Sichern Sie sich 40% Rabatt
⚠ Aufgepasst! Die Berichtssaison ist da und wir haben die Aktien, die gerade abheben!
+19,7% seit Jahresstart - steig ein für den ultimativen Höhenflug!
Liste freischalten

Worauf Sie bei den Ergebnissen von Kraft Heinz und Pepsi achten sollten

Veröffentlicht am 15.02.2017, 08:40
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

von Clement Thibault

Kraft Heinz Co (NASDAQ:KHC) existiert in seiner gegenwärtigen Form seit Oktober 2014, als Kraft Foods von der Heinz Holding Corporation aufgekauft wurde. Das Konglomerat gehört zu den größten Lebensmittelkonzernen der Welt. Zu seinen Rivalen zählen Mondelez International Inc (NASDAQ:MDLZ), General Mills Inc (NYSE:GIS) und Kellogg Company (NYSE:K). Die Ergebnisse von Kraft Heinz werden am Mittwoch, dem 15. Februar nach der Schlussglocke veröffentlicht und die Markterwartungen gehen von einem Gewinn je Aktie von 0,87 USD und von einem Umsatz von 6,75 Mrd. USD aus.

Der multinationale US-Konzern PepsiCo Inc (NYSE:PEP) wurde im Jahr 1898 gegründet und spezialisiert sich auf Snacks und Erfrischungsgetränke. Das Unternehmen teilt sich den Markt mit Coca-Cola Company (NYSE:KO), Dr Pepper Snapple Group Inc (NYSE:DPS) und Mondelez. Pepsi weist seine Ergebnisse ebenfalls am Mittwoch vor Börsenbeginn aus. Für das vierte Quartal werden ein Gewinn pro Aktie von 1,16 USD und ein Umsatz von 19,6 Mrd. USD erwartet.

Beide Unternehmen errichteten weltumspannende Lebensmittel-Imperien. Beide stellen eine Reihe von gut bekannten Produkten her und sind Eigentümer mehrerer Haushaltsmarken mit einem extrem hohen Wiedererkennungswert. Viele ihrer Produkte werden häufig, wenn nicht täglich, konsumiert.

Kraft Heinz ist Eigentümer so beliebter Marken wie die Kraft-Käsesorten, Heinz-Ketchup, Jell-O, Kool-Aid und Oscar Mayer-Metzgereiprodukte. Zu den bekanntesten Marken von PepsiCo gehören unter anderem Pepsi und 7Up, Quaker, Gatorade, Cheetos, Lays und Doritos.

Beide Unternehmen produzieren und vertreiben Produkte, die zum Alltag der Verbraucher gehören und daher auch bei einem konjunkturellen Abschwung weiterhin gekauft werden. Das macht sie zu sicheren, wenn auch nicht wirklich aufregenden Anlagezielen. Stellen diese erfolgreichen Konzerne also weiterhin eine gute Investitionsmöglichkeit dar?

PEP Daily


PepsiCo: Etwas für jedermann

In den vergangenen Jahren unternahm PepsiCo große Anstrengungen, sein Markenportfolio möglichst genau an die Kundenbedürfnisse anzupassen. Die letzte Akquisition des Konzerns für eine geschätzte Summe von 200 Mio. US-Dollar, die erst im Herbst 2016 bekannt gegeben wurde, war KeVita, ein Hersteller probiotischer Sprudelgetränke. KeVita ist das neueste Mitglied einer PEP-Markengruppe, deren Schwerpunkt in den letzten Jahren immer mehr in Richtung Gesundheitsbewusstsein verlagert wurde.

Tatsächlich spiegelt die Gliederung des PepsiCo-Portfolios aktuell diese verstärkte Beachtung der gesunden Lebensmitteloptionen wider: „Good for You“, „Better for You“ und „Fun for You“. Unter „Fun“ werden natürlich die weniger gesunden Snacks wie Pepsi selbst oder Lays zusammengefasst. Angesichts des wachsenden Gesundheitsbewusstseins der Kunden, staatlicher Regulierungen der Verkäufe zuckerhaltiger Getränke und öffentlicher Gesundheitskampagnen zur Reduzierung des Konsums von Fizzy Drinks spricht die neue Ausrichtung von PepsiCo auf gesündere Snacks und Getränke Bände über die Bereitschaft und die Fähigkeit des Unternehmens, sich weiter zu entwickeln und an die wechselnden Verbrauchertrends anzupassen.

Geographisch gesehen bietet ein Großteil der Wachstumsmärkte Wachstumsmöglichkeiten für PepsiCo. Gegenwärtig werden 58 Prozent der Umsätze in den USA erwirtschaftet, allerdings lieferte 2016 Lateinamerika mit einem organischen Wachstum von 10 Prozent in den ersten 9 Monaten des Jahres die beste Performance. Das Umsatzwachstum von PepsiCo in Lateinamerika wurde jedoch durch die Veräußerung seiner Betriebe in Venezuela aufgrund der staatlichen Regulierungen überschattet.

Dennoch besteht weiter Grund für Optimismus. Im gleichen Zeitraum wuchsen die organischen Umsätze des Unternehmens in Asien, Nahost und Nordafrika um 5 Prozent. In den Entwicklungsländern findet für gewöhnlich ein Übergang von einer Lebensmittelknappheit zu einer Zeit des Wohlstands statt. Der Konsum von Lebensmitteln im Rahmen von Freizeitaktivitäten – das Kerngeschäft von Pepsi – wird zur Norm.

