. Gemäß der Bilanzprognose für 2021 wird mit einem Umsatz von rund 248 Milliarden Euro gerechnet und in 202 gar mit rund 262 Milliarden Euro. Dies könnte EBIT-Zahlen von rund 16,4 Milliarden Euro in 2021 und leicht über 19 Milliarden Euro in 2022 möglich machen. Demzufolge könnte die Dividende steigen. Der Nettogeldbestand könnte sich in 2021 auf knapp 30 Milliarden Euro belaufen, in 2022 prognostiziert die Analystenschar bereits 37,6 Milliarden Euro. Wie immer diese Zahlen zu 80, 90 oder 100 Prozent eintreten mögen, die Zeichen bei der Volkswagen Gruppe stehen auf Turnaround und weisen auf eine deutliche Erholung hin. Das dürfte sich künftig auch in der Aktie einpreisen.

Beim Blick auf die Charttechnik fällt das Zwischenhoch vor der Corona-Krise - am 24. Januar 2020 notierte die Vorzugsaktie von VW bei 190,00 Euro. Danach ging es im Rahmen des Corona-Crash kräftig bis zum 19. März 2020 79,38 Euro abwärts. Nun könnten mittels der Fibonacci-Analyse die nächsten Ziele der Bullen und auch der Bären ermittelt werden. Demnach wären Widerstände bei 232,29 Euro, 238,40 Euro, 274,51 Euro und 300,63 Euro abzuleiten sein. Die Unterstützungsbereiche stünden bei 216,10 Euro, 206,16 Euro, 190,00 Euro und 163,92 Euro bereit. Das 2015er März-Hoch lag übrigens bei 262,49 Euro, der jüngste Run auf diese Marke könnte einen Tag vor dem Hexensabbat am 18. März 2021 mit 253,30 Euro bereits als abgearbeitet gelten.

Übrigens: Wer sich fragt warum Volkswagen im Vergleich zu den rund 605 Milliarden Marktkapitalisierung von Tesla nur rund 129 Milliarden Euro auf die Waage bringt, der muss auch auf die Aktionärsverhältnisse schauen. Die beiden Aktiengattungen wären zu addieren. Die im DAX enthaltenen 206.205.445 Vorzugsaktien weisen rund 45 Milliarden Euro, die 295.089.818 Stammaktien rund 84 Milliarden Marktkapitalisierung auf, was Volkswagen immerhin auf rund 129 Milliarden bringt. Das ist mehr als der DAX-Platzhirsch SAP (DE:SAPG). Die Stimmrechtverteilung bei VW lässt vielen anderen Aktionären gar nicht so viel Spielraum, denn die Porsche SE hält ja bereits 53,3 Prozent, das Land Niedersachsen 20,0 Prozent und die Qatar Holding weitere 17,0 Prozent.

Fazit
Nimmt man insbesondere den Weltkonzern Volkswagen als Beispiel und vergleicht diesen mit Tesla, so muss derzeit und auch noch in mehreren Jahren auch einmal die Vorteile von Volkswagen benennen. Klar hat Volkswagen massig Geld in neue Konzepte, Technologien, Werke und Modelle gesteckt, um bei der Elektroautomobilität massiv Gas zu geben, doch man verdient eben auch noch weiterhin in sehr vielen Märkten an herkömmlichen Antrieben mit der „Verbrennertechnik“ (Diesel und Benziner). Gerade bei den Verbrenner-Modellen erreicht die Volkswagen Gruppe im Vergleich zu den E-Fahrzeugen noch wesentlich höhere Margen. Auf diese Weise können die aktuelle bereits und künftigen Elektrofahrzeuge der Wolfsburger durch die alte Technologie noch massiv querfinanziert werden.

Diesen Vorteil hat Tesla oder auch NIO als reiner Elektroautomobilproduzent nicht. Außerdem weist Volkswagen auf Basis der 2020er-Daten fast einen zehnfach höheren Umsatz im Vergleich zu Tesla auf und selbst im Pandemiejahr 2020 konnte Volkwagen deutlich mehr als das zehnfache am Jahresüberschuss generieren. Über die Jahre hinweg könnte der weitere Erfolg von Tesla jedenfalls kein Selbstläufer werden, denn neben Volkswagen werden immer mehr Konzerne - auch deutsche Konzerne wie BMW oder Daimler - und auch viele weitere Automobilhersteller den Markt mit ihren Elektrofahrzeugen regelrecht fluten. Die Marktanteile von Tesla könnten zumindest über eine Weile stärker gedrückt werden.

Die Elektroautos der Volkswagen Gruppe können einer Studie der Schweizer Investmentbank UBS (SIX:UBSG) zufolge „bis zum Jahr 2025 bei Kosten und Gewinnspannen das Niveau heutiger Verbrenner erreichen“. Auf diese Weise „könnte Volkswagen bereits 2022 Co-Weltmarktführer bei reinen Elektrofahrzeugen werden“, so die UBS-Studie. Man darf VW demnach schon jetzt als Tesla-Jäger bezeichnen. Die Jagd besteht außerdem schon jetzt nicht nur aus „ID.3“, sondern auch aus „Audi E-Tron“, „Porsche Taycan“ und mehr.

Anleger und Trader haben über die Handelsplattformen von Admiral Markets zum Beispiel die Möglichkeit mit CFDs auf Aktien von BMW, Daimler, Ford, General Motors, Tesla, Volkswagen oder auch auf die chinesische Konkurrenz wie BYD, NIO und viele weitere mehr zu investieren oder zu traden. Dabei ist sowohl der Handel auf steigende Notierungen (Long), als auch auf fallende Notierungen (Short) möglich.

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