Heute beginnt die zweitägige FOMC-Sitzung, die morgen mit der Entscheidung über die Zinsen zu Ende gehen wird, nachdem der CPI und die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht worden sind. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ist vollständig eingepreist, daher liegt der Fokus auf dem zukünftigen Politikpfad des FOMC. Mit einer Zinserhöhung von nur 18 Basispunkten für den Rest des Jahres 2017, gibt es für eine restriktive Fed viel Platz, um für die überdimensionierten bärischen USD-Positionen einen Run zum Ausgang auszulösen.
Das Lohnwachstum und die Inflationsschwäche stehen hinter den Erwartungen der Anleger für einen flachen Straffungszyklus. Allerdings wird es schwierig, eine weitere mittelfristige USD-Schwäche zu prognostizieren, da die Fed die Politik durch eine Verringerung ihrer massiven Bilanz schnell verschärft. Der morgige Zinsschritt wurde als "gemäßigter Zinsschritt" bezeichnet, und das kommt Janet Yellen entgegen. Da der Markt auf die Zinssätze fokussiert ist, kann sie die Zügel, ohne eine übermäßige USD-Festigung zu fürchten, dezent anziehen. Wir bleiben konstruktiv zum USD gegenüber den niedrig rentierenden Währungen wie JPY und CHF.
Die leitende stellvertretende BOC-Chefin Carolyn Wilkins gab in einer Rede eine restriktive Wendung vor, indem sie auf die solide wirtschaftliche Verbesserung des Landes hinwies. Der Kommentar deutet darauf hin, dass die BoC marginal ihre Geldpolitik verändern wird. Die Rede hat dem unterbewerteten CAD einen starken Schub verliehen, da die kurzfristigen Zinsen nach oben gesprungen sind. Es besteht die 50%-ige Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung von 25 Basispunkten für das Jahr 2017. Von anderen Zentralbanken werden Änderungen nicht erwartet. Die Schweizerische Nationalbank wird trotz der Entlastung des politischen Drucks aus Europa vorsichtig bleiben. Die SNB wird ihre defensive CHF-Position durch physische Intervention und eine lockere Geldpolitik über negative Zinssätze beibehalten.
Die Bank von Japan wird sich möglicherweise der zunehmenden Kritik einer extremen Politikstrategie stellen müssen. Im Fokus steht dabei die BoJ-Einschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung und der sprachliche Regelungsprozess für eine Ausstiegsstrategie. Allerdings vermuten wir, dass die schwachen ankommenden inländischen Daten eine echte Klarheit der BoJ verzögern werden. Die bärische Stimmung zum USD/JPY sollte mit einer etwas weniger gemässigt gestimmten Fed und einer enttäuschenden BoJ nachlassen. Eine weniger restriktive Reserve Bank of India, verbesserte Handelsdaten und eine allgemein positive Stimmung für risikoreiche EM-Assets sollten die INR unterstützen. Wir bleiben konstruktiv zu den EM, da die politischen Risiken abnehmen, und die Zentralbanken der entwickelten Märkte ihre Geldpolitik lockern sowie solide Fundamentaldaten und niedrige Zinsen die EM-Nachfrage unterstützen (speziell TRY, INR, IDR und ZAR).
Zuletzt bleiben wir bärisch zum RUB, da die russische Zentralbank ihre Zinsen voraussichtlich um 50 Basispunkte auf 8,75% (Konsens 25 Basispunkte) zurücknehmen wird, um die flauen Wirtschaftsdaten und die geschwächte Währung zu unterstützen.