Die vielversprechende Präsenz in Afrika, Asien und dem Nahen Osten, die Erweiterung des Angebots um gesunde Snacks und Getränke für körperbewusste Amerikaner und Europäer sowie einige der weltweit bekanntesten Marken ermöglichen es PepsiCo, auf Jahre hinaus Produkte für Verbraucher aus den unterschiedlichsten Regionen und demographischen Gruppen anbieten zu können.

KHC Daily

Kraft Heinz: Kosteneinsparungen und Synergien

Seit dem Zusammenschluss von Kraft und Heinz vor drei Jahren schlug dieser Konzern eine andere Laufbahn ein. Anstatt sich auf Portfolio-Erweiterung, den eigenen Markt und die Verbraucherbedürfnisse innerhalb dieses Marktes zu konzentrieren, rückten Kosteneinsparungen und Synergien in den Mittelpunkt. Im November 2015 gab Kraft Heinz die Schließung von sieben US-Fabriken und die Streichung von 2600 Stellen bekannt. Dadurch sollte die Produktion von den weniger effizienten Anlagen verlagert werden. Die Strategie wird noch heute fortgesetzt: Im November schloss KHC seine Fabrik in Lehigh Valley, Pennsylvania.

Der Grund für sowohl diese Maßnahmen als auch für den Merger selbst ist die anhaltend schwache Position des Konzerns in Nordamerika. 70 Prozent der Umsätze von Kraft Heinz werden in den USA erzielt, das Land ist bei Weitem der bedeutendste Markt. Unglücklicherweise ging das organische Umsatzwachstum in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 um 1,2 Prozent zurück und lag damit unter dem 1-prozentigen Rückgang, den das Unternehmen weltweit verkraften musste.

Akquisition als Mittel zum Kaschieren von Schwäche ist für Kraft Heinz auch angesichts seiner enormen Verschuldung schwierig. Die langfristigen Schulden belaufen sich gegenwärtig auf 30 Mrd. US-Dollar, mehr als das Vierfache der TTM EBITDA.

Bis auf Weiteres liegt der Schwerpunkt von Kraft Heinz auf der Verbesserung seines Saldos, Reduzierung von Unwirtschaftlichkeiten und Schuldenabbau. Erst danach können Wachstum durch strategische Akquisitionen oder interne Innovationen wieder aufgenommen werden. Die kurzfristigen Aussichten für das Unternehmen könnten daher selbst bei einer höheren Rentabilität holprig werden. Die Nichtbeachtung von Branchentrends bleibt ein Grund zur Besorgnis.

Schlussfolgerung

Das Hauptproblem von Kraft Heinz ist die offensichtliche Übergangsphase, in der der Konzern gerade steckt. Unglücklicherweise hat die Aktie bei einem Preis von 90,58 US-Dollar (Börsenschluss am Montag) und einem KGV von fast 35 – um einiges höher als der Sektordurchschnitt von 26 – einen ziemlich hohen Aufschlag. Teilweise liegt es an der defensiven Natur der Aktie und des Unternehmens. Lebensmittel werden unabhängig von der wirtschaftlichen Situation der Verbraucher oder Einsparungen, zu denen diese sonst gezwungen sein mögen, immer gekauft.

Unserer Einschätzung nach ist Warren Buffetts Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa), die einen 27-prozentigen Anteil am Unternehmen hält, ebenfalls für den Aufschlag verantwortlich. Berkshire Hathaway und 3G Capital kauften Heinz 2013 und spielten eine wichtige Rolle beim Kauf von Kraft im folgenden Jahr.

Die Anleger stehen gern auf den Schultern von Marktgiganten und keiner wird mehr für seinen Scharfsinn im Hinblick auf Investitionsmöglichkeiten verehrt als das Orakel von Omaha. Die aktuelle Bewertung von Kraft Heinz könnte auch den Glauben des Marktes an die Fähigkeit von Warren Buffett einpreisen, das Ruder für das Unternehmen herumreißen zu können.

Unserer Einschätzung nach stellt PepsiCo mit einem Schlusskurs von 106,52 US-Dollar (Montag) die attraktivere Anlagemöglichkeit dar. Sein KGV von 23 liegt unter dem Marktdurchschnitt von 26 und das Unternehmen kann sich unbeschwert seinem Wachstum und seiner Ausrichtung an die sich wandelnden Marktbedingungen widmen. PepsiCo hat seine Wandlungsfähigkeit bereits mehrmals unter Beweis gestellt und auch bei seiner Angebotspalette und der geographischen Verteilung seiner Einkommensquellen ist der Konzern abwechslungsreicher.

Die Dividende von PepsiCo generiert eine Rendite von 2,77 Prozent, sie steigt seit 44 Jahren und wird jedes Jahr ausgeschüttet. Die Dividende von Kraft Heinz liegt gegenwärtig bei 3,23 Prozent und wird seit dem Zusammenschluss vor drei Jahren regelmäßig ausgezahlt. Bemerkenswert: Vor dem Zusammenschluss schüttete Heinz jahrzehntelang zuverlässig Dividenden aus.

In diesem Artikel wurde kein direkter Vergleich zweier ähnlicher Unternehmen beabsichtigt. Müssten wir uns jedoch für eines entscheiden, so bevorzugen wir das Wachstumspotenzial und die aktuelle Bewertung von PepsiCo trotz des Warren-Buffet-Faktors gegenüber Kraft Heinz.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.