Die aktuellen Wirtschaftsindikatoren deuten darauf hin, dass die Trump-Turbulenzen 2.0 bereits im März erste Spuren in der Konjunktur hinterlassen haben. Darauf lässt zumindest die nationale ISM-Einkaufsmanagerbefragung des verarbeitenden Gewerbes schließen.
Auch der Bericht zu den Bauausgaben im Februar zeigt, dass die Dynamik in diesem Sektor zunächst etwas nachgelassen hat. Auf der anderen Seite signalisiert die Februar-Ausgabe der JOLTS-Daten (Anzahl der offenen Stellen, für die keine passenden Bewerber gefunden wurden), dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin stabil zeigt – bislang gibt es keine Hinweise auf einen verstärkten Stellenabbau im Bereich der US-Bundesbehörden.
Das alternative Atlanta Fed GDPNow-Modell, das um Gold-Importe bereinigt wurde, geht davon aus, dass das reale BIP im ersten Quartal um 1,4 % (annualisiert) geschrumpft ist. Die realen Konsumausgaben sind um 0,6 % zurückgegangen – unserer Einschätzung nach vor allem wetterbedingt. Für März und April rechnen wir allerdings mit einer Erholung bei den Verbraucherausgaben.
Werfen wir also einen Blick auf die aktuellen Zahlen:
1. PMI für das verarbeitende Gewerbe
Der Einkaufsmanagerindex ist im März wieder unter die Marke von 50,0 gefallen und liegt nun bei 49,0 – was laut offizieller Definition auf eine schrumpfende Wirtschaftstätigkeit hindeutet (Abbildung). Noch schwächer entwickelten sich die drei Hauptkomponenten des M-PMI. Bis Februar hatte sich der Index immerhin zwei Monate in Folge knapp über der 50,0-Marke gehalten, nachdem er zuvor 26 Monate am Stück im Schrumpfungsbereich gelegen hatte.
Auffällig im aktuellen Bericht: Das Wort „Zoll“ taucht ganze 18 Mal auf – und zwar meist im Zusammenhang mit der schwächeren Konjunktur und gestiegenen Materialkosten.
Der Index der gezahlten Preise lag im März bei 69,4 – das sind 7 Prozentpunkte mehr als im Februar. Das zeigt: Die Rohstoffpreise sind nach ihrem Rückgang im September nun bereits den sechsten Monat in Folge gestiegen (siehe Abbildung). Insgesamt hat der Index in diesem Zeitraum um 21,1 Prozentpunkte zugelegt und damit den höchsten Stand seit Juni 2022 erreicht, als er bei 78,5 lag.
Der M-PMI-Bericht vermittelt damit unübersehbar einen deutlichen Eindruck von Stagflation – einer Phase, in der das wirtschaftliche Wachstum stockt, während die Preise weiter steigen.
2. JOLTS
Der JOLTS-Bericht für Februar ist angesichts der jüngsten turbulenten Entwicklungen zwar nicht mehr ganz aktuell, liefert aber dennoch ein Bild von einem weiterhin robusten Arbeitsmarkt.
Etwas frischer sind die Ergebnisse der März-Umfrage zum Verbrauchervertrauensindex. Auch sie deuten darauf hin, dass es im März nach wie vor vergleichsweise viele offene Stellen gab (siehe Grafik).
3. Ausgaben im Baugewerbe
Die jüngste Verlangsamung bei den Bauausgaben dürfte allerdings nicht direkt mit den Trump-Turbulenzen 2.0 zusammenhängen. Nach fast drei Jahren mit kräftigem Wachstum scheint der Sektor nun eine Verschnaufpause einzulegen – zumal die Ausgaben bereits ein Rekordhoch erreicht haben (siehe Grafik).
Gleichzeitig hat Trump Zusagen für Investitionen in Billionenhöhe erhalten – sowohl von ausländischen als auch von inländischen Akteuren. Immer mehr Unternehmen und Länder beteiligen sich an seiner Initiative, Produktionskapazitäten zurück in die USA zu verlagern. Sollte ein Großteil dieser Projekte tatsächlich umgesetzt werden, könnte das die Bautätigkeit und damit auch die Bauausgaben in den kommenden Monaten wieder deutlich ankurbeln.